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0093 - Der Feind im Dunkel

Titel: 0093 - Der Feind im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie würden nicht mit bloßen Händen einen metallenen Koloß angreifen, wenn sie nicht überzeugt wären, daß sie auf irgendeine Weise ihr Ziel erreichen könnten. Die Lage war unwirklich, und Kayne Stowes wußte eine Zeitlang nicht, was er unternehmen sollte. Dazu kam, daß die Fremden, während sie auf die FINMARK zustürmten, unter der Rundung des Schiffes aus dem Bereich der Bildaufnahmegeräte verschwanden und niemand mehr sehen konnte, was sie eigentlich taten.
    Stowes spielte für einen Augenblick mit dem Gedanken, die Schiffsgeschütze einzusetzen und die Umgebung der FINMARK in wenigen Sekunden von aller Gefahr zu reinigen. Aber die Reichweite der Geschütze war beträchtlich und die Insel klein. Niemand hätte dafür garantieren können, daß die Geschütze nicht auch Untcher und Lenzer in Gefahr brachten.
    Inzwischen sammelte Ran Loodey seine Einsatzgruppe. Kaum einer von den Männern wußte, was eigentlich geschehen war. Loodey instruierte sie mit knappen Worten.
    „Wir werden die Fremden gefangennehmen oder davonjagen", schloß er.
    An der Spitze seiner Leute verließ er den Kommandostand und schlug den Weg zu derselben Fußschleuse ein, durch die Thomea Untcher und Phil Lenzer das Schiff verlassen hatten.
    Ran Loodey war ein Mann, der keine Bedenken kannte. Man hatte ihm den Befehl gegeben, ein paar schuppenhäutige Fremde aus der Umgebung der FINMARK zu vertreiben, und genau das würde er tun.
    Es war lächerlich zu glauben, die Fremden könnten irgendwelchen nennenswerten Widerstand leisten. Wahrscheinlich würden sie ein paar von ihnen mit ihren weittragenden Waffen verwunden müssen, um den Rest zu überzeugen, daß sie besser stehenblieben, die Arme hochnähmen und sich widerstandslos gefangennehmen ließen.
    Loodey nahm sich nicht einmal die Zeit, seinen Helm überzuziehen und ihn ordnungsgemäß mit dem Schulterstück zu verschließen, so sicher war er seiner Sache, daß er seinen Auftrag in wenigen Minuten erfolgreich ausgeführt haben würde. Mit schußbereiter Waffe sprang der Sergeant aus der Schleuse hinunter auf den weichen, federnden Inselboden, und seine Männer folgten ihm mit gleicher Behendigkeit, wie Fallschirmjäger aus einem Flugzeugluk durch die schmale Öffnung der Schleuse herausspringend.
    Der Gegner war überall. Ran Loodey hatte keine Ahnung, was die grünen, fischhäutigen Fremden an der Außenhaut des Schiffes zu suchen hatten und wozu die kleinen Thermosflaschen gut waren, mit denen sie herumhantierten. Allein der Gedanke, daß sich da jemand an der FINMARK zu schaffen machte, der nicht die mindeste Berechtigung oder Erlaubnis dazu hatte, brachte Loodeys wohlgeschulten Sergeantengeist in Wallung, und mit Donnerstimme dröhnte Loodeys Befehl über die Lichtung: „Drauf, Jungens!"
    Der nächste der Fremden war nicht weiter als ein paar Schritte von Ran Loodey entfernt. Er kniete am Boden, den Körper zurückgelehnt, so daß er sich der Rundung der Schiffswand anpaßte, und hielt den kleinen Behälter, über dessen Funktion sich Loodey nicht im klaren war, gegen das schimmernde Metall gepreßt. Er sah Loodey kommen, aber er rührte sich nicht. Im Sprung schob der Sergeant die Waffe wieder in den Gürtel, streckte die Hände aus und packte den Ephoger beim Kopf. Mit einem mächtigen Ruck zog er ihn auf die Beine, stellte ihn sich zurecht und versetzte ihm einen so gut gezielten Kinnhaken, daß er sicher war, wenigstens dieser eine Gegner würde sich im Laufe der nächsten beiden Stunden nicht mehr rühren können.
    Inzwischen war überall der Kampf in vollem Gange. Loodeys Leute verzichteten darauf, die Waffen zu gebrauchen. Die Fischwesen selbst hatten keine, und es widersprach der terranischen Mentalität, einen Gegner, der nichts hatte als seine Fäuste, um sich zu verteidigen, mit einer überlegenen Waffe anzugreifen. Sie bedienten sich ebenfalls der Hände, und da sie sich ihrer Aufgabe mit unwiderstehlichem Elan widmeten, hallten bald die Schmerzensschreie der unsanft behandelten Ephoger über die Insel.
    Nachdem der Sergeant selbst vier Gegner mit seinen Fäusten ausgeschaltet hatte, wurde er des leichten Kampfes überdrüssig.
    „Aufhören!" dröhnte sein zorniger Befehl. „Das ist keine Arbeit für uns! Laßt sie laufen!"
    Es dauerte eine Weile, bis die Männer gehorchten. Als sie endgültig von den Schuppenhäutigen abließen, da waren von denen nur noch sieben oder acht bewegungsfähig.
    Ran Loodey wandte sich ab, ohne dem Gegner oder den Metallzylindern, die

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