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0092 - Das Testament des Detektivs

0092 - Das Testament des Detektivs

Titel: 0092 - Das Testament des Detektivs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Testament des Detektivs
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verpflichtet uns Auskunft zu geben.«
    »Das kann jeder sagen, ich wiederhole, wir dürfen keine Auskunft geben.«
    »Schön«, sagte ich wütend, »wir kommen vorbei. Aber tun Sie eines: Geben Sie niemand anderem die Adresse dieses Schreibers. Und wenn sich jemand nach seiner Adresse erkundigt, melden Sie es sofort im FBI-Büro. Verlangen Sie Spezial-Agent Cotton.« Wütend knallte ich den Hörer auf die Gabel, ohne auf eine Antwort zu warten Phil hatte sich inzwischen nähei im Zimmer umgesehen. Nun nahm er mich beiseite.
    »Hast du dir Mr. Saatleboock näher angesehen? Nein? Gewiß kein erfreulicher Anblick, aber interessant. Du weißt, daß er früher Detektiv war, ein sehr erfolgreicher sogar. Und nun, wenn du sein Gesicht betrachtest und davon den Tod und seine Qualen abziehst, bleibt doch noch soviel Leid und Angst darin — mehr als in zehn anderen Gesichtern zusammen.«
    Ich ging zu dem Toten hinüber. Phil hatte recht. Der Mann konnte noch nicht sehr alt sein', und doch hatte sein Gesicht etwas Greisenhaftes, hing die Haut fahl und schlaff um die Wangenknochen, und nichts deutete daraufhin, daß er auch Freude in seinem Dasein gekannt hatte.
    »Wenn ein einst berühmter Detektiv ein Leben voll Angst führt«, meinte Phil, »so rfiuß es nicht nur einen Grund, sondern auch Folgen haben.« Phil deutete auf eine Reihe von Knöpfen an der Innenseite des Schreibtisches.
    »Alles Sicherheitseinrichtungen. Ich habe mich' etwas umgesehen.« Er deutete auf einen Knopf. »Hier, Auslöseknopf für eine Alarmsirene auf dem Dach. Dort ein Alarmsignal für das nächste Polizeirevier…«
    »Warum hat Saatleboock sie nicht ausgelöst?« unterbrach ich ihn. ». Weil er einen großen Fehler begangen hat, Jerry. Sieh her, die Zuleitungen führen alle durch einen Strang zum Schreibtisch, und den hat der Mörder kurzerhand und vor den Augen seines Opfers zerschnitten.«
    »Saatlebook muß also den Mörder gekannt haben, ohne vor ihm Angst gehabt zu haben.«
    In diesem Augenblick kam die Meldung von der Kraftfahrzeugstelle. Der Wagen mit der Nummer NY 131462 gehörte einem Mr. Anthony Weeds, Besitzer einer Großwäscherei und mehrerer Filialen. Der Wagen ist seit heute abend als gestohlen gemeldet. Wir notierten uns Name und Adresse, obwohl wir uns nichts davon versprachen. Gangster benutzten auf ihren Raubfahrten immer gestohlene Fahrzeuge und wenn möglich frisch gestohlene, nach denen noch nicht gefahndet wird.
    Wir fuhren fort, das Zimmer zu durchsuchen. Die Schubladen des Schreibtisches waren aufgebrochen, auch die Schranktüren standen offen und gaben ein zügelloses Durcheinander frei.
    »Man hat den Raum in aller Eile nach etwas Bestimmtem durchsucht. Das steht fest, aber ob man es gefunden hat, werden wir nicht erfahren.« Phil war unermüdlich auf der Suche. Ich betrachtete unsere Aufgabe hier für beendet.
    »Komm Phil, wir wollen zu dem Journalisten, das ist wichtiger«, mahnte ich ihn. Aber er ließ nicht nach. /
    »Es will mir nicht in den Kopf, daß ein Detektiv wie Saatleboock stirbt, ohne uns einen Fingerzeig zu hinterlassen.« Aufmerksam hob er die Teppiche hoch, suchte hinter den Gardinen und blickte unter die Schränke. Als er begann, auch noch die Wände abzuklopfen, wurde ich ungeduldig.
    »Wenn du ein Brecheisen haben möchtest…«, brummte ich.
    »Danke, nein«, knurrte Phil zurück und klopfte weiter. Plötzlich wurde ich aufmerksam. Phil war doch ein Teufelskerl. Er löste vorsichtig die Tapete an der Stelle ab, an der sein Klopfen gerade seltsam hohl geklungen hatte. Er entfernte die Tapete auf etwa 20 mal 40 Zentimeter und hob dann einen Sperrholzdeckel ab, der darunter verborgen war.
    Grinsend sah er mich an.
    »Ach, du bist noch da. Ich dachte, du wärest schon gegangen.« Er griff in die Höhlung in der Wand hinein.
    »Dort ist ein Tonbandgerät versteckt, ein winziges Ding, aber ich kann es nicht herausziehen, weil es an mehreren Leitungen hängt.«
    »Laß es drin!« Ich kam neugierig näher. »Phil, das Band dreht sich ja.«
    Phil sah hinein. Er versuchte sich an den Druckknöpfen und brachte das Gerät zum Stehen.
    »Was meinst du?« fragte er.
    Ich überlegte eine Weile. »Nimm das Band heraus.«
    »Das Gerät können wir hier lassen. Wir werden das Band bei uns abspielen.«
    ***
    Es war kurz vor elf Uhr nacht. Mein Jaguar gab her, was er konnte, und Lichter und Schatten des nächtlichen New York glitten gespenstisch an uns vorüber. Die .Evening News' hatten ihre Redaktion in der 57.

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