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0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

Titel: 0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten den U-Bahn-Mörder
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nicht dadach zumute war. Dann erzählte Rip Morris weiter, und er tat dies in einer zynischen Art, daß Meeker kalte Schauer über den Rücken liefen. Er war Einzelgänger, Affektmörder. Die beiden anderen waren skrupellose Gangster, die aus einem Menschenleben einen Handelsartikel machten.
    »Sehen Sie, Meeker: es war ein Zufall, ein ganz großer Zufall, daß wir Sie auf unsere Seite ziehen konnten. An sich sollte erst Mike die Sache machen. Aber Mike ist nicht der richtige Mann. Er kann verdammt gut mit einem Revolver umgehen, das ist so sein Metier: Aber für ‘ne Sache, die möglichst lautlos abrollen muß, ist er nicht der richtige Mann. Sie kamen mir deshalb wie gerufen. Es wird gar nichts schaden, wenn die Cops nachher annehmen, daß der U-Bahn-Mörder Alicia Ashley auf dem Gewissen hat. Das macht überhaupt nichts, Meeker! Sie brauchen nicht zu erschrecken. Ihnen wird nämlich nichts passieren. Dafür werde ich schon sorgen. Sie kriegen nicht nur die Dollar, die ich Ihnen versprochen habe, sondern noch mehr. Ich werde die Sache so organisieren, daß Sie unbehelligt New York verlassen können. Meine Verbindungen reichen bis nach Südamerika, ja sogar bis zur Alten Welt, nämlich bis nach Italien. Dort werden Sie ein sorgenfreies Leben führen können. Sie kriegen falsche Papiere, und niemand wird wissen, daß Sie Albert Meeker sind! Ja, die Polizei wird vermutlich annehmen, daß der Mord an Alicia Ashley auf ihr Konto kommt. Sie wird zwar nicht in einer U-Bahn enden, aber das macht nichts. U-Bahn kommt nicht mehr in Frage, denn da wimmelt es ja nur so von Cops und G-men. Die Lady hat schöne schwarze Haare und ist jetzt genau vierunddreißig Jahre alt! Na, kapiert, Meeker? Die Polizei wird nichts anderes tun können, als den Mord zu registrieren und dem U-Bahn-Mörder Albert Meeker in die Schuhe zu schieben. Der aber gondelt gemütlich nach Rio de Janeiro und schließlich nach Neapel. Vorher wird aus dem Albert Meeker noch ein feiner Mann gemacht. Ein guter Doc wird Ihr Gesicht ein bißchen verändern, Sie werden sich eine schicke Diplomatenbrille auf die neue Nase setzen und sich'n flotten Menjoubart wachsen lassen. Na, wie gefällt Ihnen mein Plan?«
    Albert Meeker war verblüfft. Pdp Morris hatte es verstanden, ihm die Angelegenheit schmackhaft zu machen. Meeker war geradezu begeistert von dem Plan. Er dachte nicht eine Sekunde daran, daß der ›Mann mit der weißen Weste‹ etwas ganz anderes mit ihm Vorhaben könnte.
    »Großartig, Mister Morris! Ich bin verdammt froh, daß ich Ihnen begegnet bin!«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Meeker!« Morris winkte grinsend ab. »Ich helfe Ihnen, und Sie helfen uns! Ganz einfach!«
    Sie unterhielten sich noch eine Weile über die Ausführung des Mordplanes, bis Rip Morris sagte:
    »So, jetzt machen wir mal für'n Stündchen Pause. Ich werde mir mal ein bißchen im Garten die Beine vertreten. Muß mal etwas frische Luft schnappen. Kommst du mit, Mike?«
    Der Gorilla schraubte sich schwerfällig aus dem Sessel.
    »Machen Sie's sich inzwischen gemütlich, Meeker!« meinte Rip Morris jovial. »Legen Sie ruhig die Beine auf den Tisch und trinken Sie noch was von dem Rachenputzer! Aber nicht zuviel, hören Sie? In ein paar Stunden geht's nämlich los, und dann brauchen Sie einen klaren Kopf!«
    »Okay, Mister Morris!«
    Die beiden Gangster spazierten durch den geräumigen Garten, der die Villa umgab. Es war eine sternklare Nacht. Der Nebel hatte sich ein . wenig verzogen. Ab und zu glommen die Zigaretten der Gangster auf.
    »Boß, ich versteh dich nicht mehr!« brummte Mike ungehalten. »Willst du dem Kerl wirklich soviel Dollar in den Rachen schmeißen? Und willst du soviel Umstände mit ihm machen? Boß, früher warst du anders! Ich glaube, du wirst langsam alt!«
    »Manchmal fällt bei dir der Nickel verdammt langsam!« stöhnte Morris auf. »Du hältst mich wohl für einen Idioten, was? Daß Meeker die Story glaubt, ist ja sehr schön, aber daß du den Kohl auch glaubst, läßt mich doch an deinem Verstand zweifeln!«
    »Er kriegt also keinen Cent, Boß?« meinte Mike.
    »Natürlich nicht!« brummte Rip Morris. »Wenn er die Ashley erledigt hat, wird er von dir mit einem Stückdien Blei versehen!«
    »In der Gegend? Das wird aber ‘ne Menge Krach machen. Stell dir mal vor, Boß, wenn wir uns dann nicht schnell genug verdrücken können! Nach dem Plan, den du ausgearbeitet hast, soll doch die Ashley gleich nach dem Verlassen ihres Hauses auf der Straße

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