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0097 - Das Höllentor

0097 - Das Höllentor

Titel: 0097 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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ungestört nachgehen. Ich schlage das im Sinne meines Freundes Yamun vor, Sidi.«
    ***
    »Da ist die Abzweigung!« rief Nicole nach wenigen Minuten.
    Zamorra sah sich um. Der Stadtverkehr hatte sich verflüchtigt. Nur der Wagen ihrer Verfolger war jetzt hinter ihnen. Das erleichterte den Plan des Professors.
    Bis zur Abzweigung waren es rund fünfhundert Meter.
    Zamorra beschleunigte und sah in den Innenspiegel. Sofort wurde auch der Buick schneller.
    Noch einmal legte Zamorra etwas zu. Jetzt kam der Buick gerade noch mit. Er jagte heran, und Zamorra ließ ihn kommen.
    Immer näher, immer bedrohlicher.
    Jetzt durfte nur kein Wagen aus der anderen Straße kommen!
    Zamorra ließ den Wagen der anderen so weit heran, daß sich die Stoßstangen fast berührten. Dann gab er Gas, verlangsamte, Gas, verlangsamte, wieder Gas, wieder langsamer werden.
    Im nächsten Augenblick setzte der Buick zum Überholen an. Er erreichte die Höhe von Zamorras Wagen kurz vor der Abzweigung. Raste an ihm vorbei.
    Der Profesor riß das Steuer in eine harte Rechtskurve… »Wir sind auf dem Weg nach Idrissi«, sagte er nicht ohne Schadenfreude.
    Ben Jussufs Leute würden wenigstens zwei Kilometer zu fahren haben, bevor sie wenden konnten. Die Straße war schmal dort, und der Gegenverkehr verhältnismäßig stark. Hier aber, auf der Straße nach Idrissi, begegnete ihnen nur selten ein Wagen.
    Das Manöver war geglückt.
    Zufrieden lehnte sich Zamorra in seinen Sitz zurück und und ließ den schnellen Wagen seine Straße ziehen.
    Eine Stunde später kamen sie bei dem Bruder des Chefportiers an.
    »Sie werden mit Freude und Ungeduld erwartet«, sagte der Wirt. »Mein Bruder hat mich telefonisch über alles informiert. Da wir nur ein paar Zimmer haben, aber verhältnismäßig viele Gäste, steht Ihnen und Ihrer reizenden Frau mein bescheidenes Haus zur Verfügung. Eine Garage ist gleich nebenan. Hier sind die Schlüssel, Sidi. Auf dem Tisch in der kleinen Diele finden Sie einen Knopf. Wenn Sie darauf drücken, klingelt es in der Rezeption. Ein Diener oder Mädchen wird kommen und Sie bedienen, wann immer Sie wollen.«
    ***
    Auch der Wirt in Azrou besaß einen Jeep, den er Zamorra und Nicole für ihre Fahrten kostenlos anbot. Zamorra nahm unter der Bedingung an, daß er für, das Benzin und eventuelle Reparaturen aufkommen würde.
    Es war eine große Erleichterung für ihn, den auffälligen Leihwagèn nicht benutzen zu müssen. Wenn sie in dieser Gegend vor Jussufs Leuten auch sicher waren, könnte der Wagen doch einigermaßen Aufsehen erregen und seine Existenz an diesem Ort durch einen Zufall in Fes oder Rabat bekannt werden.
    Es gab ein gutes Essen und einen ausgezeichneten Tee.
    Und dann eine Fahrt, die sie nicht bereuen sollten.
    Zamorra erläuterte Nicole unterwegs während einer Rast seinen Plan. Er zeigte ihr die Karte und eine Skizze, die er selbst angefertigt hatte.
    »Hier liegt die Oase von Yamun, die Oase Talaf. Und hier ist der Tempel der Gelben Furien. Ich fresse Ben Jussuf und seine Gesellen ohne Besteck, wenn zwischen der Oase und dem Tempel kein Zusammenhang besteht.«
    »Du meinst, daß Ben Jussuf das Wasser abgraben läßt und dann in einen Bergstollen sammelt? Aber der Tempel liegt doch viel höher als die Oase.«
    »Das ist richtig, Nicole. Aber sieh hier auf die Skizze. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder gibt es einen Zugang zum Tempel vom Berg her. Der wäre also unterirdisch. Und unterirdisch kann man auch ein Sammelbecken für Wasser anlegen. Sobald die Jussuf-Bande welches braucht, wird die Oase einfach angezapft.«
    »Und die andere Möglichkeit?« wollte Nicole wissen.
    »Jussufs Wasserspeicher liegt tatsächlich höher als die Oase. Dann muß das Wasser eben in Behältern von der Oase nach oben gebracht werden.«
    »Aber das ist doch viel zu mühsam!« entfuhr es dem Mädchen.
    »Keineswegs, Nicole. Jedenfalls nicht, wenn man genügend billige Arbeitskräfte zur Verfügung hat.«
    »Ah, ich verstehe!« rief Zamorras Sekretärin. »Deshalb die vielen Fälle von Menschenraub in dieser Gegend!«
    »Das ist es, Nicole! Und da haben wir schon unseren ersten Zusammenhang!«
    »Und trotzdem kann das alles Theorie sein, Zamorra!«
    »Dann laß uns den ersten Beweis für meine Theorie finden«, meinte er unternehmungsfreudig. »Ich rieche förmlich den Zusammenhang. Ich kann das Wasser im Berg schon sehen. Und die Menschen, die dort drinnen arbeiten müssen.«
    »Fahren wir weiter«, schlug auch Nicole vor.
    Der Weg

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