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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hoffnungslos für die Druuf, wenn Sie mich fragen, Leutnant."
    „Je hoffnungsloser die Lage ist, desto verzweifelter sind ihre Aktionen. Ich frage mich, was sie in unserem Universum wollen, wenn sie später doch nicht mehr zurückkehren können. Fast sieht es so aus, als suchten sie etwas, das sie zu verlieren fürchten, wenn der Spalt sich schließt."
    Raft nickte langsam.
    „Genau das ist auch meine Meinung. Aber - was sollten sie suchen?"
    Leutnant Grenoble hob die Schultern.
    „Ich bin überfragt, Raft. Tut mir leid."
    Erneut schwiegen die beiden Männer und widmeten ihre Aufmerksamkeit den Bildschirmen. Hier, mehr als sechstausend Lichtjahre von der Erde entfernt und näher dem Zentrum der Milchstraße, waren die Sterne zahlreicher und standen dichter. Es waren fremdartige Konstellationen, die sich gegen den dunklen Hintergrund des Nichts abhoben, und sie leuchteten ungewöhnlich hell und strahlend. Ganz besonders ein weißblauer Stern rechts zur Flugrichtung. Sein Feuer brannte ruhig und stetig, aber trotz ihrer scheinbaren Kälte wirkte die Sonne heiß und flammend.
    Weder Grenoble noch Raft ahnten, daß diese blaue Sonne noch eine ganz besondere Rolle spielen sollte - auch für sie beide. Ganz besonders aber für die Druuf.
    Zuvor aber geschah etwas ganz anderes.
    Es war im Grunde unmöglich für einen metallischen Körper, unbemerkt in der Nähe eines Ortungsgerätes zu bleiben, wie es sie auf jedem Raumschiff gab. Mit der voranschreitenden Technik waren auch diese Ortungsgeräte vervollkommnet worden, ganz gleich, von welcher Zivilisation sie entwickelt wurden. Und so blieb es für die beiden Männer in der Zentrale der Gazelle ein Rätsel, warum die plötzlich in ihr Universum vorstoßende Flotte der Druuf keine Notiz von ihnen nahm.
    Es waren etwa zehn Schiffe - lange und schlanke Zylinder - die durch den Riß kamen und mit halber Lichtgeschwindigkeit quer zu ihrer Flugrichtung auf die blaue Sonne zuflogen. Raft sah ihnen mit offenem Munde nach und war unfähig, etwas zu tun. Leutnant Grenoble hingegen hätte schon etwas getan, wenn es notwendig gewesen wäre.
    Die zehn Schiffe nahmen weiter Geschwindigkeit auf und verschwanden schließlich im Gewimmel der Sterne. Ihr Kurs zeigte auf den blauen Stern.
    Gerade wollte Grenoble etwas sagen, als er fünf weitere Schiffe im Riß auftauchen sah. Inzwischen hatte sich auch Raft soweit gefaßt, daß er seine Handlungsfähigkeit zurückerhielt. Seine nervigen Hände lagen auf den Kontrollen, um die Gazelle von einer Sekunde zur anderen in den Hyperraum zu werfen, wo sie in Sicherheit sein würde. Denn es war unmöglich für den kleinen Aufklärer, den Kampf mit auch nur einem Kreuzer der Druuf aufzunehmen. Aber der Sprung in den Hyperraum war noch nicht notwendig.
    Etwas Merkwürdiges geschah mit den fünf Schiffen.
    Zuerst hielten sie abrupt an und standen völlig still. Auf dem Bildschirm der Gazelle sah es so aus, als sei ein ablaufender Film plötzlich angehalten worden und zu einem Standfoto geworden. Dann verschwammen ihre Umrisse und wurden zu schemenhaften Schatten, deren Silhouetten sich nur undeutlich gegen die dahinter stehenden Sterne abhoben.
    Und dann schienen die Sterne durch die Schiffe. Schließlich wurden die fünf Schiffe unsichtbar.
    Grenoble atmete schwer und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den Bugbildschirm, auf dem nichts weiter als der leere Raum zu sehen war. Rafts Hände rutschten von den Kontrollen. Er wandte den Kopf und sah seinen Kommandanten ratlos an.
    „Was - was ist geschehen?" fragte er erschüttert. „Haben sie eine Methode entwickelt, sich unsichtbar zu machen?"
    Langsam schüttelte der Leutnant den Kopf.
    „Nein, das glaube ich nicht. Wenn mich nicht alles täuscht, war das Verschwinden nicht vorgesehen und völlig unfreiwillig. Warum sollten sie dazu auch anhalten? Ich habe eine Vermutung, aber sie klingt zu phantastisch, um wahr sein zu können.
    „Reden Sie, Sir", murmelte Raft heiser. „Was könnte schon phantastischer als die Wahrheit sein?"
    Grenoble nickte und sah wieder auf den Bildschirm, als erwarte er jeden Augenblick die Rückkehr der fünf Schiffe.
    „Der Entspannungstrichter, Raft ... Er hat sich genau in jener Sekunde dort geschlossen, in der die fünf Schiffe ihn passierten. Sie wurden entweder in das Druuf-Universum zurückgestoßen, oder in einen dritten, uns unbekannten Raum geschleudert. Vielleicht werden sie niemals mehr zurückkehren können und sind verloren. Sehen Sie doch auf den

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