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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier zu sein."
    „Meine Befehle sind klar", sagte der Oberst. „Wenn Samy, Sternal, Weiß und der Leutnant nach einer Stunde nicht wieder draußen sind, benachrichtigen Sie sofort Mr. Scoobey. Folgen Sie uns auf keinen Fall."
    Ohne zu zögern, schwang er sich in das Loch. Zuerst dachte er, es wäre ein kühler Luftzug über sein Gesicht gestrichen, aber das war natürlich Einbildung; denn der Helm war geschlossen. Er blickte zurück und sah Poul Weiß ein Bein hereinbringen.
    Im gleichen Augenblick packte ihn ein Sog und riß ihn nach oben. Er überschlug sich wie ein Stück Papier über einem Warmluftschacht. Glücklicherweise stieß er nirgendwo an. Rein instinktiv griffen seine Hände in die Finsternis, um sich vielleicht anklammern zu können.
    Natürlich war es kein Sog, sondern ein gegenpoliges Kraftfeld, das die Schwerkraft aufgehoben hatte. Das Netz der Gravitationsfeldlinien zog ihn nach oben. Everson, in dessen Gehirn sich diese Überlegungen nur langsam bildeten, wußte, daß es noch andere Möglichkeiten gab. Es könnten auch paramechanische Kräfte am Werk sein. Ein beklemmendes Gefühl drückte auf seine Brust.
    Plötzlich erhielt er einen sanften Ruck und wurde zur Seite gestoßen. Sofort spürte er wieder festen Boden unter den Füßen. Die normale Schwerkraft war wieder hergestellt.
    Der von unsichtbaren Lichtquellen erleuchtete Raum, in dem der Oberst sich jetzt befand, war etwa vier Meter breit und doppelt so lang. Die Wände waren von undefinierbarer Farbe, Decke und Boden weiß. Der Raumfahrer wandte sich um und sah eine quadratische Öffnung in der Wand, durch die er wahrscheinlich hierhergelangt war. Bis auf ein seltsames Ding vor Eversons Füßen war das Zimmer vollkommen leer.
    Der Gegenstand erinnerte an ein Rhönrad. Zwei Reifen waren in brustbreitem Abstand durch mehrere Streben miteinander verbunden. Bevor Everson es näher untersuchen konnte, stieß jemand von hinten gegen ihn. Er fuhr zusammen, aber es war nur Weiß, der aus dem Schacht gestolpert kam.
    „Da wären wir", sagte er unnötigerweise. „Eine schnelle und bequeme Beförderungsweise, finden Sie nicht?" Everson vermochte diese Begeisterung nicht zu teilen. Und auch Sternal, Bellinger und Goldstein, die kurz hintereinander auftauchten, schienen über diesen Empfang nicht gerade erfreut zu sein.
    „Schnapp!" sagte Bellinger. „Die Mausefalle ist zugeschlagen!"
    „Was ist das?" fragte Sternal und deutete auf das „Rhönrad".
    „Es kann alles mögliche sein", meinte der Leutnant und bückte sich, um es aus der Nähe zu betrachten. Er tastete es ab und rüttelte daran. Es bewegte sich nicht.
    „Pflllirtsch!" machte etwas in ihren Empfängern.
    „Der Schacht!" schrie Goldstein. „Wo ist er?"
    Die Öffnung, durch die sie gekommen waren, schien sich aufgelöst zu haben. Rundum waren glatte, fugenlose Wände.
    „Unsinn", sagte Everson beunruhigt, „jemand hat den Eingang versperrt."
    Seine Worte bewirkten das Gegenteil dessen, was er beabsichtigt hatte. Die Männer brüllten durcheinander und begannen wie Irre an der Wand herumzutasten, um den Schacht zu finden. Everson konnte verstehen, daß sie sich nicht gern einsperren ließen, aber auf diese Weise würden sie die Freiheit nicht zurückgewinnen.
    „Aufhören" rief er. „Das ist zwecklos." War es möglich, daß diese Vorgänge nicht von einem lebenden Wesen ausgelöst wurden, sondern die Reaktion einer immer noch funktionierenden Maschine waren, die automatisch bei Betreten des Schiffes durch Fremde ihre programmierten Maßnahmen ergriff?
    „Wir kommen in friedlicher Absicht", rief Everson. „Wir wollen verhandeln."
    Er wartete, aber es kam keine Antwort. Eine fremde Intelligenz mußte vermuten, daß er sich mit seinen Begleitern unterhielt. Es war ein schwacher Trost, daß man ihr Leben bisher verschont hatte.
    Vor ihren Augen begann das Rhönrad zu glühen. Seine Farbe wurde hellgelb. Everson beugte sich darüber. Die Temperatur auf seinem Armbandthermometer blieb konstant auf 43 Grad. Plötzlich hatte der Oberst den Eindruck, in einen Spiegel zu blicken. Schwindel griff nach ihm. Er wollte sich von dem Anblick zurückreißen. Seine Lippen öffneten sich, um den Männern eine Warnung zuzurufen, aber die Stimmbänder versagten den Dienst. Das Bild, das er sah, war dreidimensional. Während sich seine Augen zusammenzogen, um alles richtig zu erkennen, kam die Spiegelung näher auf ihn zu. Ein Raum von gewaltigen Ausmaßen breitete sich vor ihm aus.
    Dann rief eine

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