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0094 - Alle auf einen Schlag

0094 - Alle auf einen Schlag

Titel: 0094 - Alle auf einen Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alle auf einen Schlag
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sprechen können?«
    »Das ist es ja«, sagte ich. »Ich muss das herausfinden. Komm, wir gehen hinein.«
    Wir stiegen aus. Die große Portaltür war offen, aber der Auskunftsschalter gleich dahinter war geschlossen.
    Ich drückte den Klingelknopf neben dem Schalter. Nach kurzer Zeit erschien eine Schwester, die überraschend jung war.
    »Wir sind FBI-Beamte«, sagte ich. »Wir müssen den Nachtarzt sprechen. Würden Sie ihn bitte verständigen?«
    »Sofort, meine Herren. Wollen Sie hier so lange Platz nehmen?«
    Sie deutete auf zwei Stahlrohrsessel, die rechts und links von einer großen Topfpflanze standen. Wir nickten und setzten uns. Diesmal dauerte es etwas länger, bis ein sonnengebräunter Mann in einem weißen Kittel erschien, der sich als Dr. Fahruhn vorstellte. Wahrscheinlich stammte er aus Indien, aber wir fragten nicht danach.
    »Würden Sie mir bitte in mein Arbeitszimmer folgen?«, fragte er in einem nicht ganz akzentfreien Amerikanisch.
    Wir taten es. Nachdem wir Platz genommen hatten, sagte ich: »Wir wollen sofort zur Sache kommen, Doc. Wir bitten Sie um eine kleine Gefälligkeit: Sehen Sie doch einmal nach, ob Mrs. Lansforth schon schläft oder ob es ihr möglich wäre, noch drei Minuten mit uns zu sprechen. Ich verspreche Ihnen, dass wir sie nicht aufregen werden. Nur für gewisse Ermittlungen des FBI wäre es sehr wichtig, wenn diese Unterredung mit Mrs. Lansforth noch heute stattfinden könnte.«
    Der Arzt seufzte. Er strich sich mit der Hand über die hohe Stirn und sagte: »Sie bringen mich da in einen Gewissenskonflikt, meine Herren. Abends um zehn lassen wir unsere Patienten normalerweise keinen Besuch mehr empfangen. Aber Sie meinen, dass es sehr wichtig ist?«
    »Das ist es«, sagte ich. »Es handelt sich um die Aufklärung eines Mordes.«
    Er nickte nachdenklich, dann erhob er sich.
    »Ich werde nachsehen«, sagte er. »Aber eines sage ich Ihnen schon jetzt, wenn Mrs. Lansforth schon schläft oder auch nur müde ist, werde ich Sie nicht zu ihr lassen.«
    »Damit sind wir einverstanden.«
    Er ging.
    Es dauerte neun Minuten, bis er wiederkam. Beim Eintreten hatte er seinen Mund halb geöffnet. Auf seiner Stirn stand der Schweiß in kleinen, schimmernden Perlen. Verwundert sahen wir ihn an.
    Er ging zu einem Waschbecken, nahm sich zwei Tabletten und spülte sie mit kaltem Wasser hinunter. Dann setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und sagte mit leiser Stimme: »Entschuldigen Sie. Ich - ich bin noch ein zu junger Arzt, um so etwas gewöhnt zu sein. Der Tod regt mich immer auf, wenn ich ihm plötzlich gegenüberstehe.«
    Wir rissen ruckartig unsere Köpfe hoch.
    »Der Tod?«, wiederholte Phil tonlos.
    Dr. Fahruhn nickte langsam.
    »Mrs. Lansforth ist tot. Sie wurde mit Zyankali vergiftet.«
    ***
    Ich hörte, wie Phil mit den Zähnen knirschte. Irgendetwas in meinem Gehirn stellte kalt wie Eis eine Rechnung auf: Nachmittags gegen fünf wird der frischgebackene Vater kaltblütig von hinten mit einem Dolch umgebracht. Abends gegen zehn findet man die junge Mutter mit Zyankali vergiftet in ihrem Krankenzimmer. An einem einzigen Tag rauben ein paar Bestien einem frisch geborenen Menschenkind gleich Mutter und Vater. Nur weil ein paar arbeitsscheue, faule Burschen auf krummen Weg möglichst viele Dollar scheffeln wollen, müssen zwei junge Eheleute sterben…
    »Kommen Sie, Doc«, sagte ich mit rauer Stimme. »Ich möchte das Zimmer sehen.«
    Er führte uns. Es ging in die zweite Etage hinauf. Eine Tür wurde von dem Arzt geöffnet. Er knipste das Licht an.
    Über das Bett hatte man bereits ein Laken gebreitet. Wir gingen hin und zogen es zurück.
    Der Anblick ist so, wie er es bei Zyankali eben ist. Dieses Gift tötet verhältnismäßig rasch, aber fragen Sie nicht, was Sie in diesem kurzen Zeitraum für Höllen durchlaufen. Der ganze Körper der jungen Mutter war von wahnsinnigen Schmerzen und Krämpfen zu einer unbeschreiblichen Stellung verzerrt.
    »Finger weg«, rief Phil und riss mich damit von dem grausamen Anblick los.
    Ich sah mich um. Dr. Fahruhn hatte gerade nach einer Pralinenpackung greifen wollen, die auf dem Nachttisch stand. Der Deckel war abgehoben. Ich zählte, es fehlten zwei Pralinen.
    Phil sah mich an. Uns beiden war der Zusammenhang klar.
    »Bleib hier«, sagte ich leise. »Ich rufe Hywood an. Er soll seine Mordkommission mitbringen.«
    Phil nickte stumm.
    »Zeigen Sie mir ein Telefon, Doc!«, bat ich.
    Er führte mich wieder in sein Arbeitszimmer zurück. Ich wählte die

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