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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gucky nun auch Ihnen die Wahrheit berichtet. Er hat Sie damals vor neun Monaten ein wenig hinters Licht geführt."
    Gucky rutschte aus seinem Sessel, der ihm viel zu groß war. Er kam herbei und sprang Lund einfach auf den Schoß.
    „Du bist mir doch nicht böse, Lundchen?" erkundigte er sich mit piepsender Stimme und brachte seinen vielgeübten Augenaufschlag an, dem wohl niemand widerstehen konnte. „Ich benötigte damals vier Stunden, um das geheimnisvolle Schiff zu untersuchen, und du hast dich darüber gebührend gewundert. Vier Stunden für ein leeres Schiff! Nun, die Wahrheit ist, daß das Schiff nicht leer war. Es beherbergt zehntausend lebendige Arkoniden."
    Lund klappte den Mund schnell wieder zu.
    „Ach? Und davon hast du mir nichts gesagt? Warum denn nicht?"
    „Weil außerdem noch mehr als hunderttausend Arkoniden in einem Gefrierraum lagern und darauf warten, aufgeweckt zu werden. Weil es so viele sind, darf das aber nur auf einem geeigneten Planeten geschehen, da es sonst zur Katastrophe käme. Einer der Gründe, warum ich das Geheimnis für mich behielt. Sie hätten vielleicht darauf bestanden, das Schiff zu untersuchen ..."
    Lund nickte langsam. Er begriff. „Du hattest recht, Gucky. Ich hätte auf einer genauen Untersuchung bestanden - bestehen müssen. Und - was ist nun?"
    Rhodan antwortete für Gucky. „Arkon benötigt fähige Köpfe zum Ausbau des Reiches. Wer könnte dafür geeigneter sein als die schlafenden Arkoniden auf dem Schiff der Ahnen? Es handelt sich um auserwählte Männer und Frauen alten Blutes, wie sie auf Arkon seit Jahrtausenden nicht mehr hervorgebracht wurden. Im Tiefschlaf haben sie ihre Fähigkeiten über die Jahrtausende hinweg gerettet. Atlan hat mich gebeten, das Schiff nach Arkon zu bringen. Darum, Kommandant Lund, habe ich Sie rufen lassen."
    Lund stand auf.
    „Sie wünschen die Koordinaten sofort? Ich werde ..."
    „Wir gehen gleich mit Ihnen, Lund", unterbrach Rhodan ihn. „Die ARCTIC lagert bereits im Hangar der DRUSUS. Wir starten und errechnen die Koordinaten während des Fluges aus dem Sonnensystem. Wir haben keine Minute zu verlieren. Sie sind bereit?"
    „Natürlich, Sir. Aber Sie hatten doch nur wenig Zeit ..."
    „Zeit genug!" beruhigte ihn Rhodan. „Bully und Gucky brennen darauf, das Schiff zu finden. Sie haben lange genug am Goshun-See gefaulenzt."
    Bully wollte etwas sagen, aber dann schwieg er mit einem flehenden Seitenblick auf Gucky. Der Mausbiber aber nickte fröhlich.
    „Ja, es gibt nichts Langweiligeres als einen Urlaub am Goshun-See. Ich bin froh, daß wir wieder ... ach, es hat ja keinen Sinn. Du bist doch nicht etwa Telepath, Perry?“
    Das war Rhodan allerdings nicht. Aber er kannte Gucky. Er grinste.
    „Mache dir keine Sorgen wegen der Tulpen und Rüben. Vielleicht bist du morgen oder übermorgen schon zurück, sobald wir das Schiff der Ahnen nach Arkon geschleppt haben. Bis dahin vertrocknen deine Lieblinge bestimmt nicht."
    Letzteres stimmte.
    Alles andere aber stimmte nicht.
     
    *
     
    Mit Lichtgeschwindigkeit versank hinter der DRUSUS das Sonnensystem. Jeder wartete auf die bevorstehende Transition.
    In der kleinen Zentrale der ARCTIC standen Lund, Rhodan, Bully und Gucky vor dem Navigationscomputer. Die Speicher gaben die gewünschten Informationen heraus. Die Plastikstreifen schlängelten sich auf den Tisch und wurden von Lund in die Auswertung geschoben.
    „Etwa zwanzigtausend Lichtjahre Entfernung", murmelte Bully. „Eine nette Entfernung für einen genauen Sprung."
    „Die Hauptsache ist, die Berechnungen der Speicherinformationen stimmen. Dann müssen wir das treibende Schiff auf Anhieb finden."
    „Warum sollten wir nicht?" fragte Rhodan. „Die Geräte arbeiten einwandfrei, und es ist kaum anzunehmen, daß Lund damals ein Fehler unterlief."
    „Ich kann für die Informationen garantieren, Sir", sagte Lund etwas betroffen.
    Rhodan legte ihm die Hand auf die Schulter. „Niemand bezweifelt das."
    Nein, niemand bezweifelte es wirklich, aber die menschliche Seele wird von Skepsis ernährt. Ohne Skepsis kommt sie sich leer und verlassen vor. Außerdem ...
    „Das Schiff kann ja Geschwindigkeit und Kurs geändert haben", vermutete Bully.
    Gucky trat ihm mit aller Kraft auf die Füße.
    „Fängst du schon wieder an zu unken, Dicker? Wir werden das Schiff genau an der berechneten Stelle finden, oder ich ..."
    Er schwieg plötzlich. Bully sah ihn herausfordernd an. „Oder du wirst was?"
    Aber er erhielt keine Antwort denn in

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