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0095 - Himmel ohne Sterne

Titel: 0095 - Himmel ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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folgte seinem Beispiel.
    „Wo?"
    „Von oben her", erwiderte Gucky erregt. „Können sie fliegen?"
    Sie erfuhren nicht, ob die Unsichtbaren von Natur aus fliegen konnten oder ob sie dazu Flugzeuge oder Raketen benutzten. Eines aber erfuhren sie mit Sicherheit: Die Unsichtbaren sahen sie und griffen an.
    Über ihnen blitzte im Nichts ein blendender Schein auf. Ein blaßblauer Strahl fuhr herab und zerschnitt das Eis des Plateaus. Rhodan besaß genug Geistesgegenwart, die Spur des Energiestrahles zu verfolgen. Er veränderte seine Richtung nicht, und der Winkel zur Oberfläche blieb gleich, aber er wanderte mit erstaunlicher Schnelligkeit über das Plateau, den Hang hinab - und erlosch. Gucky flüsterte: „Sie entfernen sich - aber jetzt kehren sie zurück."
    Damit stand fest, daß die Unsichtbaren in einer Maschine saßen, die ebenfalls unsichtbar war. Sie flogen einen Bogen und setzten zum zweiten Angriff an. Vielleicht zielten sie diesmal genauer.
    „Weg!" rief Rhodan. Gucky war längst darauf vorbereitet. Er sprang.
    Diesmal materialisierten sie in einer Entfernung von fast tausend Kilometer mitten in einem Gebirge.
    Das war reiner Zufall, aber Rhodan erkannte auf den ersten Blick, daß der Platz für ihre Zwecke geeignet war. Wenn die Fremden auch Flugzeuge besaßen, in diesem zerklüfteten Tal konnten sie nur schlecht damit operieren. Vielleicht waren sie für einige Zeit sicher.
    „Sengu - an die Arbeit!"
    Rhodan wartete, bis der Japaner nickte, dann sagte er zu dem Mausbiber: „Und du achtest auf die Unsichtbaren. Beim geringsten Anzeichen, daß sie sich nähern, gibst du Alarm."
    Die beiden Mutanten kannten ihre Aufgabe. Es bedrückte Rhodan ein wenig, daß er im Augenblick so gut wie überflüssig war, da ihm die Fähigkeiten der Mutanten fehlten. Er konnte nichts anderes tun, als das Ergebnis ihrer Bemühungen abzuwarten.
    So etwas wie Hoffnungslosigkeit beschlich ihn. Was nützte das alles, wenn sie ständig auf der Flucht vor den Unbekannten sein mußten, die ihnen zumindest zahlenmäßig überlegen waren? Wie sollten sie den Barkoniden helfen, wenn sie selbst alle Hände voll zu tun hatten, um sich am Leben zu erhalten?
    Der bisherige Aufenthalt auf Barkon war nichts als eine ständige Flucht gewesen, rekapitulierte Rhodan, während er einige Schritte abseits ging und geistesabwesend die Steinformationen betrachtete, die eine merkwürdige Regelmäßigkeit aufwiesen. Zuerst fiel ihm das nicht auf, aber dann wurde er stutzig.
    Die glatte, senkrechte Wand war schneefrei. Nur eine dünne, durchsichtige Eisschicht bedeckte sie. Rhodans Hand strich langsam darüber hinweg. Die Wand war fugenlos und glatt.
    Für einen Naturfelsen jedenfalls zu glatt.
    Rhodan sah sich um. Soweit er erkennen konnte, war das Tal durchaus nicht unzugänglich. Es konnte sehr gut sein, daß sich hier ein weiterer Zugang zur Unterwelt Barkons befand.
    Seine Vermutung bestätigte sich, als Sengu sagte: „Wieder schwache Ausstrahlungsimpulse, Sir. Außerdem ein Tunnel in die Tiefe. Ich verfolge ihn. Tausend Meter, zweitausend ..."
    „Achtung!"
    Guckys Stimme war schrill und verriet höchste Gefahr.
    Rhodan riß mit einer instinktiven Bewegung den Strahler aus der Tasche und entsicherte ihn. Er hatte nicht die Absicht, bis in alle Ewigkeit weiter zu fliehen. Sie mußten den Angreifern endlich zeigen, daß sie sich auch wehren konnten. Einmal mußte dieser Versuch unternommen werden.
    Sengu begriff sofort. Er entsicherte ebenfalls seinen Strahler.
    „Es ist nur einer, glaube ich", sagte Gucky zögernd.
    „Nimm deine Waffe!" forderte Rhodan ihn auf.
    Guckys Gesichtsausdruck verriet nur wenig Zuversicht. Trotzdem befolgte er Rhodans Anweisung und zog den Energiestrahler. Er deutete in Richtung des Talausganges.
    „Ja, es ist nur einer. Er muß schon vorher hier gewesen sein. Seine Gedanken sind in erster Linie neugieriger Natur, mehr kann ich nicht feststellen."
    „Eine Art Wächter", vermutete Rhodan und sah in die gleiche Richtung, in die auch Gucky blickte. Er verspürte das Bohren im Gehirn, das allmählich schmerzhaft wurde. Sehen konnte er nichts, auch keine Spuren im Schnee. Und doch näherte sich ihm ein Wesen, das intelligent war und dessen Technik Energiewaffen konstruiert hatte.
    „Wie weit noch?"
    „Zwanzig oder dreißig Meter, so genau kann ich das auch nicht .."
    Gucky sprach den Satz nie zu Ende. In etwa fünfundzwanzig Metern Entfernung blitzte es auf.
    Der blaue Strahl verfehlte Sengu um ganze zwei Meter. Noch

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