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0093 - Der Feind im Dunkel

Titel: 0093 - Der Feind im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch Bestrahlung mit thermischen Neutronen umgewandelt werden, was zur Folge hat, daß die Wirkung erlischt und der Stoff langsam aus dem Körper ausgeschieden wird. Bestrahlung mit Neutronen ist also die einzige Möglichkeit, die Folgen des Wirkstoffs zu beseitigen."
    „Und Sie erzählen mir das so einfach?" fragte Untcher.
    Nathael machte eine verächtliche Geste. „Sie werden keine Gelegenheit mehr haben, diese Kenntnis zu nützen", behauptete er.
    „Wetten ...?" fragte Untcher.
    Nathael runzelte die Stirn. „Wie? Ach so...!" Dann fing er lauthals an zu lachen. „Sie würden", sagte er, „nicht einmal die Möglichkeit haben, die verlorene Wette zu bezahlen!"
    Untcher winkte ab. „Also nicht", sagte er mit bedauerndem Unterton. „Erzählen Sie mir, wie Sie auf Opghan verfallen sind und was für Pläne Sie haben!"
    Nathael fühlte sich in seiner Rolle offensichtlich wohl. Bereitwillig begann er zu berichten: „Opghan ist seit Jahrtausenden ein Studienobjekt unserer Freunde von Aralon. Sie haben Ephoger zu sehen bekommen. Es wird Ihnen aufgefallen sein, daß sie eine Reihe von Kennzeichen besitzen, nach denen zu urteilen sie Abkömmlinge arkonidischer Einwanderer sein müßten. Andererseits hat noch kein Arkonide, selbst wenn er auf einer wasserreichen Welt wie dieser lebt, Schwimmhäute und Luftrohre entwickelt. Die Anzeichen widersprechen sich also. Das Rätsel ist gelöst, wenn man erfährt, daß Plougals Volk kurz nach der Einwanderung der Arkoniden auf Opghan eine Niederlassung gegründet hat. Natürlich waren nur zwei Auswandererschiffe auf Opghan gelandet. Mehr Emigranten hatten auf den paar tausend kleinen Inseln nicht Platz. Plougals Volk hielt es für widersinnig, daß eine Handvoll Siedler auf ein paar wasserumspülten Inselchen ihr Leben fristen sollten, wo Opghan doch Platz genug für Millionen und Milliarden bot - wenn diese Bewohner es verstanden, sich den Umweltbedingungen anzupassen. Die Aras nahmen dieses Problem in Angriff. Teilweise mit Zustimmung der Einwanderer, teilweise ohne, schufen sie im Laufe von Generationen eine neue Spezies. Die Spezies der Ephoger, Fischmenschen. Sie wissen, wie Plougals Volk ist: Für die Wissenschaft opfern sie alles. Das Experiment dauerte fast tausend Jahre lang. Aber am Ende hatten sie vollen Erfolg. Sie hatten eine neue Art gezüchtet."
    Thomea Untcher schüttelte sich. Er stellte fest, daß Muskeln und Nerven seines Körpers seinen Befehlen wieder zu gehorchen begannen.
    „Für die ersten Einwanderer muß es ein Schock gewesen sein", behauptete er. zu sehen, daß ihre Kinder Schwimmhäute und einen Schnorchel hatten."
    „Ja", meinte Nathael lachend, „das war es wohl. Aber dem Dienst an der Wissenschaft opfern die Aras Glück und Zufriedenheit einer neuen Art, wenn es sein muß."
    Untcher konnte den Kopf plötzlich wieder bewegen. Er sah Plougal, dem Ara, ins Gesicht und versuchte zu erraten, was er dachte. Aber kein Muskel bewegte sich in Plougals Miene. Der Bericht über die unmenschlichen Taten seiner Genossen schien ihn kalt zu lassen.
    Nathael dagegen hatte sich anscheinend am Klang seiner eigenen Stimme berauscht. Gut gelaunt fuhr er fort zu berichten: „Jahrtausendelang hatten die Aras nichts als einen schwach besetzten Posten auf Opghan. Sie verstehen: Die Folgen eines solch langwierigen Experiments müssen geduldig beobachtet werden. Sie dachten nicht, daß ihnen Opghan noch irgendwelchen weiteren Nutzen bringen würde. Aber dann entdeckten sie den Wirkstoff der Psimokoralle, und von einem Augenblick zum andern war ihr Interesse an Opghan wieder geweckt. Sie machten einige Experimente, und die endeten vielversprechend. Die Aras dachten daran, die Korallenwälder der Tiefsee auszubeuten. Dazu brauchten sie die Dienste der Ephoger. Da die Ephoger aber nicht daran dachten, freiwillig in Korallenplantagen zu arbeiten, mußten sie dazu gezwungen werden. Sie kennen die Mentalität der Aras ..."
    Er breitete die Arme zu einer umfassenden Geste aus, als spreche er zu einem guten Freund, dessen Fehler er zu entschuldigen versuchte.
    „... sie sind zu offener Gewalttat nicht befähigt. Andererseits besaßen sie noch nicht genug von dem Wirkstoff, um die Ephoger allesamt zu beeinflussen. Sie boten den Handel an, und wir erledigten die schmutzige Arbeit für sie. In wenigen Tagen - ein Tag auf dieser wunderlichen Welt dauert ja fast neun Tage von der Sorte, wie Sie sie auf Terra kennen - wird genug von dem Stoff hergestellt sein, daß wir der Ephoger

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