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0097 - Das Höllentor

0097 - Das Höllentor

Titel: 0097 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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sich der Professor so am Boden, daß er in die andere Richtung sehen konnte.
    Da sahen sie es beide.
    Es war eine gewaltige Eisenplatte, wie eine Falltür, die sich jetzt senkrecht zum Bergkamm aufstellte. Und dann kamen die vier Gestalten heraus.
    Seltsame Gestalten in langen gelben Gewändern, mit riesigen Köpfen, deren Gesichter noch nicht zu erkennen waren. Die Gestalten drehten den beiden Suchenden den Rücken zu.
    Aber da — jetzt drehte sich eine von ihnen um.
    Nicole stockte der Atem.
    »Die Gelben Furien!« sagte sie leise, als sie die Nachbildung des Hundekopfes erkannte.
    Mit Hochspannung verfolgten sie die Bewegung und die Richtung der vier Gelben Furien. Sie sahen, wie sie ein Stück auf dem breiten Grat entlanggingen. Dann schienen sie an einer Stelle abzusteigen.
    »Wollen wir ihnen folgen?« fragte Nicole.
    »Ja, aber mit äußerster Vorsicht. Wenn man uns entdeckt, ist es das Ende unseres Versuchs, an die Entführten heranzukommen.«
    Sie gingen geduckt, legten sich manchmal wieder platt auf den Boden, wenn sie den vier Gestalten zu nahe gekommen waren.
    Tatsächlich gab es einen Pfad vom Berggrat hinunter in die Ebene.
    Zamorra hielt am oberen Ende dieses Pfades an. Im Schutz zweier Büsche konnten sie den Abstieg der Gelben Furien beobachten. Sie sahen noch, wie diese in der Ebene anlangten. Bis dorthin dehnte sich das Wüstengebiet.
    »Sie gehen in den nächsten Berg«, sagte Zamorra. Auch Nicole sah, wie die vier Gestalten hinter einem Felsvorsprung verschwanden.
    »Wir müssen die Dunkelheit abwarten«, sagte der Professor. »Vorher ist es zu gefährlich, ihnen zu folgen.«
    Er langte in die Tasche und besah sich den Plan der Umgebung. Der schmale Weg, den sie gekommen waren, war eingezeichnet. Aber von der nächsten Straße her führte ein zweiter schmaler Weg um den Berg herum, bis in die Nähe des Felsvorsprungs, den die Furien erreicht hatten.
    Sofort stand der nächste Teil des Planes fest.
    »Hier können wir nichts ausrichten, bevor es Abend ist«, stellte der Professor fest. »Wir gehen zurück zum Jeep und nehmen einen anderen Weg. Möglicherweise kommen wir noch dichter an diese Gelben Furien heran.«
    Nicole duckte sich und ging ein Stück zurück, der Professor hinter ihr.
    Bald wagten sie, wieder aufrecht zu gehen. Sie kamen zum Jeep und stiegen ein, fuhren ein Stück um den Berg herum und fanden den anderen Weg. Er war noch schmaler als der erste.
    Zamorra fuhr mit gedrosseltem Motor. Er durfte kein übermäßiges Geräusch verursachen, wenn sie sich näherten.
    Dann hielt er an und sah auf die Karte.
    Der Fuß des Bergmassivs wich hier ein Stück zurück und bildete eine Nische. Hier konnte der Wagen hereingefahren werden. Von der anderen Seite her, wo die Furien waren, konnte man ihn nicht sehen.
    Die beiden stiegen aus, setzten ihren Weg erneut zu Fuß fort. Ohne ein Wort, immer dicht an der Bergwand entlang.
    Dann sah Nicole, wie Zamorra ein Zeichen mit der Hand machte. Es bedeutete, daß sie stehenbleiben sollte. Sie sah nach vorn und bemerkte den Felsvorsprung, hinter dem die Furien verschwunden waren.
    »Wir müssen warten bis zur Dunkelheit«, sagte Zamorra. »Gehen wir zurück bis zum Wagen. Dort bleiben wir mit Sicherheit unentdeckt.«
    ***
    Zu ihrer Überraschung fanden sie den Wagen besetzt, als sie dort ankamen. Zwei Männer saßen darin. Einer war ihnen unbekannt. Der andere war der junge Yamun.
    »Wir haben Sie gesehen, als wir von der anderen Seite kamen, Sidi«, erklärte der Sohn des Sippenältesten. »Ich habe von diesem Fellachen hier gehört, daß er vier der Gelben Furien beobachtet hat. Er konnte sie von seinem Feld aus sehen, das weit dort drüben liegt.«
    »Hat er sie schon länger beobachtet?« fragte Zamorra.
    »Seit mehreren Tagen. Sie steigen immer gegen Abend vom Berg herunter.«
    »Allein?« fragte der Professor.
    »Ja, immer diese vier gelben Gestalten mit den Hundeköpfen. Der Fellache hat sich gefürchtet, auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Er hat sich mit meinem Vater in Verbindung gesetzt. Und nun bin ich hier, um die Sache auszuforschen. Es scheint, als halte man in dem Berg da vorn Menschen gefangen. Der Fellache hat zweimal abends Stimmen gehört. Es scheinen nachts mehrere Menschen in den oberen Berg zu gehen.«
    »Dann bringt man die Gefangenen hinauf«, stellte Zamorra mit Sicherheit fest.
    »Wollen Sie die Furien beobachten?« fragte der junge Yamun.
    »Auf jeden Fall«, gab der Professor zurück.
    »Und sie unschädlich

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