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0097 - Das Höllentor

0097 - Das Höllentor

Titel: 0097 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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Überraschungseffekt der beiden. »Dieser Dolch hat bis heute nachmittag einem anderen gehört. Der Mann heißt Yamun. Und dies hier ist der Dolch seines Vorfahren des großen Magur.«
    »Tod und Hölle!« schrie Jawash los. »Wer diesen Dolch trägt, ist unverwundbar!«
    »Das wirst du gleich bestätigt bekommen!« rief Zamorra dem Araber entgegen.
    Er wartete nicht. Immerhin konnten beide noch gleichzeitig auf ihn einstechen. Also ließ er ihnen keine Zeit zum Angriff.
    Sie griffen auch nicht an. Der Anblick des Dolches, dessen ehemaliger Besitzer ihnen Furcht einflößte, hatte sie gelähmt.
    Zamorras Hieb traf Jawashs Hand mit dem Messer. Der Bursche schrie auf, und das Messer entfiel seiner Hand.
    »Nur eine kleine Wunde für deine Heimtücke!« sagte Zamorra.
    Aber da ging die Wut und die Verzweiflung in dem zweiten Mann durch. Mit einem heiseren Schrei stürzte er sich auf den Professor.
    Zamorra blieb eiskalt. Er parierte die ersten schwachen Hiebe des Mannes. Dann brachte er selbst einen gezielten Schlag mit der Kannte des Dolchs auf den Handknöcheln des anderen an.
    Der Araber stöhnte auf, als er das malmende Geräusch auf seiner Hand hörte. Wie Feuer braiinte es in seinen Fingerknöcheln. Kraftlos ließ er das Messer zu Boden fallen.
    Zamorra schob die beiden Messer der Angreifer mit dem Fuß beiseite. Er sah, wie Nicole herankam, sich bückte und die Messer an sich nahm.
    »An die Wand mit euch!« rief er den Männern zu. Er prüfte die Kleidung der beiden. Jawashs Hemd war am geeignetsten.
    Zum zweitenmal an diesem Abend machte er eine Binde aus einem Stück Hemd. Aber diesmal wurde es eine Fessel. Er fesselte die Männer an den Händen, und zwar beide zusammen, Rücken an Rücken stehend. Dann riß er ein weiteres Stück aus Jawashs Hemd und fesselte ihre Füße.
    Schließlich beugte er ein Knie nach vorn, ließ die beiden reglosen Körper daraufkippen. Von dort legte er sie auf die Erde.
    »Gute Nacht«, sagte er erleichtert. »Und herzlichen Dank für die freundliche Führung.«
    ***
    Das erste, was Zamorra wahrnahm, als er am Morgen darauf die Gardinen beiseiteschob, war der alte Buick der Ben-Jussuf-Leute. Er machte Nicole darauf aufmerksam.
    »Sie werden uns immer beschatten«, seufzte das Mädchen. »Sie haben es uns angedroht.«
    »Wir werden unseren Standort wechseln«, entschied Zamorra.
    »Auch das werden sie sofort wissen«, meinte Nicole resigniert.
    »Wir müssen es nur richtig anstellen, Nicole. Unser Wagen ist viel stärker als diese alte Maschine da unten. Wenn wir nur die Straßen besser kennen würden! Ich werde versuchen, mit dem Chefportier darüber zu sprechen.«
    Der Einfall war gut.
    Nach dem Frühstück wandte sich Zamorra vertrauensvoll an den Chefportier. Und der hatte sofort eine gute Lösung parat.
    Er zeigte auf die Karte, die Zamorra in dem Paket des jungen Yamun gefunden hatte.
    »Hier, Sidi«, sagte der Portier. »Sehen Sie: Sie brauchen nur dieses Dreieck abzufahren. Hier liegt Fes. Wenn Sie dieser Straße folgen, kommen Sie zur Ausfahrt nach Meknes und Rabat. Diese Straße sind Sie vermutlich gekommen.«
    »Ja«, bestätigte der Professor. »Ich sehe aber keine Möglichkeit, die Verfolger auf dieser Straße abzuhängen. Es ist unmöglich, immer mit hohem Tempo zu fahren.«
    »Das ist richtig, Sidi. Aber mein Plan würde so sein: zuerst nehmen Sie die Straße in Richtung Rabat. Kurz hinter Fes aber führt rechts eine weitere Straße ab. Sie geht nach Idrissi. Bis ihre Verfolger gewendet haben, nachdem Sie selbst nach rechts hin abgebraust sind, haben Sie Idrissi fast erreicht. Sehen Sie, es liegt hier.«
    Zamorra prägte sich den Verlauf der Straße ein.
    »Gut, und weiter?« fragte er.
    »Gleich nach der Einfahrt in Idrissi halten Sie sich scharf links. Dann sind Sie auf einer weiteren Straße nach Meknes. Aber Sie lassen die Stadt dann rechts liegen. Und fahren bis hierher. Hier liegt Azrou.«
    Zamorra folgte dem Zeigefinger des Portiers.
    »Bis Idrissi haben Sie jeden Verfolger abgehängt, Sidi«, erläuterte der Chefportier weiter. »Und hier, Azrou, werden Sie meinen Bruder finden.«
    »Meinen Bruder — Ihren Bruder?« warf Nicole ein. »Was sollen wir bei dem?«
    »Wohnen und übernachten«, war die lakonische Antwort. »Mein Bruder hat ein kleines bescheidenes Hotel dort. Wenn Sie für die Zeit Ihres Aufenthalts dort Unterkommen möchten — dort sucht Sie niemand, Sidi. Sie sind vor Nachstellungen sicher. Und können selbst Ihren Nachforschungen weiterhin

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