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0097 - Preis der Macht

Titel: 0097 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren aus dem Schlaf gerissen worden, aber kein einziger trauerte jetzt dem warmen Bett nach.
    Ihre Blicke hingen an Enres Lippen. Der bedeutendste Hyperfunkexperte der Galaktischen Händler verstand einmal nicht, warum der Revolutionsrat alarmiert worden war, und zum anderen begriff er nicht, wieso sein Bericht diese Erregung unter den erfahrenen Patriarchen hervorrufen konnte.
    Atual und Ortece, die beiden Inhaber der Bank der Galaktischen Händler in Titan auf Archetz, tuschelten miteinander. Patriarch Cokaze, der diese beiden Männer seit dem Tag, an dem er sie unter Druck hatte setzen müssen, nicht mehr leiden konnte, beobachtete ihre geflüsterte Unterhaltung mit immer größerem Mißbehagen, lauschte aber gleichzeitig, was Enre ihnen zu sagen hatte.
    Cokaze stieß Gatru an, der rechts neben ihm saß. Patriarch Gatru war Besitzer der modernsten unterirdischen Bandstraßen, auf denen im Fließbandverfahren täglich zehn bis dreißig Walzenraumer hergestellt wurden.
    „Die Bankiers ..." flüsterte Cokaze nur.
    Gatru stieß ein grimmiges Knurren aus und begann ebenfalls, die beiden verstohlen zu beobachten.
    Aus zwölf Patriarchen bestand die Leitung der Umsturzbewegung, die immer noch nicht ihren Plan aufgegeben hatte, die Macht der Arkoniden zu beseitigen und anstelle des Arkon-Imperiums das Reich der Springer zu setzen.
    Aber nicht zwölf Männer saßen an dem hufeisenförmigen Tisch, sondern dreizehn. Der dreizehnte war Perry Rhodans Sohn. Thomas Cardif, desertierter Offizier der Solaren Flotte und Perry Rhodans gefährlichster Gegner.
    Nur tödlichen Haß brachte er seinem Vater entgegen. Er sah in ihm den Mörder seiner Mutter Thora!
    Ein gemeines Gerücht, das plötzlich auf Pluto aufgekommen war, hatte auch den Weg zu Rhodans Sohn gefunden, und als die Druufschlacht noch im Gange war, hatte er die Gelegenheit genutzt, die Eiswelt Pluto zu verlassen und mit dem Patriarchen Cokaze Kontakt aufzunehmen. Er kannte nur ein Ziel: Rhodan zu vernichten!
    Und er besaß die Fähigkeiten dazu, sein Ziel zu erreichen, denn er war Rhodans Sohn!
    Cokaze war der erste Galaktische Händler gewesen, der Thomas Cardifs Wert erkannte. Die beiden Bankiers hatten es zu spüren bekommen, als Cardif sie zwang, schlagartig die Inflation und den wirtschaftlichen Zusammenbruch innerhalb des Imperiums auszulösen.
    Die Bank, wie sie von den Springern bezeichnet wurde, war in bezug auf ihre Mittel und ihren Einfluß hundertfach stärker als die Staatsbank von Arkon.
    Der erste Schlag gegen das Imperium schien ein Volltreffer zu sein, aber dann war der völlig unerwartete Angriff einer aus dreitausend Schiffen bestehenden Druuf-Flotte über Archetz gekommen und hatte die Oberfläche dieses wichtigen Planeten in ein Trümmerfeld verwandelt.
    Nur einer hatte sich davon nicht beeindrucken lassen: Thomas Cardif! Er hatte seine ganze Persönlichkeit eingesetzt, um die Springer zum nächsten Schlag anzutreiben, aber von seinem taktisch klugen Gesamtplan griffen sie nur das Attentat auf Atlan heraus, dem neu ernannten Imperator Gonozal VIII. den Zellaktivator zu stehlen, jenes kapselgroße Wundergerät vom Planeten Wanderer, das mit seiner Kraft Atlan seit zehntausend Jahren nicht älter hatte werden lassen.
    Der Anschlag war mißlungen: Segno Kaata, der Anti, hatte in einem Kampf auf Leben und Tod Atlans Zellaktivator herausgeben müssen.
    Das Mißlingen des Anschlags hatte Cardifs Kaltstellung bei den Patriarchen zur Folge. Seine jetzige Anwesenheit bei Enres Vortrag rührte nur aus der Forderung des Experten her, Cardif über das neue Chiffrierverfahren der Terraner zu befragen.
    Gatru führte heute den Vorsitz. „Cardif, was haben Sie dazu zu sagen?" forderte er ihn auf, seine Ansicht zu Enres Ausführungen zu äußern.
    Thomas Cardif war das Ebenbild seines Vaters, gleich in den Gesichtszügen, gleich in den Bewegungen, gleich in dem Vermögen, jede Sache in ihrer Gesamtheit zu überblicken und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, aber ihm fehlte jene charakterliche Reife, jene Beherrschung, die den jungen Perry Rhodan schon bei der US. Space Force ausgezeichnet hatte, bevor er sich in die erste STARDUST setzte und mit Bully, Flipper und Doktor Manoli zum Mond flog.
    Cardif erhob sich. Seine Arkonidenaugen, ein Erbteil seiner Mutter Thora, blickten gelassen in die Runde.
    „Das neue Verschlüsselungsverfahren Terras ist mir unbekannt. Es ist meiner Ansicht nach kein weltbewegendes Ereignis. Aber auf die Tatsache, daß Terra

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