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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besser, sich für diese Gastfreundlichkeit zu bedanken, bevor er sich ernsthaft mit dem Wort „Vermehrungsrat" beschäftigte. Auf jeden Fall standen sie hier der Führerschicht der Greens gegenüber.
    „Holen Sie Poul herein", sagte er zu dem Arzt.
    Nach der Geschwindigkeit zu schließen, mit der Dr. Morton seinem Wunsch nachkam, mußte der Arzt froh sein, den Gerüchen für wenige Augenblicke entfliehen zu können. Als er mit Weiß zurückkehrte, stand auf seinem Gesicht ein schadenfrohes Grinsen, das sich noch verstärkte, als der Biologe seinen Helm öffnete.
    Weiß schnüffelte vorsichtig. Dann, während Mortons Lächeln erstarb, nahm sein Gesicht einen verklärten Ausdruck an.
    „Aaah", seufzte er. „Welch ein prächtiger Duft."
    „Finden Sie?" brummte der Arzt. Weiß hob abwehrend beide Arme, als könnte sein Geruchssinn unter der grollenden Stimme Dr. Mortons notleiden. Er streckte seinen Kopf weit nach vorn und zog die stickige Luft ein, als handele es sich um ein Elixier.
    Everson machte Weiß Schauspielerkünsten ein Ende, indem er sich an die versammelten Greens wandte.
    „Wir kommen von den ..." Er stockte, denn das greenische Wort für Sterne war ihm unbekannt, wenn es überhaupt eines gab. Murgut half ihm mit einer wortreichen Erklärung aus.
    „Unsere Heimat ist weit entfernt, so weit, daß ihr es euch kaum vorstellen könnt. Wir haben einen Auftrag, bei dem wir mit eurer Hilfe rechnen: Wir möchten eine Expedition in die Wüste zusammenstellen."
    Bei seinen letzten Worten hatte sich eine unheimliche Stille über den Raum gelegt. Jede Bewegung der Greens war erstorben.
    „Das Böse an sich", sagte Murgut nach einer Weile. „Sie werden niemand finden, der Sie begleitet."
    Ein anderer Green war aufgestanden und vor Everson getreten. Er war älter als Murgut, und an dem respektvollen Raunen, welches seine Aktion begleitete, erkannte der Oberst, daß es sich um einen Anführer handeln mußte. Der Alte sah Everson prüfend an.
    „Es gab eine Zeit, da hätten Sie Unterstützung gefunden", krächzte der Abkömmling einer Vogelart.
    „Das ist jedoch schon lange her. Das Sandland ist gefährlich und bringt den Tod. Unheimliche Dinge geschehen dort. Jeder, der weit vom Dorf auf die Jagd geht, wird sterben."
    Er stampfte mit seinem hornigen Fuß auf, um diese Worte zu bekräftigen.
    „Wir haben mächtige Waffen", sagte Everson. „Es gibt keine Macht, die wir nicht bezwingen können. Ihr braucht keine Furcht zu haben. Wir versprechen, daß alle, die uns begleiten, wieder in das Dorf zurückkommen werden."
    „Das Böse an sich ist nicht zu besiegen", erklärte der Green kategorisch.
    Ein zustimmendes Gemurmel erhob sich. Everson fühlte eine wachsende Erbitterung in sich aufsteigen.
    Ohne die Beiboote war er gezwungen, zu Fuß in die Wüste aufzubrechen. Er würde dabei die Hilfe eines eingeborenen Führers dringend benötigen. Er hatte während des Sandsturms erlebt, daß nur noch Murgut die Richtung bekannt war. Außerdem war es fraglich, ob Ortungsgeräte in einer entfesselten Natur noch richtig funktionierten.
    „Wir werden Geschenke machen", versuchte er es erneut. „Wir werden das ewige Licht bringen, den tödlichen Donner und Blitze für die Jagd."
    „Tote können nicht mehr jagen", wurde ihm mit bezwingender Logik erklärt. Der Alte zog sich zurück, seine Antwort war endgültig gewesen.
    „Es ist zwecklos", erkannte Weiß. „Wir werden sie nie überzeugen können, Sir. Jedenfalls nicht ohne Gewalt."
    „Es liegt mir fern, hier Gewalt anzuwenden", versicherte der Oberst.
    „Ich kenne einen Green, der eventuell mitgehen würde", sagte Murgut. Er zögerte und blickte unsicher zu seinen Artgenossen zurück.
    „Erhalte ich eines der Geschenke, wenn ich euch zu ihm bringe?"
    „Gut", sagte Everson, „du wirst belohnt werden, wenn du uns hilfst."
    „Das Böse an sich wird dich töten, Murgut, für diese Versuchung", rief eine warnende Stimme aus dem Qualm.
    „Wir sollten uns beeilen", drängte Dr. Morton. „Sonst stimmen diese Schwätzer unseren Freund noch um."
    Murgut führte sie auf die Straße zurück. Der Sturm hatte sich gelegt. Die Aussicht, ein Geschenk zu erhalten, schien den Green anzuspornen, denn seine langen Beine griffen weit aus, so daß die Raumfahrer nur mit Mühe Schritt halten konnten. Die Sonne, die bisher von Staubwolken nahezu verdeckt worden war, strahlte jetzt mit unverminderter Wirkung auf das Land herab.
    Mit einem Blick auf sein Armbandthermometer stellte

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