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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wäre sie nicht vorhanden."
    Niemand antwortete ihm. Jeder hing seinen eigenen Überlegungen nach. Wenn er Rhodan schon keine Verbündete verschaffen konnte, dann wollte er ihm wenigstens den wertvollen Kreuzer zurückbringen, nahm sich Everson vor. Das war leichter gesagt als getan. Die Hindernisse schienen unüberwindlich.
    Zweifellos beabsichtigte Napoleon, die MEXICO in seine Hände zu bringen. Auch ein Molekularverformer konnte das Raumschiff nicht allein durch den Weltraum steuern. Er würde Hilfe benötigen. Everson konnte sich ungefähr vorstellen, was der falsche Eingeborene vor hatte. Er wollte die Mitglieder der Expedition ausschalten und dann als „einziger Überlebender" zur MEXICO zurückkehren. Ähnlich wie Mataal würde er versuchen, bei dem Start des Raumers an Bord zu sein. War er erst draußen im Weltraum, würde er die Besatzung unter Kontrolle bringen und nach seinen Wünschen arbeiten lassen.
    Auf jeden Fall schien er im Sinn zu haben, die wichtigsten Männer auf Moluk zurückzulassen. Das bewies, daß er zumindest den Mutanten als eine gewisse Gefahr betrachtete. Doch es war müßig, länger darüber nachzudenken. Sie mußten einen Ausweg aus dieser Situation finden. Poul Weiß war nicht mit übernatürlichen Kräften ausgerüstet. Es mußte eine vernünftige Erklärung geben.
    Gerade als Everson ernsthaft darüber nachzugrübeln begann, kehrte der Biologe zurück. Er tat es auf die gleiche Weise, wie er auch gegangen war.
    „Also los, Sir", sagte er unternehmungslustig. „Der Gang dort draußen ist vollkommen leer. Napoleon ist nicht zu sehen."
    Es kam schließlich nicht alle Tage vor, daß ein normaler Terraner durch die Wände fremder Raumschiffe spazierte, als seien sie aus Luft. So dauerte es einige Sekunden, bis sich der Oberst zu einer Frage aufraffte.
    „Wie machen Sie das, Poul? Ich meine, wie bringen Sie es fertig, diesen Raum zu verlassen?"
    In Weiß Gesicht mischten sich Schuldbewußtsein und schlecht unterdrücktes Lächeln zu einer Grimasse.
    „Entschuldigen Sie, Sir", sagte er. „Ich dachte, Sie wüßten es."
    „Lassen Sie sich nur Zeit", empfahl Leutnant Bellinger sarkastisch.
    „Es gibt an der Stelle, an der wir hereinkamen, überhaupt keine Wand", erklärte Weiß. Sie existierte nur in unseren armen, irregeführten Gehirnen. Der Molekularverformer hat uns durch einen Psychotrick einsuggeriert, daß die Öffnung geschlossen wurde. Wir waren so davon überzeugt, daß wir das Material sogar fühlen konnten - das heißt, wir glaubten es zu fühlen."
    Er grinste, trat einige Schritte zurück und streckte seinen Arm durch scheinbar feste Materie.
    „Hier", sagte er, „der Beweis. Sie müssen nur daran glauben, daß es hier einen Spalt gibt, durch den wir gehen können."
    „Probieren wir es doch aus", meinte Bellinger. Mit vorgehaltenen Händen, die sein Mißtrauen genügend demonstrierten, lief er auf das Hindernis zu - und verschwand. Noch einmal erschien sein Kopf, gleich einem grinsenden, entgegen allen Überlieferungen von lockigem Haar bedeckten Buddhaschädel, und er nickte ermunternd.
    Kurz darauf standen sie gemeinsam in dem Gang.
    „Von dort sind wir gekommen", sagte Weiß. „Die Sperre scheint stabil zu sein." Er zeigte auf einen dunklen Fleck, der in seinem Mittelpunkt fast schwarz war, während er am Rande zerfaserte wie eine Blüte. „Auch der Thermostrahler hilft uns nicht weiter."
    Everson deutete auf den Punkt. „Sie haben es wohl gleich versucht?" Weiß nickte. Er schien die Folgen seines Beschusses nicht sonderlich zu fürchten. Er bewegte sich mit einer Unbekümmertheit, als befänden sie sich in der Goshunstreet von Terrania. Der Biologe war ein mittelgroßer, schlanker Mann, in dessen Gesicht kaum eine Unebenheit zu erkennen war. Durch sein Äußeres wirkte er anziehend und sympathisch. Junge, unerfahrene Raumfahrer pflegten sich stets an ihn um Rat zu wenden. Der Biologe hatte eine Marotte, die für einen Mann seiner Bildung erstaunlich war und die er deshalb auch gern seinen besten Freunden verheimlichte. Er gehörte einem astrologischen Arbeitskreis an, der ihn vor jedem Start in den Raum mit einem Horoskop versorgte. In diesen Minuten dachte Weiß jedoch weniger an sein Horoskop, als an eine Möglichkeit, die Flucht fortzusetzen.
    „Wir können das andere Ende des Ganges von hier aus nicht sehen, es ist nicht hell genug", sagte er.
    „Aber wir könnten hingehen und uns ein wenig umschauen."
    „Einverstanden", stimmte Everson zu. Er setzte

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