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0094 - Alle auf einen Schlag

0094 - Alle auf einen Schlag

Titel: 0094 - Alle auf einen Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alle auf einen Schlag
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darauf, ihr Märchen von dem Bekannten weiter auszuspinnen, indem sie auch noch einen erfundenen Namen angaben. Mit einem Anflug von naiver Ehrlichkeit grinste Fairs: »Verdammt noch mal«, brummte er. »Jetzt sitzen wir schön in der Zwickmühle. Was meinst du, Morgy?«
    Lune sah ebenso ratlos aus wie sein Kumpan. Er machte vage Handbewegungen. Fairs raffte sich auf und knurrte.
    »Ich habe keine Lust, ein paar Stunden beim FBI zu sitzen. Die Burschen drehen einem ja doch einen Strick, wenn sie es sich erst mal vorgenommen haben. Ich glaube, ich sag’s ihnen…«
    »Meinetwegen«, stimmte Lune zu. »Ich habe auch keine Lust, in den Bau zu gehen.«
    »Ja, also«, fing Fairs an, »die Sache ist so: Hier im Hospital liegt eine gewisse Lansforth. Wir sollen hier in der Nähe bleiben und so tun, als ob wir auf jemanden warten. Wenn sich am Auskunftsschalter jemand nach dieser Frau erkundigt, und wie ein Bulle aussieht…«
    »Wie ein Cop, meinen Sie das?«, korrigierte Phil den Ausdruck.
    »Na ja, wir sagen eben Bulle. Also wenn einer, der wie ein Bulle aussieht, sich nach der Lansforth erkundigt, sollten wir den Kerl zu unserem Boss bringen.«
    Phil sah mich an. In seinem Gesicht zeichnete sich nichts ab von der Überraschung, die er genauso gut wie ich empfinden musste. Ich überlegte einen Augenblick und wandte mich dann zu den beiden Gangstern.
    »Okay«, sagte ich knapp. »Wir steigen hinten ein. Wir sind nämlich die beiden, die zu Mrs. Landsforth wollten. Los, bringt uns zu eurem Boss!«
    Wir stiegen ein. Restlos verdattert kletterten die beiden Gangster vorn in ihren Schlitten. Dann fuhren sie an. Schneller, als wie es je gedacht hatten, waren wir auf der Fahrt zu dem Mann, der einen Kran hatte sprengen lassen und einen Mann ermorden ließ.
    ***
    Es ging hinauf nach Harlem. Vom Südwesten Manhattans zum Nordosten. Das ist eine hübsche Tour, und Phil und ich langweilten uns gehörig, weil die beiden Gangster vor uns auf einmal sehr schweigsam geworden waren. Endlich hatten sie die 128th Street erreicht und bogen von der Second Avenue her ein. Irgendwo war eine breite Einfahrt, durch die Fkirs vorsichtig steuerte. Im Hinterhof ragte ein langer Flachbau aus der abendlichen Dunkelheit. Sie stoppten den Wagen und drehten sich nach uns um.
    »Seht ihr dort die Tür?«, fragte Fairs. »Da geht ihr rein.«
    »No«, grinste Phil. »Zuerst geht ihr rein. Dann kommen wir.«
    »Warum denn? Glaubt ihr vielleicht, wir wollten euch in eine Falle…?«
    »Wir glauben gar nichts. Wir sehen euch nur so gern von hinten«, erwiderte Phil gelassen. »Also los! Raus und hinein in die Bude.«
    Sie gehorchten. Phil kann manchmal einen Ton anschlagen, gegen den es einfach keinen Widerspruch gibt.
    Der flache Bau entpuppte sich als eine Art Fahrzeughalle. Im undeutlichen Dämmerlicht, das drinnen herrschte, erkannten wir die Umrisse von zwei Lastwagen und einem kleineren Lieferwagen.
    »Ihr könnt euch davon überzeugen«, sagte Fairs, »dass niemand hier ist. Uns müsst ihr jetzt wirklich gehen lassen. Wir müssen doch dem Chef Bescheid sagen, dass ihr da seid.«
    Er sah uns fragend an. Ohne unsere Genehmigung wagte er es doch nicht, sich zurückzuziehen. Ich überlegte schnell. Natürlich hätten wir ihnen die Pistole auf die Brust setzen können und von ihnen Auskunft verlangen, wo der Chef zu erreichen sei. Aber in diesem Fall würden die beiden nur mit der Achsel zucken und uns eine erfundene Telefonnummer angeben. Mit der Bemerkung, sie wüssten selbst nicht mehr vom Boss als diese Nummer. Stellte sich dann heraus, dass es diese Nummer gar nicht gab, würden sie möglichst betrübte Gesichter machen und so tun, als fühlten sie sich selbst angeführt. Diese Masche ist so uralt, dass kein Polizist in ganz New York mehr daran glaubt.
    »Okay«, sagte ich. »Haut ab! Aber sagt eurem Boss, dass wir nicht länger als höchstens eine halbe Stunde hier warten!«
    Sie nickten. Im Schein der einzigen trüben Birne, die ganz oben an der Decke hing, konnte man ihre stupiden Gesichter sowieso nicht deutlich erkennen. Langsam gingen sie zu der Tür, durch die wir hereingekommen waren.
    »He!«, rief Phil ihnen nach, als sie gerade die Tür aufmachen wollten.
    Sie drehten sich um.
    »Sagt eurem Chef noch eins«, rief Phil. »Er soll sich keinen Illusionen hingeben! Wir sind verdammt gute Schützen. Wenn er etwas Dummes gegen uns plant, wird es ihm nur selbst an den Kragen gehen.«
    »Werd’s bestellen!«, knurrte Lune. Dann verschwanden

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