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0092 - Einsatz der Todesrocker

0092 - Einsatz der Todesrocker

Titel: 0092 - Einsatz der Todesrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würden ihr Leben lang aus dem Rollstuhl nicht mehr herauskommen.
    So sah es aus.
    Die Rocker fuhren weiter.
    Manchmal lachten sie gellend auf, doch der beißende Fahrtwind riß ihnen die Wortfetzen sofort wieder von den Lippen.
    Peelham!
    Das Ortsschild tauchte auf.
    Die Rocker senkten die Geschwindigkeit, aber noch immer zu schnell jagten sie in den Ort.
    Dann durch die Hauptstraße.
    Und hier stand Mac Barney, der Sohn eines Metzgers. Er wollte ins Haus, als er die Rocker kommen sah.
    Blitzschnell waren sie da. Bremsten ab. Reifen radierten über den Straßenbelag.
    Barney drehte den Kopf.
    Da sah er die Schädel.
    Weit riß er den Mund auf und schrie. Entsetzen und Grauen flogen ihn an.
    Clint Sherman reagierte. Eine Fahrradkette zischte durch die Luft, traf genau, und das Schreien erstickte.
    Die Rocker lachten. Schaurige Laute drangen aus ihren Mäulern.
    Barney aber wußte nur eins. Er mußte fliehen, wenn er sein Leben retten wollte.
    Der zweite Schlag kam von der Seite. Auch den mußte er nehmen, dann aber warf er sich herum und tauchte in die kleine Gasse ein, die an der Westseite seines Elternhauses entlang zum Marktplatz führte.
    Mac rannte. Er merkte nicht, wie das Blut über sein Gesicht lief. Für ihn zählte nur die Flucht. Und er wollte die anderen warnen, denn er wußte, welches Ziel die Rocker hatten.
    Mac Barney war schnell. Er kannte sich gut aus. Das Blut rann ihm in die Augen, und die Eingangstür des Gasthauses sah er kaum.
    Er fiel auf die Stufen, fand zum Glück die Klinke, drückte sie herunter, wandte sich nach links und taumelte in die Gaststube…
    ***
    Der Mann wankte vor bis zum Tresen, stöhnte auf und hielt sich am Rand der Theke fest; Er wollte etwas sagen, öffnete den Mund, doch kein Wort drang über seine Lippen. Aufseufzend brach er zusammen.
    Genau in dem Moment, als ich aufsprang. Der Stuhl kippte um, so heftig jagte ich hoch.
    Aber auch die übrigen Gäste spritzten von ihren Plätzen, nur kümmerten sie sich nicht um den Verletzten, sondern rannten so rasch wie möglich auf die Tür zu, um das Gasthaus zu verlassen. Ich hörte sie draußen wegrennen.
    Ich kniete neben dem Verletzten nieder und drehte ihn auf den Rücken. Sein Gesicht hatte einiges abbekommen; aus zahlreichen Platzwunden rann Blut.
    »Wasser und Verbandmaterial, schnell!« herrschte ich den Wirt an.
    Er brachte beides, während seine Frau ihr Gesicht in beide Hände vergraben hatte.
    Ich tunkte den Mull in das kühle Wasser, wrang ihn aus und wusch vorsichtig das Gesicht des Verletzten ab. Durch Tupfen befreite ich es vom ärgsten Blut.
    Der Mann stöhnte herzzerreißend.
    Plötzlich waren die beiden Mädchen neben mir. Lucy Taylor fragte: »Kann ich helfen?«
    »Nein, danke es geht schon.«
    Der Mann öffnete die Augen, sah mich, und ich erkannte die Angst in seinem Blick.
    »Was ist geschehen?« fragte ich. Dabei lächelte ich und hoffte, daß dieses Lächeln den Verletzten beruhigen würde.
    »Die… die Rocker«, ächzte er. »Sie sind wieder da. Ihr müßt… die Türen verschließen. Es sind Teufel. Sie… sie haben Totenschädel. Helle Skelettköpfe…«
    Totenschädel?
    Ich war wie elektrisiert! War der Mann so geschockt, daß er Phantasie und Wirklichkeit durcheinanderwarf? Andererseits hatte ich noch nie erlebt, daß sich ein Mensch in solch einer Situation etwas zusammenreimte.
    Der Wirt sprach mich an und störte meine Überlegungen. »Es ist besser, wenn Sie und die beiden Damen jetzt auf Ihre Zimmer gehen.« Seine Stimme zitterte vor Angst.
    Ich stand auf. »Und warum, wenn ich fragen darf?«
    Der Wirt rang die Hände, während seine Frau zu einem der Fenster lief, die Gardine zur Seite schob und nach draußen schaute.
    »Dieser Mann hat nicht gelogen. Die Rocker sind tatsächlich in der Stadt, und sie kennen keine Gnade. Sie kommen einmal im Monat. Wir geben ihnen dann, was sie haben wollen, und alles ist wieder in Ordnung.«
    »Das ist ja Erpressung«, rief Lucy Taylor.
    Der Wirt schaute sie an. »Nennen Sie es, wie Sie wollen. Aber wir haben unsere Ruhe.«
    Ich war platt. Methoden gab es hier wie im finstersten New York. Diese Rocker waren regelrechte Racketeers, Banditen, die »Schutzgeld« erpreßten.
    Ungeheuerlich…
    »Nun wissen Sie alles«, sagte der Wirt. »Bitte, gehen Sie. Die Brut kann jeden Augenblick auftauchen.«
    Da war er bei mir richtig. Ich hatte auf keinen Fall vor, die Segel zu streichen, dachte jedoch an die beiden Mädchen und bat sie, hochzugehen.
    Lucy und Betty

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