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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anhaltspunkte, wo sich das sagenhafte Gebäude befand. Sie konnten getrennt losgehen, indem sie sich sternförmig verteilten, aber je weiter sie bei diesem System vom Mittelpunkt abrückten, desto größer wurde der Abstand zwischen den einzelnen Gruppen ... und gleichzeitig die Gefahr, daß sie den Turm übersahen. Es gab eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten, jedoch keine wirkte besonders erfolgversprechend. Weil Everson ein Mann war, der den Tatsachen entgegentrat, sagte er sich, daß die Wahrscheinlichkeit, daß ihre Suche von Erfolg gekrönt würde, so gering war, daß sie - mathematisch ausgedrückt - ein Verhältnis von 1:1000000 ergab.
    Auch eine Positronik hätte kein günstigeres Ergebnis errechnen können, weil es ganz einfach keines gab.
    Er beschränkte seine Tätigkeit deshalb vorerst darauf, daß er Dr. Morton beim Bindenwickeln zusah und die kargen Erklärungen des Arztes anhörte. Die Ränder der Mulde, in der sie sich befanden, waren so hoch, daß sie jeden Ausblick auf die Außenwelt versperrten. So lagen sie da, wie am Boden einer Salatschüssel.
    „Wie sieht es außerhalb dieses Loches aus?" erkundigte sich Everson bei dem Arzt. „Haben Sie etwas feststellen können, was uns Hinweise auf die Molekularverformer gibt?"
    „Ich war die ganze Zeit über viel zu beschäftigt, um den Trichter zu untersuchen", brummte Morton. „Ich habe auch keinen von den Männern beobachtet, der diesen Platz verlassen hat."
    Die Mulde war oval, an der breitesten Stelle betrug ihr Durchmesser etwa 120 Meter, an der schmälsten 70. Ihre Seitenwände führten im Winkel von ungefähr 30 Grad knapp 3 Meter zur Wüstenoberfläche hinauf. Natürlich war die Umrandung unregelmäßig, aber an keiner Stelle so flach, daß man sie überblicken konnte.
    Everson erhob sich, bemüht, seinen Kopf ruhig zu halten. Das gelang ihm nur teilweise, und er litt dementsprechende Schmerzen. Schließlich hatte er sich voll aufgerichtet, noch etwas krumm und steif, aber er brachte es fertig zu gehen. Er humpelte an Landi vorüber und lächelte dem Funker ermutigend zu.
    Jeder Schritt trieb ihm eine feurige Nadel von unten in den Nacken. Nachdem er zwanzig Meter zurückgelegt hatte, schienen es zehn Nadeln zu sein. Everson fragte sich, wie er in diesem Zustand mehrere Kilometer zurücklegen sollte. Er hoffte, daß Dr. Morton ein schmerzstillendes Mittel für ihn hatte.
    Schweiß drang ihm aus allen Poren. Er gab nicht auf und erreichte schließlich eine Stelle am Muldenrand, die ihm weniger hoch und steil erschien als andere. Er ging in die Kniebeuge und hörte seine Gelenke knacken. Langsam ließ er sich nach vorn kippen und fing seinen trägen Sturz mit den Händen ab. Er lag jetzt parallel zu der Sandwand - aber das war auch alles. Hier zu liegen war eine Sache - hier hinaufzuklettern eine andere. Er bewegte alle Glieder, aber der einzige Erfolg war, daß der Sand zusammenrutschte und eine kleine Vertiefung bildete. Wie gewöhnlich war es ein unscheinbares Problem, das ihn in Bedrängnis versetzte, überlegte Everson erbittert. Er versuchte es mit den Füßen allein, indem er sie in den Boden bohrte und sich abdrücken wollte. Als er einige Male zurückgeglitten war, hatte er diese Idee als das erkannt, was sie war: miserabel. Sich mit den Händen hochzuziehen, kam ungefähr auf das gleiche heraus.
    Wie ein riesiger Frosch robbte Everson herum ... mit dem Unterschied, daß ein Frosch vorangekommen wäre, aber der Oberst auf der Stelle blieb.
    „Ich werde Sie stützen", sagte eine Stimme im Helmempfänger.
    Everson wandte seinen Kopf und sah Poul Weiß hinter sich stehen. Mit sportlicher Geschicklichkeit gelangte der Biologe an seine Seite.
    „Benutzen Sie mich als Leiter", forderte Weiß. Er faltete seine Hände zu einem kleinen Korb, so daß Everson sie als Trittbrett benutzen konnte. Everson war groß und wog 190 Pfund. Weiß ging etwas in die Knie, als der Oberst mit seinem vollen Körpergewicht zusätzlich Schutzanzug auf ihm lastete. Trotzdem reichte die Höhe nicht aus, um Everson freien Blick zu verschaffen.
    „Klettern Sie auf meine Schultern", empfahl Weiß.
    Everson gab sich Mühe, die Hilfsbereitschaft des Mannes nicht mit einem Fehlschlag zu entlohnen. Irgendwie arbeitete er sich hinauf. Als er oben angelangt war, hatten ihn die Schmerzen und seine Anstrengungen so erschöpft, daß er für einen Augenblick die Augen schließen mußte.
    „Sehen Sie etwas, Sir?" erkundigte sich seine lebendige Stütze.
    Everson starrte in

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