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0095 - Himmel ohne Sterne

Titel: 0095 - Himmel ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Stelle, an der er den Fremden gefühlt hatte „... war purer Zufall."
    Gucky kam herbei und nahm die Männer bei der Hand.
    „Ich fühle mich auch wohler, wenn ich eine Decke über mir sehe und nicht diesen unheimlichen Himmel ohne Sterne. Wie man sich doch an die Sterne gewöhnen kann ..."
    „Man merkt es erst, wenn man sie nicht mehr sieht", nickte der Mausbiber, konzentrierte sich und teleportierte.
     
    4.
     
    Der Sprung überbrückte nicht mehr als zehn Meter, aber er führte durch die dicke Steinmauer, die sie im materiell stabilen Normalzustand nicht hätten überwinden können.
    Es war dunkel. Rhodan versuchte zuerst, die Finsternis mit den Augen zu durchdringen. Dann schaltete er die Lampe ein. Der Schein wurde von glatten Wänden zurückgeworfen, spiegelte sich auf blinkenden Gleisen und wurde von kleinen metallenen Wagen reflektiert, die überall umherstanden. Genauso hatte Sengu es geschildert. Gucky atmete hörbar auf. „Ehrlich gesagt - draußen habe ich noch schwache Impulse auffangen können, aber hier ist nichts. Ob der Felsen ihre Gedanken aufhalten kann? Dann könnten sie ja auch unsere nicht aufspüren, und wir wären sicher."
    „Wenn sie keinen leichteren Eingang gefunden haben", schwächte Rhodan den Optimismus des Mausbibers ab. Der Schein der Lampe wanderte durch die Halle. „Wir werden es herausfinden, wenn wir tiefer gehen."
    „Gehen ...?" dehnte Gucky und betrachtete seine kurzen Beinchen. Rhodan zeigte auf die Wagen. „Wir nehmen ein Taxi, Kleiner, dann wirst du nicht müde. Wir könnten auch springen, aber ich will sehen, wohin wir geraten. Der Tunnel ist sicher, Sengu?"
    „Soweit ich sehen kann - ja."
    „Dann ab! Hoffentlich sind die Antriebe noch in Ordnung! Ich kann mich dunkel entsinnen, wie man diese Karren fährt. Die Kontrollen sind einfach."
    Die Transportwagen besaßen unterschiedliche Größen und waren für verschiedene Zwecke gedacht.
    Einige von ihnen glichen Mannschaftswagen und hatten zwanzig oder dreißig Sitze, andere wieder waren kleiner und boten nur zwei oder vier Personen Platz.
    Sie wählten einen mit zwei hintereinanderliegenden Sitzbänken. Sengu nahm neben Rhodan Platz, während Gucky sich genüßlich auf der hinteren Bank räkelte.
    „Da sind zwei Knöpfe, die man ziehen kann", erklärte Rhodan langsam. „Der eine regelt die Geschwindigkeit, mit dem anderen kann man bremsen. Na, mehr wird bei der Talfahrt wohl auch kaum nötig sein. Es geht sogar ziemlich steil nach unten, wenn ich mich recht erinnere."
    „Ziemlich", bestätigte Sengu, dem nicht so wohl wie Gucky war.
    Der Bremsknopf war herausgezogen. Rhodan schob ihn ein Stück in die Verschalung, und schon begann der Wagen zu rollen, hinein in den schwarzen Schlund des Tunnels. Die Handlampe war viel zu schwach, um den Weg ausreichend zu beleuchten.
    „Halten Sie die Lampe", bat Rhodan und begann, das Armaturenbrett zu untersuchen. Sekunden später flammten zwei starke Scheinwerfer auf. „Na also, dachte ich es mir doch!"
    Jetzt ging es besser. Man sah wenigstens fünfzig Meter weit und konnte feststellen, ob die Strecke frei war. Der Wagen hatte inzwischen Geschwindigkeit aufgenommen, und es wäre mehr als unangenehm gewesen, jetzt gegen ein Hindernis zu prallen. Sengu konnte trotz seiner Fähigkeiten nicht viel sehen, da es zu dunkel war. Materie konnten seine Augen durchdringen, aber gegen die völlige Abwesenheit des Lichtes waren auch sie fast machtlos.
    „Wellenimpulse deutlich zu spüren", sagte er einmal zögernd. „Aber noch sehr weit weg. Wie weit, kann ich nicht mit Sicherheit feststellen."
    Sie fuhren fast eine Stunde. Dann sagte Sengu plötzlich: „Bremsen Sie, Sir! Ich glaube, der Tunnel ist zu Ende. Vielleicht noch fünfhundert Meter."
    Rhodan zog den Bremsknopf heraus. Der Wagen verringerte seine Geschwindigkeit, worauf Gucky seine ständige Sprungbereitschaft aufgab. Zwar saß es sich bequem auf der hinteren Bank, die weich gepolstert war, aber er traute der Blindfahrt nicht so ganz.
    Fünf Minuten später wurde das Licht der Scheinwerfer von einer Wand reflektiert, die das Ende des Tunnels bildete. Der Wagen hielt. Rhodan betrachtete die offensichtlich künstliche Wand, die so dicht abschloß, daß sogar die versenkten Schienen in ihr verschwanden, als führten sie hier nicht weiter.
    Gerade dieser Umstand aber verriet Rhodan, worum es sich handelte.
    „Eine Druckschleuse! Hoffentlich kommen wir so durch, sonst müssen wir uns drüben einen neuen Wagen suchen. Sengu,

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