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0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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später dampfte das Getränk in den hauchdünnen Porzellantassen. Eine gemütliche Atmosphäre breitete sich aus. Jane lehnte sich zurück.
    Sie trug ein rotes Strickkleid und hatte das lange blonde Haar im Nacken zusammengebunden. Am liebsten wäre ich jetzt bei ihr geblieben, doch ich hatte etwas auf dem Herzen, und das sah sie mir an.
    »Du willst was von mir«, stellte sie fest.
    Jane hatte einen harten Tag hinter sich, deshalb wollte ich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. »Cheerio!«
    Die Detektivin runzelte die Stirn. »Mit der Teetasse stößt du an? Ich glaube, bei dir ist wirklich einiges durcheinander gelaufen, mein lieber John.«
    Ich nahm einen Schluck. »Phantastisch. Du bist eine ausgezeichnete Teeköchin.«
    »Besser als Glenda Perkins?« erkundigte sie sich mit einem Stich auf meine Sekretärin.
    »Gleich gut.« Ich stellte die Tasse ab und lächelte diplomatisch.
    Jane Collins lachte auch. Doch sehr schnell wurde sie wieder ernst. »Du hast dich lange nicht mehr blicken lassen, John. Ist das nun ein Freundschaftsbesuch?«
    »Leider nein.«
    »Also dienstlich.«
    Mein Gesichtsausdruck wurde ernst, als ich nickte. »Sogar sehr dienstlich. Ich hänge in einem Fall, der bereits zwei Menschenleben gekostet hat.«
    Jetzt verschwand auch bei Jane Collins das Lächeln. Von Müdigkeit war nichts mehr zu spüren. »Erzähle bitte.«
    Ich legte die Karten offen auf den Tisch. Jane hörte genau zu und nickte ein paarmal. Danach fragte sie: »Was habe ich mit der Sache zu tun?«
    »Ich habe doch Linda Brown erwähnt, das Mädchen, das bei dieser Lady Gowan lebt.«
    »Ja. Und wie ich dich kenne, siehst du die Kleine in einer großen Gefahr schweben.«
    »Genau.« Jane hatte mich gut durchschaut.
    »Wie soll ich das anstellen?«
    Ich nahm einen Schluck Tee und hob den Zeigefinger. »Da habe ich mir auch schon etwas einfallen lassen. Du fährst noch heute abend nach Cold Plains und wirst dir Einlaß bei Lady Gowan verschaffen.«
    »Kannst du mir sagen, wie ich das anstellen soll?«
    »Sicher, du täuschst eine Autopanne vor.«
    »Der große Meister hat also vorgedacht.«
    »Klar.« Ich leerte die Tasse. Über den Rand hinweg schaute ich Jane Collins an.
    Als sie meinen Blick bemerkte, mußte sie lächeln. »Du weißt genau, John, daß ich dir nichts abschlagen kann. Die Sache geht klar. Ich übernehme den Job.«
    »Danke.«
    »Wo willst du hin?«
    »Zu diesem Scorpio, denn die Goldgeschichte interessiert mich sehr.«
    »Meinst du, daß die beiden Fälle zusammenhängen?«
    »Möglich.«
    »Sei vorsichtig, John.«
    Ich nahm Jane in die Arme und schaute ihr ins Gesicht. »Das bin ich, Darling. Außerdem deckt Suko mir den Rücken, wenn wir zu Scorpio gehen.«
    »Aber wenn der wirklich mit der Mafia zu tun hat, nutzt dir auch Sukos Rückendeckung nichts.«
    Ich wich vom Thema ab. »Fahr du nach Cold Plains, und nimm deine Astra mit. Die Silberkugeln hast du ja?«
    Jane Collins nickte. »Dank deiner Güte habe ich einige Schachteln mit Munition bekommen.«
    »Ich hoffe nur, daß du sie nicht benötigst. Die Silberkugeln hatte ich im vorigen Monat aus Schottland geholt. Dort existiert ein Kloster, in dem ein Mönch als Schmied arbeitet. Er stellt mir meine Munition her. Fast hätte ich die Kugeln nicht bekommen, denn die Teufelsrocker wollten das Kloster stürmen. Uns war es im letzten Augenblick gelungen, dieses Vorhaben zu vereiteln.« [2]
    Zum Abschied bekam ich von Jane einen langen Kuß.
    »Und was ist mit dir? Wann sehe ich dich wieder?«
    »Sobald ich mich und Suko von Scorpio loseisen kann, werden wir dem Gut einen Besuch abstatten.«
    Gemeinsam fuhren wir nach unten. Dort stiegen wir in zwei verschiedene Wagen.
    Jane in ihren frisierten VW, ich in meinen Bentley. Wir fuhren in entgegengesetzte Richtungen. Und jeder einem haarsträubenden Abenteuer entgegen.
    ***
    Linda Brown hatte sich noch immer nicht erholt. Im Gegenteil. Das Mißtrauen, die Angst und die Unwissenheit gärten in ihr. Sie hockte in ihrem Zimmer, hatte die Hände gefaltet in den Schoß gelegt und starrte zu Boden.
    Sie wußte genau, daß irgend etwas nicht stimmte. Lady Gowan hatte sie belogen.
    Doch warum? Welchen Grund konnte sie für ihre Lüge angeben? Wahrscheinlich gar keinen, denn ihre Chefin würde sich hüten, auch nur ein Wort verlauten zu lassen.
    Es gab nur eine Möglichkeit für Linda: Sie mußte auf eigene Faust das Rätsel lösen.
    Daß es gefährlich war, sagte ihr der sechste Sinn. Das Haus barg ein Geheimnis, davon war

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