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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist."
    Die Arkoniden hatten kein Wort verstanden, denn Rhodan und Sikermann sprachen Englisch. Ceshal sagte leicht verlegen: „Die Roboter nahmen uns damals unsere Armbandtelekoms ab. Es war die Stunde unserer größten Erniedrigung. Sie änderten zum Glück nichts an unserem ursprünglichen Plan, aber sie gaben ihm einen anderen Sinn."
    „Ja, den kennen wir jetzt. Sie wollten auf einem bewohnbaren Planeten landen und eine Robot-Zivilisation aufbauen. Sie benötigten dazu Wissenschaftler und Arbeiter. Es wäre ihnen gelungen, nehme ich an. Die Menschen wären Sklaven geworden und hätten es später nicht mehr anders gewußt. Ein Glück, daß ihr Plan mißlang."
    Sie schritten durch verschiedene Korridore und erreichten endlich den Zugang zur Schleuse. Während sie warteten und in Gruppen umherstanden, durchstöberte Gucky die benachbarten Räume. Ihm war gewesen, als hätte er einen bekannten Gedankenimpuls aufgefangen. Etwas verschwommen, zugegeben. Wahrscheinlich stammte er von einem Schlafenden, der bald erwachen würde. Aber irgendwie ...
    Auf jeden Fall, sagte sich Gucky, bin ich dem Mann früher schon einmal begegnet. Er peilte erneut und sprang. Dreißig oder vierzig Meter weiter materialisierte er in einer Druckkammer. Er wußte nicht, welchem Zweck sie diente, aber er ahnte sofort, warum der Schläfer in dem kleinen Raum nicht so tief schlief wie die anderen.
    Der Arkonide war nackt. Die Decke, die er sich umgehängt hatte, war abgerutscht. In dem Raum stand eine Reihe von Druckflaschen, die mit flüssiger Atemluft gefüllt waren. Gucky sah nach oben. Natürlich, auch hier gab es den üblichen Ventilationsschacht aber der Arkonide mußte früh genug Verdacht geschöpft haben. Er hatte immerhin noch die Kraft und Geistesgegenwart besessen, eine der Flaschen zu öffnen. Das Schlafgas war entsprechend verdünnt worden.
    Jetzt wälzte sich der unruhige Schläfer auf die andere Seite.
    Gucky starrte in ein fremdes Gesicht. Nein, den Mann hatte er noch nie in seinem Leben gesehen, aber die Gedankenimpulse waren bekannt. Es war nur einem geübten Telepathen möglich, Gedankenimpulse zu katalogisieren. Jeder Mensch dachte nach einem ganz bestimmten Muster, das man wiedererkennen konnte. Gucky verglich es mit Fingerabdrücken, wenn der Vergleich auch hinkte.
    Der Arkonide erwachte und begann klarer zu denken.
    Im gleichen Moment fiel es Gucky wie Schuppen von den Augen. Jetzt wußte er, woher er das Gedankenmuster kannte. Er hatte es nur einmal in seinem Leben ertastet, in einem Augenblick scheinbarer Todesgefahr für den Arkoniden. Damals, als T-39 glaubte, von den Robotern in den Atomkonverter gestürzt zu werden.
    Techniker T-39 richtete sich auf und erblickte Gucky. Sein erster Gedanke war, sich des Angreifers zu erwehren, aber dann erkannte er, daß niemand ihn anzugreifen gedachte. Doch das merkwürdige Wesen blieb, es war keine Halluzination.
    „Wer bist du?" fragte er stöhnend. Er hatte Kopfschmerzen.
    Gucky beugte sich herab und half T-39 auf die Beine.
    „Ich werde dir alles erklären. T-neununddreißig. Aber jetzt komm mit. Dein Kommandant ist begierig, dich kennenzulernen. Schließlich hat die ganze Expedition dir ihr Leben zu verdanken. Hätte ich damals deinen Hilferuf nicht aufgefangen, hätte ich niemals das Schiff der Ahnen entdeckt. Und wäre das nicht geschehen ... oh es ist eine lange und verrückte Geschichte. Aber wie dem auch sei, sie beginnt mit dir."
    „Ich verstehe kein Wort", murmelte T-39 und wankte aus dem Raum. Verständnislos sah er überall auf den Gängen die Schläfer liegen. Er begann zu ahnen, daß er wieder einmal Glück gehabt hatte. Erneut war der Tod an ihm vorübergegangen. „Expedition?"
    „Warte bis gleich", vertröstete ihn Gucky. „Dann wirst du alles erfahren."
    T-39 wurde aufgeklärt, aber es war wohl mehr, als ein normaler Mensch verkraften konnte. Zwar nickte der Techniker ständig und tat so, als begriffe er, aber Gucky konnte erkennen, daß im Kopf des armen Kerls ein regelrechter Bienenschwarm summte.
     
    *
     
    Rhodans Telekom schlug an.
    „Kontakt hergestellt, Sir", meldete Sikermann. „Sie können öffnen."
    Die Techniker der Arkoniden machten sich an die Arbeit. Normalerweise wurde eine solche Schleuse von der Zentrale her ferngesteuert geöffnet, aber im Notfall mußte die Manuellsteuerung herhalten.
    Die Arkoniden betraten die DRUSUS, Rhodans Flaggschiff.
    Mit einem einzigen Schritt hatten sie eine Entwicklung von zehntausend Jahren

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