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0092 - Das Testament des Detektivs

0092 - Das Testament des Detektivs

Titel: 0092 - Das Testament des Detektivs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Testament des Detektivs
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Mann bestimmt, für den Henker.
    ***
    Ich saß neben Mr. High über eine Karte von New York gebeugt. Wir hatten mit Blau- und Rotstift verschiedene Routen in die Karte eingezeichnet, Seit einer Stunde saßen wir vor der Karte und erwogen die verschiedensten Möglichkeiten. Der Rauch unzähliger Zigaretten stand im Zimmer. Tassen voll! Resten kaltgewordenen Kaffees und ein halbleerer Teller mit Sandwiches zierten den Tisch. Mr. High seufzte.
    »Ich glaube, das ist alles, was wir tun können.«
    Ich nickte. »In einer halben Stunde lassen wir die Streifenführer kommen.«
    Wir duschten, wuschen uns kalt ab und begaben uns wieder in unser Büro. Auf den Tischen lag die »EVENING NEWS«. Ich war neugierig, ob Hausmann Wort fehalten hatte und griff nach dem Blatt.
    POLIZEI AUF DER SPUR DES HENKERS.
    »Den Beamten des FBI ist heute ein wichtiger Fang gelungen«, begann der Artikel. »Im Verlauf ihrer Nachforschungen nach dem Mann, der der Henker genannt wird, gelang es ihr, einen Menschen feistzunehmen, von dem man zuversichtlich die Entlarvung des Henkers erwartet, Dieser Mann, mit bürgerlichem Namen Reginald Primstone scheint als Banknotenfälscher eine wichtige Rolle im Gang des Henkers gespielt zu haben. Er ist in der Lage, Noten so echt nachzuahmen, daß selbst Fachleute des FBI sie nur schwer als Fälschungen erkennen konnten. Leider ist Primstone seit Jahren geisteskrank. Alle Bemühungen der hiesigen Beamten, von ihm Namen und Wohnsitz des Henkers zu erfahren, waren vergeblich. Der New Yorker FBI hat sich aber mit einem Spezialisten des Norwood-Hospitals in Verbindung gesetzt, der der festen Überzeugung ist, daß es möglich ist, dem Manne mit einer Narkohypno'se ohne .jede Anwendung von Gewallt seine Geheimnisse zu entreißen. Da der Gefangene des FBI auf jeden Fall in eine Klinik für Geisteskranke überführt werden muß, steht einer solchen Methode nichts im Wege. Man erwartet, daß Primstone noch am heutigen Abend oder in der kommenden Nacht nach Norwod überführt werden wird. Wir erwarten gespannt die Ergebnisse der dortigen Untersuchungen und hoffen, unsere Leser bald darüber informieren zu können.«
    Es folgten noch Einzelheiten über die Verhaftung Primstones, die nicht ganz der Wahrheit entsprachen. Aber das war gut so, denn es sollte ja der Eindruck entstehen, als sei der Artikel ein Gemisch aus Wahrheit und einer gehörigen Portion Journalistenphantasie. Hausmann hatte seine Sache zweifellos gut gemacht. Nur die Frage, ob der Henker so auf den Artikel reagieren würde, wie wir es erwarteten, blieb noch offen.
    Die halbe Stunde war vergangen. Die Streifenführer kamen auf unser Zimmer. Smith, Rollins, Steamer, Brownfield, altes harte, in vielen Einsätzen erprobte Männer, die nicht nur Muskeln und schnelle Hände, sondern auch Verstand besaßen.
    Wir legten unseren Plan dar. Schnell hatten wir uns geeinigt, daß der Transport von Primstone erst erfolgen sollte, wenn der Verkehr etwas abgeflaut war. Wir legten als Abfahrtszeit 22 Uhr 35 fest. Die Fahrer des Krankenwagens waren außergewöhnlich erprobte Männer. Phil nahm sie zur Seite, um jede Einzelheit mit ihnen durchzusprechen. Sie mußten wissen, daß ihr Leben auf dem Spiel stand und ein einziger Fehler, den sie machten, den Kopf kosten konnte. Brownfield sollte dem Wagen mit Abstand folgen. Smith, Rollins und Steamer standen auf den Strecken verteilt auf Abruf. Wir würden alle miteinander in Funkverbindung stehen, aber dennoch machten wir uns nicht davon abhängig. Wir mußten auch gesichert sein, wenn der Sprechfunk ausfiel oder wir ohne Wagen unterwegs waren.
    In der Waffenkammer bekamen wir Signalpistolen, Maschinenpistolen und Handgranaten für die Männer. Nun waren noch zwei Stunden Zeit. Ich sah Phils müde Augen und wußte, was wir mit der Zelt anfangen würden. In unserem Zimmer löschten wir ’das Licht, zogen den Vorhang vor das Fenster und fielen in unsere Sessel. Ich nickte sofort ein.
    ***
    Ich schrak hoch. Phil stand vor mir und rüttelte meine Schulter.
    »Los«, brummte er. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Ich warf meine Jacke über und gähnte. Vor nicht ganz vierundzwanzig Stunden waren wir hier gesessen und hatten auf dem Band die Letzten Minuten. Sattleboocks miterlebt. Was war in der Zwischenzeit alles geschehen! Ich steckte mir noch Reservemagazine ein und folgte Phil nach draußen.
    Mr. High wartete bereits im Hof. Der Krankenwagen stand bereit. Die Männer vertraten sich die Füße und rauchten eine Zigarette.

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