0092 - Das Testament des Detektivs
Wir instruierten ein letztes Mal die Begleiter des Krankenwagens.
Die Streifenwagen waren schon seit einer Stunde unterwegs. Das war eine Anordnung des Chefs, der vermeiden wollte, daß eine Kolonne aus dem Distriktegebäude ausfuhr, die auffallen mußte. So verließ nur der Krankenwagen unser Gebäude. Auch unser Wagen stand nicht mehr im Hof. Er war unauffällig zu einem Parkplatz hundert Meter von hier entfernt gefahren worden.
»Seid ihr bereit? Es ist zweiundzwanzig Uhr fünfzehn!« High kam auf uns zu und drückte uns die Hände. »Macht's gut, Boys, laßt euch nicht erwischen! Ich brauche euch noch viele Jahre.« Wir sagten kein Wort, aber unsere Augen waren voll Zuversicht.
Wir verließen den Hof nicht durch den Haupteingang. Eine Nebentür brachte uns auf die Straße. Durch ein Schnellrestaurant gelangten wir auf den Parkplatz. Wir gaben den Schein ab und fanden unseren Wagen von heute früh vor. Man hatte nur die Heckscheibe auisgewediselt. Langsam fuhr ich an und die 4?. Straße zum Duffy Square hinab.
»Streife 1 wie befohlen an Washington-Bridge.« Phil hatte das Sprechfunkgerät eingeschaltet. Ich wendete den Wagen und fuhr in mittlerem Tempo die gleiche Strecke ab.
»Streife 2 am Central Park. Wir warten auf Befehle.«
»Krankenwagen startet in fünf Minuten«, gab Mr. High durch. »Streife drei bitte melden'.«
»Streife 3 in der 48. Straße. Warten wie befohlen auf Krankenwagen und folgen ihm.«
»Können Sie die Seventh-Avenue übersehen?«
»Ja, der Wagen kann uns nicht entgehen.«
Ich wendete wieder. Gleich mußte der Krankenwagen starten.
»Achtung!« gab der Chef durch, »Wagen startet in einer Minute. Bitte höchste Aufmerksamkeit. Ich wünsche allen Glück und Erfolg bei der Aktion.«
Ich fuhr langsam weiter zum Columbus Circle.
»Streife 3 hat Krankenwagen gesichtet. Folgen ihm mit Abstand von hundert Metern.«
»Wieviel Wagen sind zwischen Streife 3 und dem Krankenwagen?«
»Drei Wagen. Nichts Verdächtiges.«
»Streife 2 am Central Park bitte anfahren. Vorgeschriebene Route mit 25 Meilen halten.«
»Verstanden!« kam von der Streife die Antwort.
Wir fuhren durch die Columbus Avenue. Ich drückte aufs Gas, und wir mußten den parallel zu uns fahrenden Krankenwagen überholt haben. Am Morningside Park stellte ich den Wagen ab und löschte die Lichter. Sekunden später fuhr der Krankenwagen und kurz danach die Streife 3 vorbei Wir folgten mit kurzem Abstand.
»Krankenwagen am Trimty Friedhof. Nichts Verdächtiges.«
»Streifen Kurs einhalten. Streife 1 von der Washington Bridge bis zum Ridgefield Park vorrücken!« befahl Mr. High. »Verstanden.«
»Schwarzer Chevrolet folgt seit kurzer Zeit dem Krankenwagen«, meldete Streife drei.
»Krankenwagen besprochenes Manöver ausführen, Streife 3 folgen«, ordnete High an.
Der Krankenwagen bog von der Hauptstraße ab, fuhr eine Schleife durch drei, vier Nebenstraßen und kehrte zur Hauptstraße zurück.
»Chevrolet folgt«, meldete Streife drei. »Chevrolet liegt jetzt hinter dem Krankenwagen.«
»Krankenwagen Tempo steigern bis 35 Meilen«, ordnete der Chef an.
Wir fuhren über die Washingtonbridge und brausten mit Vollgas die befohlene Route ab. Wir hatten den Krankenwagen und den Chevrolet dabei überholt.
»Könnte der Wagen von heute früh sein«, meinte Phil, der scharf nach dem Auto ausschaute. »Man kann es im Dunkeln nicht absolut sicher erkennen.«
»Umso besser, dann erkennen sie uns auch nicht«, meinte ich.
»Krankenwagen auf freier Strecke.«
»Tempo auf 50 Meilen steigern.« Wir lagen noch vor ihnen und steigerten ebenfalls unser Tempo.
»Chevrolet folgt, wir liegen 100 Meter hinter ihm«, meldte Streife drei. »Streife 3 weiter zurückfallen.«
»Verstanden.« Die erste gefährliche Strecke für den Krankenwagen kam. Die Straße führte durch Wälder, die von Häuserzeilen abgelöst wurden. Ein ideales Gelände für einen Überfall.
»Tempo 50 Meilen, Chevrolet nähert sich«, meldete der Krankenwagen.
»Bitte alles genau beachten«, befahl High. »Sprechfunkanlage ausscbalten und wie abgemacht unterbringen. Ich wünsche euch Hals- und Beinbruch.«
»Chevrolet setzt an zum Überholen, wir schalten ab.« Das war die letzte Meldung des Krankenwagens. Ich brachte unseren Lincoln sofort zum Stehen.
»Streife 3 Achtung, Streife 2 nachrücken zu Streife 3. Streife 1 bis Engtewood vorgehen«, befahl Mister High. Ich schaltete die Lichter ab und fuhr auf der Straße einige hundert Meter
Weitere Kostenlose Bücher