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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gerade mit ziemlicher Wut eine Rübe aus dem Boden zog, sie säuberte und dann in den Mund schob. „Im übrigen sind die herrlichen Tage bald vorbei."
    Gucky warf den Strunk fort. „Leidest du wieder an Ahnungen?" erkundigte er sich und überquerte die Heckengrenze der Grundstücke. „Oder hast du etwas gehört?"
    „Beides, alter Junge, beides. Freyt meinte, Rhodan müsse morgen zurückkehren. Der Entspannungstrichter zu den Druuf sei bald erledigt."
    „Dann werden wir ja wohl Ruhe vor den Nilpferden haben", kommentierte Gucky befriedigt. „Mit Arkon ist auch alles klar. Möchte wissen, was uns überhaupt noch passieren kann" Bully drohte mit dem Zeigefinger.
    „Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst dreimal auf Holz klopfen, bevor du derartiges äußerst! Wenn es nach mir ginge, würde ich wochenlang hier im Bungalow hausen und im Wasser liegen."
    „So lange dauert es", staunte Gucky, „bis deine Dreckschicht weich geworden ist?"
    Bully wollte wütend werden, aber als er ehrliche Verwunderung in Guckys braunen Augen sah, konnte er ihm nicht böse sein. Woher sollte der Mausbiber auch wissen, daß Wasser nicht nur zum Waschen da war.
    „Laß mich in Frieden!" knurrte er. „Kümmere dich um deine Tulpen!"
    Gucky kam herbei und baute sich vor Bully auf.
    „Die Tulpen! Wenn du wüßtest, wieviel Ableger sie schon bekommen haben, würdest du staunen. Ich glaube, wir haben die Spezies der Halbschläfer gerettet. Bald werden wir sie ansiedeln können. Vielleicht auf dem Mars."
    Die Halbschläfer waren eine telepathisch begabte und intelligente Pflanzenart. Rhodan und Gucky hatten sie einst vor dem sicheren Untergang gerettet und mit zur Erde gebracht. Hier gediehen sie an verschiedenen Stellen unter der Aufsicht erfahrener Gärtner. Fünfzig Jahre dauerte es, bis sie sich fortpflanzten. Die Halbschläfer waren fünfgeschlechtlich, besaßen richtige Augen und konnten ihre feinen Wurzeln aus der Erde ziehen, um zu einem besseren Fleck zu wandern.
    Guckys Tulpen um die Veranda waren somit keine gewöhnlichen Tulpen, sondern intelligente Wesen von einem fremden Planeten, der schon vor der letzten Jahrtausendwende im Atomfeuer verglüht war.
    Ehe Bully antworten konnte, ertönte im Bungalow ein schrilles Läuten. Die beiden zuckten unwillkürlich zusammen.
    „Himmel, Arm und Wolkenbruch!" stieß Bully hervor und wurde ein wenig blaß. Einige bereits getrocknete Haare stellten sich protestierend senkrecht auf.
    „Ich hätte doch auf Holz klopfen sollen!" meinte Gucky und tippte dreimal gegen Bullys Schädel. „Nun sieh schon nach, wer unsere dolce vita zu stören wagt. Wenn es bloß Mercant ist, der sich nach dem Wetter erkundigt ...!"
    Es war aber nicht Mercant. Es war Freyt. „Sie können Ihren Bademantel einpacken, Mr. Bull", sagte der hagere und Rhodan so ähnliche Freyt vom Bildschirm herab und lächelte sanft. „In einer Stunde trifft Rhodan mit der DRUSUS ein. So wie es aussieht, gedenkt er, nicht lange in Terrania zu bleiben. Er will nach einigen Informationen gleich wieder starten."
    „Na, und?" machte Bully tonlos. Er ahnte, daß ihm die vorgetäuschte Harmlosigkeit nicht viel helfen würde. „Was haben wir damit zu tun?"
    Freyts Lächeln vertiefte sich. „Ich kann Ihnen und Gucky die erfreuliche Mitteilung machen, daß Rhodans Anordnungen unter anderem auch besagen, daß Sie beide sich an Bord der DRUSUS zu begeben haben, sobald sie gelandet ist. Ja, das wäre wohl alles, was ich Ihnen mitzuteilen habe. Ich wünsche noch einen schönen Sonntag ..."
    Der Schirm erlosch.
    „Einen schönen Sonntag", knurrte Bully wütend und bedachte das Visifon mit einem fürchterlichen Racheblick.
    „Drei Tage Urlaub, und schon kann ich hier wieder alles liegen- und stehenlassen." Er blickte suchend um sich. „Wuzzi!" rief er laut. „Wuzzi, wo bist du denn?"
    Gucky stöhnte und hoppelte davon, um seinerseits alles zu erledigen, was es in solchen Situationen eben zu erledigen gab. Der Gartenrobot mußte genau so programmiert werden wie der automatische Hausmeister. Außerdem wollte er die direkte Begegnung mit Wuzzi, dem Dackelschwein von der Venus, vermeiden. Bully hatte einen Narren an dem possierlichen Tierchen gefressen und schleppte es überall mit hin. Wenigstens in Terrania.
    Wuzzi kam herbei und sprang an Bully hoch. Er sah wirklich wie ein Dackel aus, hatte aber längere Beine, einen Ringelschwanz und eine echte Schweinenase. Seine Art lebte in den Sumpfwäldern der Venus und hatte schnell

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