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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich an die Spitze der kleinen Gruppe, und sie gingen ihrem fernen Ziel entgegen. Unwillkürlich vermieden sie dabei jedes Geräusch. Ihr Weg verengte sich etwas, aber ein Mann konnte bequem gehen.
    „Eines möchte ich wissen", murmelte Sternal. „Bewegen wir uns vertikal oder horizontal zur Wüstenoberfläche?"
    „Versuchen Sie, ein Fenster zu finden", schlug Bellinger vor. Er grinste.
    Goldstein war der einzige, der schwieg. Man hätte glauben können, daß er an einer Flucht kein Interesse hatte. Sein Blick wirkte in sich gekehrt. Der Mutant war nie besonders gesprächig gewesen, aber unbeteiligt hatte er bisher selten gewirkt.
    „Wir kommen weiter", stieß Everson hervor. „Auf dieser Seite ist die Öffnung nicht verschlossen."
    Die anderen blickten an seinem breiten Rücken vorbei.
    „Es sieht aber so aus, als müßten wir unseren Weg im Dunkeln fortsetzen", sagte Sternal bekümmert.
    „Hinter der geöffneten Zwischenwand wird es finster."
    „Lampen einschalten", befahl Everson. Es stellte sich heraus, daß alle, außer dem Oberst, ihre Scheinwerfer bei den Anzügen gelassen hatten.
    „Niemand geht zurück", entschied der Kommandant der MEXICO. „Die eine muß eben genügen."
    Er schaltete sie ein. Ein Lichtstrahl zitterte über den Boden, tastete sich an den Wänden entlang und huschte kurz unter die Decke. Ihre Umgebung hatte sich nicht verändert. Sie gingen jetzt etwas langsamer. Everson hatte seine Schockwaffe gezogen. Ihr Vorgehen war zwar etwas planlos, aber immer noch besser als Resignation.
    Urplötzlich sackte Everson weg. Sein letzter Schritt war ins Leere gegangen, obwohl er kurz zuvor den Boden angeleuchtet hatte. Das Gefühl des Sturzes trieb seinen Magen nach oben. Die Lampe in seiner herumwirbelnden Hand beschrieb feurige Bahnen und zirkelte helle Kreise in das schwarze Nichts, durch das er fiel. Jemand stieß einen Schrei aus. Kurz darauf kam der dumpfe Aufprall eines Körpers.
    Ein dämonisches Gesicht entstand deutlich sichtbar vor Eversons geistigem Auge. Er wich davor zurück, aber es kam näher. Für einen verzweifelten Moment kam ihm der Gedanke, daß er vielleicht überhaupt nicht falle, sondern schwerelos dahintreibe. Die harten, schnabelähnlichen Lippen des Gesichtes teilten sich. Everson schnappte nach Luft. Er wollte kämpfen, aber es gab keinerlei Bezugspunkte, von denen er ausgehen konnte. Er rollte herum, überschlug sich, taumelte nach hinten, torkelte nach vorn. Sein Körper vermochte sich nicht auf diesen Zustand einzustellen.
    Und dann sagte eine Stimme aus dieser unergründlichen Finsternis - eine Stimme, aus der jede Jungenhaftigkeit gewichen war: „Das ist doch alles nur ein Trick, Sir! Kämpfen Sie dagegen an, wir werden es schon schaffen."
    „Goldstein", wollte Everson rufen, aber er quälte nur ein heiseres Stöhnen über seinen Mund. Instinktiv fühlte er, daß sich um ihn herum etwas anbahnte, das entscheidend sein würde.
    Er konnte nicht wissen, daß es der Beginn eines Kampfes war, der mit unsichtbaren Mitteln ausgefochten wurde und der sich über Stunden erstrecken würde. Samy Goldstein hatte in der langen Zeit seines Schweigens einen Plan entwickelt. Jetzt war er dabei, ihn auszuführen.
     
    7.
     
    Mit verdrossenem Gesicht beobachtete Scoobey, wie die vier Roboter die Strahlenkanone durch den Sand zogen. Sicher wären die Maschinen in der Lage gewesen, ihr Tempo zu beschleunigen, aber die Männer hätten dann nicht mehr folgen können. Der Offizier dachte etwas schmerzlich daran, daß der Versuch, eines der Beiboote klarzumachen, gescheitert war. Etwas verwundert sah er Murgut zu, der an der Spitze lief. Die langen Beine des Eingeborenen überwanden mühelos jede Unebenheit im Boden.
    Scoobey war sicher, daß der Green eine beträchtliche Geschwindigkeit erreichen konnte, wenn es darauf ankam. Murgut hatte seine Angst vor der Wüste fast überwunden. An Bord der MEXICO hatte er die Waffen der terranischen Raumfahrer kennengelernt. Sie hatten ihn beeindruckt, und er war überzeugt, daß sie auch „das Böse an sich" besiegen konnten. Scoobey holte tief Luft. Die kleine Truppe starrte förmlich vor Waffen. Ein Ortungsgerät empfing ständig den Ruf von Landis Funkgerät. Obwohl sie die Position des Funkers bereits errechnet hatten, blieben sie mit ihm in Verbindung. Es bestand die Möglichkeit, daß Landis Männer flüchten mußten.
    Murgut verlangsamte sein Tempo und wartete, bis Scoobey neben ihm war. Der Green hatte sich die geschenkte Lampe mit

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