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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er keine Antwort finden. Ohne den Schutzanzug wäre er bereits erstickt. Wenn er sich tatsächlich an der Innenwand eines Sandtrichters befand, dann würde er sich in langsamen Spiralen zum unteren, mittleren Kern des Sogs hindrehen, um dort ausgestoßen zu werden.
    Sein Körper badete förmlich in Sand. Der Schmerz in seinem Genick war zu einem dumpfen Druck geworden, der in regelmäßigen Abständen durch heftiges Stechen abgelöst wurde. Obwohl er hilfloser Spielball der entfesselten Natur war, kämpfte er unverdrossen gegen ihre übermächtige Gewalt. Er verlor jeden Zeitbegriff. In seinen Ohren war ein Rauschen, als stünde er unterhalb eines Wasserfalles. Seine Zähne waren so ineinander verbissen, daß es schmerzte. Ein harter Gegenstand prallte gegen seinen Schulter. Er griff danach und es gelang ihm, das Ding festzuhalten. Wahrscheinlich gehörte es zur Ausrüstung und wurde gleich ihm über den Boden gefegt. Everson war kein junger Mann mehr, und die ununterbrochene Anstrengung ermattete ihn zusehends. Er klammerte sich an den eckigen Kasten, als könnte er Kraftreserven daraus schöpfen. Unverhofft erhielt er einen Stoß gegen den Helm. Farbige Blitzt zuckten vor seinen Augen. Seine Hände öffneten sich. Er merkte noch, wie er immer schneller davongetrieben wurde, dann stürzte er in eine bodenlose Schwärze.
     
    *
     
    Eine mollige Frau war damit beschäftigt, weiße Wäschestücke zusammenzulegen. Sie tat es mit großer Sorgfalt, und ihre Hände strichen immer wieder glättend über den Stoff. „Er kommt zu sich", sagte eine Stimme. Marcus Everson öffnete die Augen. Grelles Licht blendete ihn. Die Frau verwandelte sich in Dr. Morton, der mit Verbandsmull hantierte und den Oberst zwischendurch unsanft anstieß. Nach mehreren Versuchen hatte sich Everson an die Sonne gewöhnt, und er konnte die Augen offen behalten.
    Er lag im Sand. Um ihn herum saßen, lagen oder standen die anderen Mitglieder der Expedition. Ihre Anzüge machten einen ramponierten Eindruck. Everson sagte sich, daß er wahrscheinlich nicht viel besser aussah. Er hob den Kopf, verhielt aber sofort, weil ein durchdringender Schmerz durch seinen Nacken raste. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Erneut, diesmal mit größerer Vorsicht, richtete sich Everson auf.
    Die Expedition ... oder besser das, was von ihr übrig war, befand sich in einer muldenförmigen Vertiefung inmitten der Wüste.
    „Alles okay?" brachte Everson mühsam hervor.
    „Bis auf die Verletzungen - ja", erwiderte Dr. Morton. „Die Zelte und ein großer Teil der Ausrüstung sind verschwunden."
    Er rollte eine Binde zusammen. Die Sichtscheibe seines Helmes war so verschmutzt, daß man kaum das bärtige Gesicht erkennen konnte.
    „Fast alle Medikamente sind dahin", klagte er.
    Unwillkürlich mußte Everson an einen Mann denken, der inmitten einer explodierenden Kernladung über den Verlust einer Zahnplombe jammert. „Wo ist Napoleon?" fragte er. Morton sah ihn traurig an. „Der ist auch weg", sagte er mürrisch. „Sternal und Weiß haben schon nach ihm gegraben, aber bisher haben sie ihn nicht finden können."
    Der Oberst wollte auf die Uhr blicken, aber sie war ein Opfer des Unwetters geworden. Dr. Morton war der Richtung von Eversons Blick gefolgt.
    „Es ist seit einer Stunde hell", sagte er. „Die Männer haben sich im Laufe des Morgens alle hier zusammengefunden. Wir waren im Mittelpunkt eines netten, kleinen Wirbelwindes ... und man sieht es."
    Everson war die burschikose Art des Mediziners gewohnt, und sie konnte ihn nicht stören. Wenn Morton eines Tages vom Teufel geholt würde - und es gab keinen Zweifel daran, daß ihm dies Schicksal bevorstand - dann stand der Hölle eine Revolution bevor, die sie in ihren Grundfesten erschüttern würde.
    Der Zustand der kleinen Truppe war schlimm, aber er hätte noch weitaus schlimmer sein können. Landi war dabei, das Funkgerät von Sand und Staub zu befreien, ein Beweis, daß sie immer noch mit der MEXICO sprechen konnten. Mit dem Verschwinden des alten Greens war die Suche nach dem Turm allerdings zu einem Unternehmen geworden, demgegenüber die Lösung eines aztekischen Knotenrätsels wie ein harmloses Kinderspiel erschien. Vor Eversons geistigem Augen tauchte recht lebhaft das Bild von dreißig Ameisen auf, die in der Hauptverkehrsstraße von Terrania umherkrochen, in der Hoffnung, die Falle eines Ameisenlöwen zu finden und zu vernichten.
    Sie konnten praktisch in jede Richtung losmarschieren, es gab keinerlei

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