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0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

Titel: 0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten den U-Bahn-Mörder
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jedes Jahr ‘nen neuen Mantel kaufen. Da schmiß sie mir ‘ne Tasse an den Kopf.«
    Ich unterbrach ihn.
    »Blieb die Tasse ganz?«
    »Nein, sie ging kaputt!«
    »Wo sind die Scherben?« fuhr ich Bakewell an.
    »Im Mülleimer!« antwortete er unsicher.
    Ich wandte mich an Phil »Siehst du mal nach?«
    »Okay!« sagte mein Freund und eilte in die Küche.
    Ich behielt den Mann gut im Auge. Wenig später kam Phil zurück.
    »Sie verdammter Lügner!« knurrte er. »Nur Papier ist im Mülleimer, nicht eine einzige Scherbe! Wo sind die Scherben der Tasse, hey? Haben sich aufgelöst, was?«
    Ed Bakewell schwieg.
    »Vielleicht war‘s auch anders!« sagte Phil mit drohendem Unterton in der Stimme. »Sagen Sie's schon, es war anders, nicht?«
    Bakewell kniff wieder die Augen zusammen. Mißtrauisch, lauernd, tückisch.
    Phil redete weiter.
    »Sie hatten Streit miteinander, schön — das will ich Ihnen noch abnehmen. Aber der Streit drehte sich nicht um Geld!«
    »Sondern?« fragte Bakewell mit heiserer Stimme.
    »Da liegt ‘ne Zeitung in der Küche, oben auf dem Spind!«
    »Na und?« fragte der Mann rauh.
    »Da hat jemand mit Rotstift ‘ne ganz bestimmte Stelle angekreuzt! Wissen Sie, welche Stelle das ist?«
    »Keine Ahnung, woher soll ich das wissen?«
    »Ach, sehr gut!« meinte Phil beinahe triumphierend. »Damit haben Sie sich ja ganz schön belastet!«
    »Ich versteh' überhaupt nicht«, sagte Bakewell, »was Sie damit sagen wollen! Ich hab‘ doch zugegeben, daß ich meine Frau — ehem, äh — umgebracht hab‘!«
    »Ja, das haben Sie zugegeben«, sagte Phil. »Aber die Motive haben Sie immer noch nicht verraten! Sie haben.«
    »Aber wir haben uns doch gezankt!« begehrte der Mann auf und fuhr sich durchs Haar.
    »Shut up!« rief Phil. »Jetzt rede ich erst mal, Sie kommen auch noch dran! Wenn Sie also diese bestimmte Stelle in der Zeitung nicht angekreuzt haben, dann hat es Ihre Frau getan, Bakewell! Und ich werde Ihnen verraten, was das für eine Stelle war: die Beschreibung des U-Bahn-Mörders!«
    Bakewells Gesicht wurde noch bleicher, als es ohnehin war.
    »Was hab‘ ich denn damit zu tun?« erwiderte er gepreßt.
    »Vermutlich sehr viel!« sagte ich. »Ich werde Ihnen sagen, wie‘s gewesen ist: Ihre Frau hat die Beschreibung des U-Bahn-Mörders in der Zeitung gelesen. Sie hat die Stelle mit einem Rotstift angekreuzt. Und warum hat sie das getan? Weil die Beschreibung haargenau auf Sie paßt, Bakewell! Als Sie heute nachmittag von der Arbeit nach Hause kamen, hat Ihre Frau Sie zur Rede gestellt! Dann kam der Wortwechsel, artete in einen Streit aus, und dann griffen Sie — na, zu was griffen Sie?«
    »Zu dem Beil!« antwortete Bakewell fast tonlos.
    Ich fuhr an Phils Stelle fort:
    »Schön. Sie nahmen das Beil und…«
    »Halt!« unterbrach Bakewell. »Ich geb‘s ja zu!«
    »Was geben Sie zu?«
    »Daß ich sie umgebracht habe!«
    »Menschenskind, Sie wiederholen sich ja ständig!« sagte Phil wieder. »Sie sollen das Motiv dieser furchtbaren Tat nennen!«
    »Nein!« rief Bakewell mit verzerrtem Gesicht. »Ich hab‘ mit den U-Bahn-Morden nichts zu tun!«
    Phil und ich sagten nichts. Wir wußten, daß wir zunächst einmal einen toten Punkt erreicht hatten.
    »Haben Sie Telefon, Bakewell?« fragte ich.
    »No.«
    »Phil, alarmiere die Mordkommission. Dann soll ein Dienstwagen zu June Tyler fahren und sie abholen. Weißt du ihre Adresse?«
    »Natürlich!«
    »Okay! Ich werde inzwischen aufpassen, daß der Herr keine Dummheiten macht.«
    ***
    Zwei Stunden später konnten wir endlich zum FBI-Distriktsbüro zurückfahren. In der Zentrale trafen wir mit, Call, einem Kollegen, zusammen.
    »Hallo, Phil! Hallo, Jerry!« begrüßte er uns. »Dann können wir wohl die Aktion abblasen?«
    »Kommt nicht in Frage!« entschied ich. »Die Aktion läuft weiter wie bisher! Hat sich jemand gemeldet?«
    »Nein! Nur June Tyler sitzt nebenan und wartet!«
    »Gut! Schicke sie bitte in fünf Minuten zu uns!«
    »Wird gemacht, Jerry!«
    In unserem Office nahmen wir Ed Bakewell die Handschellen ab und ließen ihn sich setzen.
    »Was Sie erwartet, Bakewell«, begann ich, »werden Sie ja wohl schon herausgehört haben! Wir wollen Sie mit Miß Tyler konfrontieren!«
    »Kenn ich nicht!«
    »Wirklich nicht? Na, vielleicht kennen Sie nur ihren Namen nicht — obwohl ich das sehr bezweifle —, aber gesehen haben Sie die Dame bestimmt schon!«
    »Ganz bestimmt nicht!« sagte er heftig und schüttelte noch heftiger den Kopf.
    »Na, na«,

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