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0097 - Das Höllentor

0097 - Das Höllentor

Titel: 0097 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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immer einzeln an, gingen mit ihren geleerten Behältern einzeln wieder zur Zapfstelle unter der Oase zurück.
    Es war zu befürchten, daß der hintere Teil des Schachtes gestürmt werden mußte. Zamorra hoffte nur darauf, daß diese Männer wirklich keine Schußwaffen bei sich hatten.
    Dann verengte sich der Schacht. Und plötzlich schillerte es vor ihren Augen. Das große Speicherbecken! Der zweite Arbeitsschacht war erreicht!
    Mädchen und junge Männer waren dabei, ihre Behälter über dem Becken zu leeren.
    Und da stand auch der erste der Wächter.
    Er sah die drohende Gefahr sofort.
    Für Zamorra und seine Begleiter gab es kein Versteck mehr. Entweder würden die Wächter sich ergeben, oder es mußte zum offenen Kampf kommen.
    »Allah! Ein Überfall!« schrie der Wächter zum Ende des Ganges hin.
    Ein zweiter Mann kam hinzu. Auch er traute seinen Augen nicht.
    Dann nahmen sie Kampfstellung ein.
    Zamorra und der alte Yamun gingen ihnen mit gezückten Dolchen entgegen.
    »Ergebt euch!« rief Zamorra schon von weitem.
    »Niemals!« riefen beide zu gleicher Zeit und hoben ihre Peitschen.
    Der erste Peitschenhieb pfiff durch die Luft. Durch die Länge der Schlagpeitsche kam Yamun nicht sofort an den Gegner heran. Aber er war fast so geschickt wie Zamorra.
    Er wartete den Schlag ab und sprang nach rechts zur Seite. Dann war er dicht neben dem Wächter. Zweimal fuhr seine Hand hoch, zweimal fuhr der harte Stahl seines Dolches in die Brust des Gegners. Der Araber wankte und fiel zu Boden.
    Yamun ließ sich keine Zeit. Er wirbelte herum, aber da traf ihn die Peitsche des zweiten Mannes an der Hüfte.
    Er verbiß den Schmerz, kam aber nicht sofort zum zweiten Hieb.
    An seiner Stelle war Zamorra bereit. Er packte den Gegner seitlich, schraubte dessen Arm nach hinten, bis die Peitsche zu Boden fiel.
    Dann überwachte er die Fesselung des Mannes.
    Im gleichen Augenblick stürmten zwei weitere Wächter hinzu.
    Zamorra und Yamun waren noch dabei, dem überwundenen Araber Knebel und Fesseln anzulegen.
    Aber schon waren sie bereit.
    Und noch schneller als sie war Nicole.
    Katzenhaft und geschmeidig schlüpfte sie an den Männern vorbei und eilte der neuen Gefahr entgegen. Wie immer verließ sie sich auf ihre Karatekünste.
    Aber sie hatte nicht mit der Tücke der Umgebung gerechnet. Der Boden hier war feucht und schlüpfrig. Ständig schwappte beim Tragen Wasser aus den Behältern. Man konnte sich nur mit Mühe auf den Füßen halten.
    Beim vierten Schritt glitt Nicole aus und stürzte zu Boden. Sie konnte sich zwar abfangen, aber der Gegner war schon heran und über ihr.
    Sein kräftiger Arm holte zu einem mächtigen Schlag mit der Peitsche aus.
    Da war der junge Yamun heran. Er schlitzte dem Mann von unten her den Arm auf und packte die Peitsche. Der andere ließ los, versuchte den jungen Yamun zu würgen.
    Ein neuer Dolchstoß riß dem Araber einen Hautfetzen aus der linken Hand. Brüllend vor Schmerz gab er auf.
    »Bindet ihn gut«, rief Zamorra Nicole und dem alten Yamun zu. Mit dessen Sohn machte er sich daran, den letzten der Wächter zu überwinden.
    Der Mann war bereit, um sein Leben zu kämpfen. Und er war der einzige, der eine Stichwaffe bei sich trug!
    Blitzschnell änderte sich die Situation.
    Der Araber ließ die Peitsche in seine linke Hand gleiten. Dann langte er nach seinem Messer. Es steckte in einer der weiten Burnustaschen.
    Langsam zog er sich zurück. Aber das war kein Zeichen von Feigheit. Es war Taktik. Nur wenige Meter hinter ihm verengte sich der Stollen so stark, daß man nicht mit zwei Mann gegen ihn antreten konnte. Sein massiger Körper füllte die ganze Breite des Schachtes aus.
    Die Gefangenen, die nach und nach mit ihren Wasserlasten herankamen, blieben in sicherer Entfernung stehen. Mit Verwunderung sahen sie auf Yamun, den alle kannten, und den sagenhaften Mann aus Frankreich, der ihnen allen ein Begriff war.
    Als sie Nicole Duval an seiner Seite sahen, war ihre Verblüffung perfekt.
    Der Wächter stand kampfbereit, wartete auf den ersten Gegner. Er hatte einen Vorteil. Auch mit der linken Hand konnte er die Peitsche schwingen. Und der lange Schaft half ihm, den Gegner von sich fernzuhalten.
    Zamorra stürmte auf ihn ein. Dieser Mann sollte das Unternehmen nicht mehr aufhalten.
    Er beobachtete den Gegner mit scharfem Blick. Beide Hände hatte er gut unter Kontrolle. Er verfolgte jede Bewegung des anderen.
    Jetzt ruckte der linke Arm hoch. Gleich würde ein Peitschenschlag ansetzen.
    Zamorra kam

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