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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ägyptischen Expeditionen und Grabräuber gelesen hatte.
    Waren die Teilnehmer dieser Pyramidenstürmer nicht alle auf eine rätselhafte Art und Weise ums Leben gekommen?
    Und hatte bei ihnen der Tod nicht manchmal auch mit Fieberanfällen begonnen?
    Da, ein Schatten.
    Am Fenster!
    Sam Kettering setzte sich hoch. Sein rundes Gesicht mit der breiten Stirn war schweißnaß. Die Tropenkleidung klebte an seinem Körper. Das blonde Haar war zur Bürste geschnitten. Weit riß er die blauen Augen auf.
    Der Schatten war verschwunden.
    Sam Kettering sah nur noch den Mond, der mit seinem Licht das Quadrat ausfüllte.
    Aufseufzend ließ sich Kettering zurückfallen. Er hatte sich wohl getäuscht. Ja, man bildete sich schnell etwas ein, wenn man in diesem feuchtheißen Klima lebte.
    Da sah man leicht Gespenster und konnte auch schnell durchdrehen. Kettering rauchte weiter. Die Zigarette glühte in unregelmäßigen Abständen auf. Der Rauch kratzte im Hals, Kettering mußte husten und war es dann leid.
    Er drückte die Zigarette aus.
    »Widerliches Getier!« knurrte Kettering, als er die Käfer an der Wand betrachtete. Dann zuckte er zusammen. Abermals jagte ein Fieberschauer über seinen Körper, so stark, daß er das Gefühl hatte, seine Haut würde in Flammen stehen.
    Kettering keuchte und setzte sich auf. Er mußte aus dem Bett in die primitive Küche, wo es auch Wasser gab und die Tabletten lagen. Es fiel ihm schwer, auf der Bettkante sitzen zu bleiben. Das Zimmer drehte sich vor seinen Augen, und er hatte das Gefühl, in einem Karussell zu sitzen.
    Nur allmählich ebbte der Anfall ab.
    »Wird Zeit, daß ich aus dieser Hölle rauskomme«, keuchte er und stand auf.
    Es ging besser, als er erwartet hatte. Kein Schwindel, kein Taumel. Zielsicher bewegte Kettering sich auf die Tür zu. Automatisch schnallte er seinen Waffengurt um mit dem schweren 45er Colt-Revolver an der rechten Seite.
    Er ging nie unbewaffnet. Und wenn er schlief, lag die Kanone immer in Reichweite.
    Kettering verließ das Zimmer und gelangte in die Küche. Dort befand sich auch der Ausgang, eine primitive Holztür, die mehr Risse als Balken hatte.
    Links neben der Tür stand der wacklige Tisch mit der Porzellanschale darauf und der Karaffe daneben. In beidem befand sich schmutziges Wasser.
    Über dem Tisch war ein kleiner Arzneischrank an der Wand befestigt worden. Er enthielt Tabletten, Verbandszeug, Schere und Tupfer. Außerdem eine Flasche mit Mineralwasser, denn das Wasser hier konnte man nicht trinken. Es war von Bakterien verseucht.
    Sam Kettering nahm eine Tablette, zerkaute sie und trank einen Schluck Mineralwasser aus der Flasche. Er gurgelte einmal nach und spülte die Tablettenreste hinunter.
    Er hoffte nur, daß es etwas half.
    Kettering stieß auf. Vom Magen her spürte er die Säure und verzog das Gesicht. Wenn er wieder in England war, wollte er sich einmal richtig durchchecken lassen. Die Ärzte hier waren seiner Meinung nach nur Kurpfuscher.
    Dann überraschte ihn wieder der Anfall. Diesmal jedoch nicht so arg wie zuvor. Ihm wurde nur heiß, und er hatte das Gefühl, Gummi in den Knien zu haben.
    Kettering stürzte nach vorn und stützte sich an der Wand ab. Tief atmete er durch.
    Einmal, zweimal…
    Danach ging es ihm wieder besser.
    Er brauchte die Stütze nicht mehr, drehte sich um und stand im selben Moment der Tür gegenüber.
    Da draußen war jemand.
    Er sah es genau. Denn das durch die Ritzen fallende Licht wurde verdunkelt.
    Eine Sekunde später bekam Sam Kettering auf drastische Art und Weise zu spüren, daß er sich nicht getäuscht hatte. Jemand warf sich wuchtig gegen die Tür – und zwar so hart, daß sie mitsamt der Angel aus dem Rahmen fiel.
    Sam Kettering griff blitzschnell zum Revolver, so wie es immer die Westernhelden taten. Doch auf halbem Weg blieb seine Hand hängen.
    Das Grauen sprang ihn an.
    In der Türöffnung stand ein wahres Monster.
    Es füllte den gesamten Rahmen aus, hatte einen unförmigen, plumpen Körper und sah aus, als wäre es mit matter grüner Farbe überstrichen worden.
    Schaute man genauer hin, so sah man die breiten Streifen, die dicht an dicht nebeneinander lagen und den Oberkörper des Monsters umschlangen.
    In der Tür stand eine Mumie.
    Aber eine lebende!
    Denn die Augen, die trotz der zahlreichen Binden zu sehen waren, funkelten in einem düsteren Rot.
    Rot wie das Blut der Opfer, dachte Sam Kettering, denn ihm war schlagartig bewußt geworden, daß hier eine Mumie aus der geheimnisvollen

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