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0092 - Das Testament des Detektivs

0092 - Das Testament des Detektivs

Titel: 0092 - Das Testament des Detektivs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Testament des Detektivs
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Straße, also nicht weit von unserem FBI-Distriktsbüro. Wir betraten eine weite Halle, die, ganz in Neonlicht getaucht, genauso irgendeiner anderen der vielen tausend Zeitungen in den Staaten gehören konnte. Schalter für Ein- und Auszahlungen, Beschwerden, Zuschriften, Annoncen füllten die Längsfront aus. Zahlreiche Glastüren führten auf der gegenüberliegenden Seite in die Redaktionsbüros. Wir machten keine großen Umstände. Die »Evening News« hatten wohl ihr hübschestes Girl an den Empfang gesetzt. Ich hielt ihr meinen Ausweis unter die Nase.
    »Cotton, vom FBI. Wir suchen dringend einen Mann, der den Artikel über den Detektiv Sattleboock und den Henker in der heutigen Ausgabe verfaßt hat.«
    Das Mädchen hatte wohl zu große Angst vor Falten, als daß sie richtig zu erschrecken wagte. Sie sah mich nur groß an, blickte von mir zu Phil, wieder zu mir zurück, und sagte dann:
    »Sie meinen Mr. Hausmann?«
    »Wenn er den Artikel geschrieben hat, dann meine ich ihn.«
    Das Mädchen klingelte, und nach einer Weile erschien ein Boy.
    »Führen Sie die Herrn auf Zimmer 58.«
    Wir wurden in einen kleineren Raum gebracht, der mit zwei ausladenden Schreibtischen und einem kleinen Schreibmaschinentisch ausgefüllt war. Ein junger Mann, schmal und hoch aufgeschossen, kam uns entgegen. Er kam mir bekannt vor.
    »Sie sind Mr. Hausmann.« Der Mann bejahte. Im selben Moment wußte ich auch, wo ich ihn bereits gesehen hatte. Er gehörte zu der Gruppe von Journalisten, die während wichtiger Fälle stets den Eingang des FBI-Gebäudes umlauerten, immer auf der Hut, einem Beamten eine Neuigkeit abzuknüpfen.
    Wir stellten uns kurz Vor, und ich sagte: »Sie haben den Artikel über Mr. Sattleboock geschrieben?«
    Er bejahte, während er übers ganze Gesicht strahlte. »Wenn ich Ihnen mit meinen Informationen helfen kann, so…«
    »Quatsch«, schnitt ich ihm das Wort ab. »Wissen Sie noch gar nicht, was Sie mit Ihrem Artikel angerichtet haben?« Der schlacksige Junge sah uns groß an.
    »Nein? Noch nichts gehört?« Ich ging unruhig im Zimmer auf und ab. »Dann haben Sie genügend Stoff für ihren morgigen Artikel.« Ich blieb vor ihm stehen »Mr. Sattleboock hat Besuch bekommen. Auf Ihren Artikel hin. Besuch, der sich entschloß, den armen Mr. Sattleboock aufzuhängen, um zu vermeiden, daß jemand von seiner Existenz erfährt.«
    Hausmann war vor mir auf den Stuhl zusammengesunken. Ich nahm ihn heim Arm Und zog ihn wieder hoch. Wir standen Kopf an Kopf.
    »Wir werden später davon sprechen, wieweit Sie am Tod Sattleboocks schuldig sind. Denn schuldig sind Sie, das steht außer Zweifel. Ich glaube kein Wort von dem, was Sie sich aus den Fingern gesogen haben. Wenn Sattleboock etwas über den Henker gewußt hat, wenn er sich aus Angst vor diesem Scheusal in sein kleines Haus zurückgezogen und mit Sicherheiten und Alarmanlagen umgeben hat, dann verrät er dies Geheimnis nicht dem ersten besten Zeitungsfritzen.«
    Hausmann stand vor mir, atemlos und blaß. Seine Lippen bewegten sich, aber er brachte kein Wort hervor.
    »Woher hatten Sie seine Adresse? Woher wußten Sie, daß Mr. Brown in Wahrheit Saitleboock war?« schrie ich ihn an.
    Hausmann begann zu stottern.
    »Durch… durch einen Zufall… Ein Freu… ein Freund wohnt in der Straße… und… und.«
    »Was hat er Ihnen gesagt? Was?«
    »Er hat… er sagte…« Es fiel Hausmann’ schwer, die Wahrheit zu sagen. Ich half ihm.
    »Er hat Ihnen kein Wort gesagt, er hat Sie gebeten, ihn so schnell wie möglich zu verlassen und kein Wort darüber in die Zeitung zu bringen. Sie haben ihm ein finanzielles Angebot gemacht, über das er gelacht hat. Sie haben es nochmals versucht, aber er hat Sie zur Tür hinausgebeten!«
    Hausmann sagte kein Wort. Ich gab seinen Arm frei, den ich noch immer gefaßt hielt. Er sank auf den Stuhl zurück.
    »War es so? Reden Sie doch Mann!«
    Er nickte nur.
    »Aha, und dann sind Sie hierher gerast, haben sich Ihren Artikel zusammengelogen und dachten, wenn das erstmal in der Zeitung steht, dann wird er schon reden! Stimmst?« Wieder nickte er wortlos.
    Ich bekam ein wenig Mitleid mit ihm. Er war jung, unbeholfen, ehrgeizig, und er hatte vielleicht erhofft, daß ihm mit diesem Artikel der große Sprung gelänge, von dem sie hier alle träumten.
    »Das dicke Ende, Mr. Hausmann, kommt aber erst noch. Sie haben doch soviel Phantasie und kriminalistische Kombinationsgabe. Ahnen Sie nichts?«
    Er saß stumm da, schüttelte den Kopf. Auf einmal sprang

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