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0092 - Das Testament des Detektivs

0092 - Das Testament des Detektivs

Titel: 0092 - Das Testament des Detektivs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Testament des Detektivs
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Swanson?« erkundigte ich mich. Seine Braut, gestand er, und zugleich das Mädchen, das uns auf Candler aufmerksam gemacht hatte. Eine brauchbare Frau für einen Hausdetektiv wird sie einmal abgeben, dachte ich und verabschiedete den Mann, nicht ohne Grüße an Miss Swanson zu bestellen!.
    Wir hatten keine Zeit, lange Überlegungen anzustellen, denn ein weiterer Anruf erreichte uns. Diesmal kam er aus der Paßdienststelle. Ein Mister Jack Murry, so teilte man uns mit, ersuche um einen Auslandspaß. Die Papiere des Mr. Murry seien einwandfrei, jedoch erinnere sein Aussehen an jenen Stick Candier, der laut Fahndungsblatt des FBI gesucht werde. Ich raste mit meinem Wagen zur Paßausgabestelle. Während Candier, oder Murry, wie er sich jetzt nannte, auf dem Fluir auf seinen Aufruf am Schalter wartete, besah ich mir sein Bild. Es gab keinen Zweifel, Candier und Murry waren ein und dieselbe Person. Während ich mir die Paßbilder betrachtete, die er im Magazin hatte anfertigen lassen, atmete ich auf. Endlich waren wir wieder auf einer Spur.
    »Wollen Sie ihn verhaften?« erkundigte sich der Beamte.
    »Nein«, erwiderte ich, »stellen sie ihm den Paß ohne Schwierigkeiten aus.«
    Der Beamte sah mich verwundert an, hielt sich aber an meine Weisung.
    So kam es, daß ein neuer Fahndungsbericht nach einem gewissen Jack Murry ausgegeben wurde.
    Am nächsten Tag meldete sich bei uns die »Lines del monde«, eine brasilianische Reederei. Ein verdienter Stewart, so berichtete man uns, mit besten Zeugnissen sei bei ihnen eingestellt worden. Man habe ihn zum Wohl der Passagiere gewinnen können, wie man sich ausdrückte, doch hätte man zum größten Bedauern gehört, daß der Herr von uns gesucht würde. Wie er heiße, erkundigte ich mich.
    Jack Murry, bekam ich zur Antwort. Nein, erwiderte ich, die Sache gehe ganz in Ordnung und man solle den Mann ruhig seinen Dienst tun lassen. Darüber war man am anderen Ende der Leitung sichtlich erleichtert. Aber ich knüpfte einige Bedingungen an die Einstellung des Mister Jack Murry.
    So kam es, daß ich am Nachmittag mit dem Kapitän der »Brasiliana« ein heimliches Zusammentreffen hatte. Capitano Carlos Bravados war ein zweifellos ehrenwerter Mann. Und so willigte er in meinen Plan ein.
    Ich würde in ihm einen Bundesgenossen haben, einen lauten, heftigen, vielleicht auch gar nicht sehr geschickten, aber einen bestimmt ehrlichen Bundesgenossen. Mein zweiter Bundesgenosse war Mr. Luciano Gagliero, seines Zeichens vierter Offizier der »Brasiliana«. Gagliero hatte eine Blitzkarriere hinter sich, die in der Geschichte der abendländischen und der amerikanischen Seefahrt nicht ihresgleichen hatte. Denn seine Erfahrungen in der Navigation und Lenkung von Ozeanriesen waren gleich null. Der bürgerliche Name von Mr. Gagliero war übrigens Phil Decker. Aber das wußten nur Capitano Bravados und ich. Und die Uniform, an der nirgendwo Gold fehlte, wo irgendwie Platz dafür war, das gebräunte Gesicht, das stolze, so echt südamerikanische Blitzen der Augen, das er vom Capitano übernommen hatte, ließen selbst mich manchmal daran zweifeln, ob Luciano Gagliero überhaupt noch etwas mit meinem Freunde Phil Dedcer gemeinsam hatte.
    Wenn Candier als Stewart angeheuert hatte, dann mußte man seinen Chef ebenfalls auf dem Schiff vermuten. Am wahrscheinichsten als harmlosen Passagier. Warum nahmen sie aber ein Schiff? Mit dem Flugzeug hätten sie längst die Staaten verlassen können. Ich dachte an die unzähligen Bündel mit Hundert-Dollar-Noten, die wir in Learch' Haus entdeckt hatten. Waren sie jetzt im Besitz von Candiers Chef, dann war es nicht ausgeschlossen, daß sie versuchten, sie auf dem Seeweg nach Südamerika zu transportieren.
    Noch ein anderer Gedanke beschäftigte mich: War es nicht möglich, daß der Henker und Candiers Chef ein und derselbe Mann waren? Daß sie uns und vielleicht auch ihre Helfer nur an der Nase herumführen wollten? Je mehr ich darüber nachdachte, desto besser gefiel mir dieser Gedanke.
    ***
    Es wehte ein stürmischer Wind, als die »Brasiliana« in See stach. So stürmisch, daß sogar Besatzungsmitglieder, wie beispielsweise der vierte Offizier Mr. Gagliero, von der Seekrankheit befallen wurden und für Stunden ihre Kabine nicht verließen. Ich brauchte mich also als Landratte nicht zu schämen, wenn ich mich nicht so wohl fühlte.wie in meinem Jaguar.
    Die erste große Entdeckung machte ich, als ich die Passagierlisten der »Brasiliana« durchsah. Unter den vielen

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