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0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

Titel: 0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten den U-Bahn-Mörder
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Tachometernadel unseres Wagens pendelte zwischen 70 und 80, und als wir den breiten Ocean Parkway erreichten, trat Phil das Gaspedal noch weiter durch. Bald rasten wir mit einer Geschwindigkeit von 90 km/std. dahin. Wir sprachen kein Wort. Das Jagdfieber hatte uns gepackt. Nur ein Gedanke bewegte uns: den U-Bahn-Mörder zu stellen — und zwar möglichst lebend!
    Ich brannte eine Zigarette an und schob sie dem Freund zwischen die Lippen.
    »Danke, Jerry!« murmelte er.
    Unsere Nerven waren bis züm Zerreißen angespannt. Zur Beruhigung steckte ich mir ebenfalls eine Zigarette in den Mund.
    Dann kam eine neue Meldung des Wagens Nr. 34.
    »Wir haben jetzt den Cadillac nach Kreuz- und Querfahrt durch Coney Island gestellt. Standort: Dreieck Neptune Ave. — West Eighth Street — Sheepshead Bay Road.«
    »Schön, schön!« lobte ich. »Wir fahren jetzt Ocean Parkway und kreuzten soeben den Kings Highway. Ein paar Minuten noch!«
    »Geht in Ordnung. Ende.«
    Unser Schlitten fraß in einem fast wahnwitzigen Tempo das schnurgerade, schimmernde Betonband unter sich hinweg.
    »Gas weg!« schrie ich. »Du mußt rechts ‘rein, Phil!«
    Sanft kurvten wir in die Sheepshead Bay Road und langten kurz darauf am bezeichneten Straßendreieck an. Phil fuhr bis dicht an den schneeweißen Cadillac heran, vor den sich der Streifenwagen 34 gestellt hatte.
    Mit einem Sprung waren wir heraus. Zuerst sahen wir die beiden G-men und dann den Fahrer des schnittigen, eleganten Straßenkreuzers.
    Können Sie sich unsere Enttäuschung vorstellen, als wir zähneknirschend feststellen mußten, daß der Fahrer nicht mit Albert Meeker identisch war? Okay, er hatte eine starke Ähnlichkeit mit dem steckbrieflich gesuchten U-Bahn-Mörder, aber mehr auch nicht!
    Auf den Gesichtern unserer Kollegen malte sich die gleiche Enttäuschung und Verbitterung.
    Der Mann im Cadillac hieß Willie Rooney. Er besaß einwandfreie Papiere. Phil kannte den Burschen übrigens. Er hatte ihm mal vor einigen Jahren einen längeren ,Kuraufenthalt' verschafft.’ Die Therapie hatte jedoch offensichtlich keinen Erfolg gezeitigt, denn der Cadillac war nicht Willie Rooneys Eigentum. Der kleine Gangster konnte sich nicht von seiner Verblüffung erholen, daß er so schnell gefaßt wurde.
    »Erledigt das hier!« bat ich die beiden Kollegen.
    »Okay, Jerry! Tut uns leid, daß…«
    Ich winkte müde ab.
    »Kann passieren im Eifer des Gefechts«, meinte ich.
    Phil und ich kletterten mißmutig in unseren Wagen und rauschten wieder ab.
    Der Freund bog in die Neptune Avenue ein und wollte wieder zum Ocean Parkway zurückfahren, als ich einen 56er Ford am Straßenrand stehen sah. Das Vehikel kam mir irgendwie bekannt vor. Plötzlich fiel mir ein, daß die G-men Til Ernest und Richard Hunter die Aufgabe hatten, den Gangster Rip Morris zu beschatten. Da Morris motorisiert war, hatte der FBI einen unauffälligen Wagen für die beiden Leute zur Verfügung gestellt.
    »Ist das nicht…« sagte ich zu Phil und wies auf das parkende Fahrzeug.
    Der Freund hatte den Wagen auch schon gesehen.
    »Yeah«, sagte er. »Genau! Das ist der Schlitten von Til und Richard.«
    Inzwischen waren wir am Wagen vorbeigeglitten. Phil bog an der nächsten Straßenecke nach rechts ein und an der nächsten Kreuzung wiederum. Dann stoppte er.
    »Was hast du vor?« fragte ich erstaunt.
    »Will mal sehen, ob die beiden Schwierigkeiten haben. Wenn's so ist, möchte ich ihnen gern helfen!« knurrte er. »Bin nämlich gerade in der richtigen Laune!«
    Verständnisvoll grinste ich.
    »Okay, sieh mal zu!« sagte ich. »Aber wenn nichts los ist, dann komm schleunigst wieder! Vielleicht können wir im Office noch ein wenig auf Vorrat schlafen!«
    Wortlos stieg Phil aus und tigerte zur nächsten Straßenecke und verschwand. Ich streckte die Beine aus und schloß die Augen.
    ***
    Im höchsten Grade nervös zog Albert Meeker an seiner Zigarette und drückte sie dann im Aschenbecher aus, der sich am Armaturenbrett des Chevrolet befand.
    Gewandt steuerte Rip Morris den Wagen durch die Straßen. Wenn er von Zeit zu Zeit einmal einen Blick in den Rückspiegel geworfen hätte, dann wäre es ihm sicher nicht entgangen, daß sie schon von Queens Village aus von einem 56er Ford verfolgt wurden. Aber die Gedanken des geschniegelten Gangsters kreisten nur um die hübsche Summe von einigen hunderttausend Dollar.
    Im Fond saß Mike Johnson, sein Leibwächter. Ein zufriedenes Grinsen lag auf dem stupiden Gesicht. Auch er dachte nicht ein

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