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0092 - Das Testament des Detektivs

0092 - Das Testament des Detektivs

Titel: 0092 - Das Testament des Detektivs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Testament des Detektivs
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Mr. High.
    »Vielleicht gelingt es unseren Technikern, den Namen zu entziffern«, meinte Phil.
    Aber wir wußten, daß das so gut wie ausgeschlossen war.
    Das Band lief weiter. Wir hörten, wie Schubladen und Schränke aufgerissen und durchwühlt wurden. Wir hörten Gegenstände auf den Boden poltern, bis endlich das Läuten des Telefons dem ein überraschendes Ende machte. Ein paar geflüsterte Befehle, ein Rascheln hier und dort, Tritte, und dann Totenstille.
    »Kommt jetzt schon die Polizei?« fragte Phil überrascht.
    »Ich glaube nicht«, meinte ich. »Wenn ich mich nicht irre, gibt's jetzt noch eine Überraschung.«
    Es gab eine. Wieder hörten wir Geräusche. Rascheln, Tritte, einige Leute schienen vorsichtig, Schritt für Schritt ins Zimmer zu treten.
    »Verdammt«, sagte eine tiefe Stimme »wir kommen zu spät… Das war der Henker… Los… seht in den Schubladen nach… ich nehme mir . den Schreibtisch vor…« Man hörte Schritte kommen und sich entfernen… »Stick, du gehst hier mit mir.«
    »Stick Candler«, flüsterte Phil in die Aufnahme hinein.
    Wir richteten wieder unsere ganze Aufmerksamkeit auf das Band.
    »Was mag er hier gesucht haben?… Er hatte Angst verraten zu werden… Der Mann wußte zuviel…« Schubladen wurden aufgerissen, der Inhalt fiel zu Boden. »Was treibt der Henker eigentlich?… Das müßstet du wissen, Stick… Ich?… Ach so…« Wieder Schritte im Zimmer, eine Schranktür ging knarrend auf. »Organisierte Einbrüche, abkassierte Spielsäle, Erpressungen. Er macht alles, wenn er nur genügend dabei einsteckt… aber das alles ist doch für dich kein Geschäft… kein Grund Tag und Nacht auf seiner Spur zu sein… Lieber Stick, das ist mein Geheimnis… Und ich soll für deine Interessen meinen Kopf verlieren? Das hängt von deiner Geschicklichkeit ab… Was macht den Henker so interessant für dich?… Er ist hinter etwas her, was ich ihm abjagen werde, wenn er erst die Vorarbeit dafür geleistet hat. Und was ist das… Nichts Auffälliges. Aber mehr wert als zehn Juweliersafes Willst du mir nicht sagen… Es sind…«
    In diesem Augenblick hörten wir die Polizeisirene auf dem Band, erst schwach und von fern, dann stärker und immer näher kommend. Wieder ein Hasten un Trappeln, ein leises Fluchen, noch ein paar Schritte, dann kam nur mehr Stille vom Band, bis der erste Polizist der; Raum betrat und die Leiche Sattleboock: fand.
    »Wie bei einem Fortsetzungsroman wenn es am interessantesten wird, hört es auf« meinte Phil trocken.
    Wir lachten, und das Lachen war für uns befreiend. Zu grauenhaft, zu beklemmend war das gewesen, was wir gerade als unbeteiligte Zuhörer miterlebt hatten.
    »Das waren die Leute, die Candler befreit haben. Sie sind etwas zu spät zu Sattleboock gekommen. Anscheinend sind die hinter dem Henker her. Aber weshalb?«
    »Sie wollten Auskunft von Sattleboock über den Henker. Wären sie eher gekommen dann hätten sie ihn selbst sprechen können.«
    »Nach dem, was wir gerade gehört haben, halte ich es für unwahrscheinlich, daß wir den Henker heute nacht bei Hausmann treffen.«
    »Umso sicherer aber die anderen Leutchen«, sagte Phil.
    »Und wer hat die Polizei im Fall Sattleboock so schnell alarmiert?«
    »Natürlich der Henker, um seine Verfolger auf anständige Art loszuwerden.«
    »Schade, daß es nicht gelungen ist. Wir hätten dann wenigstens die eine Partei.«
    »Und würden dadurch vielleicht die Spur der anderen verlieren«, sagte der Chef. »Vergeßt nicht, daß wir nur durch Candlers Flucht wieder auf die Spur des Henkers gestoßen sind.«
    »Das wichtigste hätten wir beinahe vergessen«, meinte Phil.
    »Und das wäre«, wollte Mr. High wissen.
    »Mr. Buckley zu warnen.«
    »Donnerwetter«, entfuhr es-High. »Mr. Buckley, an den haben wir gar nicht gedacht.«
    »Der Henker weiß, wo das Testament liegt. Er wird alles versuchen, es in seine Hände zu bekommen. Wir müssen es vor ihm haben. Wir müssen sofort zu Buckley.« Phil stand auf. Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. »Es hat keinen Sinn, Phil. Vergiß nicht, daß wir mit Hausmann einen genauen Plan vereinbart haben. Halten wir ihn nicht ein, kann es Hausmann das Leben kosten. Wir können ihn nicht im Stich lassen!«
    »Und wenn der Henker in der Zwischenzeit…«
    »Du meinst, wenn er inzwischen Mr. Buckley umbringt? Ich glaube, falls er das vorhat, ist es schon längst geschehen. Er hatte immerhin einige Stunden Zeit. Er weiß Namen und Adresse Buckleys seit neun Uhr, und

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