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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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wollen, Mr. Cannon.«
    »Aber natürlich.« Cannon setzte sich in den Sessel, auf den das Mädchen gezeigt hatte. Sie ging nach nebenan, und als sie wiederkam, sagte sie zwar freundlich, aber nicht herzlich: »Mr. Manson läßt bitten.«
    »Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet«, gab Cannon zurück.
    Er betrat Hyram Mansons Allerheiligstes, das von einem klobigen Schreibtisch beherrscht wurde, auf dem mehrere Telefone standen. Die Wände des Raumes waren mit, dunklem Holz getäfelt. Vor den Fenstern hingen bauschige Wolken-Stores.
    Manson sah aus wie eine Made, die vor wenigen Augenblicken erst sattgefressen aus dem Speck gekrochen war. Er hatte fahle, tief hängende Puddingwangen, einen fetten Brustkorb, dicke Tränensäcke unter den trüben Augen, deren Lider hellrote Ränder aufwiesen.
    Jetzt legte er seinen Füllhalter beiseite und fragte: »Was kann ich für Sie tun, Mr. Cannon?«
    »Darf ich mich setzen?«
    »Selbstverständlich.«
    Tony Cannon nahm auf dem Stuhl Platz, der vor Mansons Schreibtisch stand. Er lächelte kurz. »Ihre Zeit ist kostbar. Ich werde sie deshalb nur ganz kurz in Anspruch nehmen, Mr. Manson.«
    »Das finde ich wirklich sehr rücksichtsvoll von Ihnen.«
    »Wie Sie dieses Hotel leiten… einfach bewundernswert, Mr. Manson. Darf ich Ihnen zu dieser Leistung meine Anerkennung aussprechen?«
    »Vielen Dank. Wenn Sie jetzt bitte zur Sache kommen wollen.«
    »Natürlich«, sagte Cannon, während er mit ernstem Blick auf seine manikürten Fingernägel sah. »Es geht, ganz kurz und schmucklos gesagt, um ein Geschäft, das ich Ihnen vorschlagen möchte, Mr. Manson.«
    Hyram Manson hob erstaunt eine Braue. Es kam so gut wie nie vor, daß ihm ein Hotelgast ein Geschäft vorschlagen wollte. »Ein… Geschäft?« dehnte er, denn er konnte sich nicht vorstellen, was Cannon ihm zu bieten hatte.
    »Wir würden davon beide profitieren«, sagte Tony Cannon lächelnd.
    Manson blinzelte. »Sie machen mich richtig neugierig, Mr. Cannon.«
    »Das liegt in meiner Absicht.«
    Manson faltete die Hände, beugte sich etwas vor und fragte interessiert: »Also, was hätten Sie für mich?«
    Tonys Miene verdüsterte sich. »Ich möchte von Ihnen zwanzigtausend Dollar haben, Mr. Manson«, sagte er frostig.
    Der Hoteldirektor lachte heiser. »Aha. Und was würde ich für dieses Geld bekommen?«
    »Nichts.«
    »Das ist nicht viel für zwanzigtausend Dollar, finden Sie nicht auch, Mr. Cannon?«
    »Sagen wir, Sie kriegen fast nichts. Dennoch bin ich davon überzeugt, daß Sie davon sehr viel hätten.«
    »Wie soll ich das verstehen?« fragte Manson mit harten Zügen. Dieses Gespräch war nicht nach seinem Geschmack. Es beunruhigte ihn. Er musterte Cannon gründlich und kam zu der Erkenntnis, daß dieser Mann nicht bluffte, oder ihn zum Narren halten wollte. Cannon wollte tatsächlich so viel Geld von ihm, und es hatte den Anschein, als befände er sich in einer Position, in der eine so hohe Forderung durchaus gerechtfertigt war.
    »Sie würden sich mit Ihrem Geld mein Schweigen erkaufen«, sagte Tony Cannon ungerührt. Er war sicher, daß Manson akzeptieren würde. Der Direktor hatte ja gar keine andere Wahl.
    Eines der Telefone schlug an. Manson riß den Hörer aus der Gabel und blaffte in die Membrane: »Ich will jetzt nicht gestört werden!« Und - wumm - lag der Hörer wieder auf dem Apparat. Sein Blick richtete sich durchdringend auf Cannon.
    Der Hochstapler hielt Mansons Blick gelassen stand. Es konnte ihm nichts passieren. Was er in der vergangenen Nacht gesehen und gehört hatte, war weit mehr als diese lächerlichen zwanzigtausend Dollar wert, aber er wollte nicht unverschämt sein. Außerdem wollte er das Geld schnell haben, und er schätzte, daß Manson den geforderten Betrag in ganz kurzer Zeit lockermachen konnte, während es bei einer höheren Summe wahrscheinlich Beschaffungsschwierigkeiten hätte.
    »Wir waren… wo, Mr. Cannon?« fragte der Hoteldirektor mit belegter Stimme.
    »Bei meinem Schweigen«, antwortete Tony mit süffisantem Lächeln.
    »Ach ja. Und Sie finden, daß Ihr Schweigen so viel Geld wert sein könnte?«
    »Ich bin davon restlos überzeugt«, erwiderte Cannon.
    »Mit anderen Worten ausgedrückt: Sie wollen mich erpressen.«
    »So ist es«, gab Cannon unumwunden zu. Er verblüffte den Direktor mit seiner Offenheit so sehr, daß dieser erschrocken und entrüstet nach Luft japsen mußte.
    Mansons Augen verengten sich. Böse fauchte er: »Ich muß schon sagen, dazu gehört eine gehörige

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