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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Everson fest, daß die Temperatur schon weit über 40 Grad angestiegen war. Am Rande des Dorfes, es war die von der MEXICO am weitesten entfernte Seite, entdeckten die Männer zum erstenmal langgestreckte Hallen, die im Gegensatz zu den Wohnhäusern modern aussahen. „Es sind unsere Fabriken und Aufzuchthallen", erklärte Murgut auf die Frage des Kommandanten bereitwillig.
    Zischen, Dröhnen und Stampfen schlug ihnen entgegen. Blauer Dampf quoll aus Öffnungen in den Dächern.
    „Wir machen Versuche mit erhitzter Luft", erläuterte Murgut stolz. „In komprimierter Form ist sie für viele Zwecke zu verwenden."
    „Sie sind dabei, die Dampfmaschine zu erfinden", sagte Weiß erstaunt. „Nach der Geräuschentwicklung zu schließen, stehen ihre ersten Modelle denen eines James Watt nicht nach." Eine Explosion ließ sie verstummen. „Manchmal", sagte Murgut resignierend, „gibt es natürlich Rückschläge."
    Everson stellte sich vor, wie eine Gruppe enttäuschter Greens jetzt um das zerstörte Produkt ausdauernder Arbeit herumstand. Trotzdem würden sie es wieder versuchen, wie es auch die Menschheit immer wieder versucht hatte. Die Entwicklung einer Zivilisation war von der Hartnäckigkeit abhängig, mit der sie sich vorankämpfte. Das galt bei der Erfindung einer Dampfmaschine ebenso wie bei einer hochentwickelten Raumfahrt. Hinter den Fabriken dehnte sich eine Art Pflanzung aus. Mehrere Greens arbeiteten auf diesen Feldern. Abseits von diesen Anlagen stand ein einzelner, halbzerfallener Iglu. Er zeigte nicht das strahlende Weiß der anderen Gebäude.
    „Dort ist es", sagte Murgut. „Da lebt Npln."
    „Napoleon", interpretierte Dr. Morton. „Sein Name lebt selbst am Rand des galaktischen Zentrums fort."
    Irgendwo in der Vergangenheit gab es einen Ahnen Dr. Mortons, in dessen Adern französisches Königsblut geflossen war. Die Sucht des Arztes, bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hinzuweisen, scheute vor nichts zurück. Er betrachtete die baufällige Hütte mit einer inneren Verzückung, als sei es der Palast von Ludwig XIV.
    Sie gingen auf einem schmalen Pfad an den Feldern vorbei. Die Greens ließen von ihrer Arbeit ab und starrten zu ihnen herüber. Murgut winkte ihnen beruhigend zu.
    Als sie die Behausung „Napoleons" erreicht hatten, bedeutete ihnen Murgut zu warten.
    „Npln ist ein zänkischer alter Kerl", sagte er entschuldigend. „Er schläft meistens. Wenn man ihn stört, wird er unfreundlich. Ich will ihn auf den Besuch vorbereiten."
    „Glauben Sie, daß uns das alte Ungeheuer helfen kann, das hier vermutlich haust, Sir?" fragte Weiß argwöhnisch. „Bei aller Wertschätzung seines hochtrabenden Namens", ein kurzer, spöttischer Seitenblick traf Dr. Morton, „bin ich doch der Meinung, daß wir hier kaum Hilfe finden werden."
    Bevor der Oberst antworten konnte, war Murgut zurück.
    „Er hat schlechte Laune", sagte er bedrückt. „Ich habe ihm viele Geschenke versprechen müssen, damit er euch empfängt."
    Everson dachte belustigt, daß dieser Murgut auch auf einem arabischen Wochenmarkt hätte existieren können.
    Durch eine Tür, deren Rahmen am Zerbröckeln war, betraten sie die Hütte. Eine kurze Zeit verstrich, bis sie sich an das Halbdunkel im Inneren gewöhnt hatten. Dankbar registrierte Everson den schwächeren Gestank. Npln hockte in einer Ecke des Raumes. Bei fremden Spezies war es schwer, das Alter eines Eingeborenen richtig abzuschätzen, aber der Green, der vor ihnen am Boden saß, war alt.
    Seine grüne Haut war von Falten und Runzeln überzogen. Er war so dünn, daß er unwillkürlich an ein Drahtgestell erinnerte, das man mit Papier umwickelt hatte. Sein Gesicht war welk und eingefallen, die Augen, dunkel wie Kohlen, leuchteten entzündet aus tiefen Höhlen.
    Das Eintreffen von Wesen, von denen er nie etwas gehört oder gesehen hatte, schien ihn in keiner Weise zu beeindrucken.
    „Sie sind häßlich", sagte er nörgelnd zu Murgut „Fette und häßliche Gestalten. Besonders der da."
    Ein dürrer Arm zeigte auf Dr. Morton, der im gleichen Augenblick sein französisches Königsblut gern mit dem eines irischen Freiheitskämpfers vertauscht hätte.
    „Wir bedauern unendlich, daß wir durch unser Äußeres dein Mißfallen erregen, Napoleon", versicherte Everson. „Aber reichliche Geschenke werden dich für diesen strapaziösen Anblick entschädigen."
    Napoleon gluckste - zufrieden oder unzufrieden - wer konnte das wissen?
    Everson griff zu dem wohl ältesten aller

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