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0097 - Preis der Macht

Titel: 0097 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigentümliche Lethargie verfallene Springer, sahen unbeeindruckt zu, wie die tonnenschwere Positronik sich aus der Verankerung riß, auf das kleine, aber superstarke Kraftwerk zuschwebte und dann mit unwahrscheinlicher Gewalt darauf hinunterstürzte.
    Dem irrsinnigen Kurzschlußfeuer entfesselter Energien, in der die Positronik in Sekundenschnelle zu einem formlosen Klumpen zerschmolz, entfloh Gucky in einem Teleportersprung.
    Er rematerialisierte im Hauptentstaubungskanal des riesigen Höhlensystems!
    Über und über mit allem möglichen Unrat bedeckt, in den Atemwegen Staub und feinste Metallpartikel, fühlte sich Gucky von einem warmen, gewaltigen Luftstrom gepackt und durch den riesigen Entstaubungskanal wie ein welkes Blatt nach oben getrieben. Er glaubte, seine letzte Stunde wäre gekommen und er müßte in diesem unbeschreiblichen Gestank ersticken. Er kannte nur noch ein Ziel: Zurück zur LORCH-ARTO. Dort glaubte er trotz der Bestandsaufnahme-Robots sicherer aufgehoben zu sein als in dieser Hölle stinkenden, staubenden Unrates.
    Siebzehn als Soltener verkleidete Terraner sahen aus einem flimmernden Luftwirbel einen hustenden, sich schüttelnden Mausbiber unter sich.
    Aber wie sah Gucky nur aus? Und woher kam der üble Geruch?
    „Gucky ...?" rief Rhodan ihn fassungslos an, und wich vor der Duftwolke, die der Mausbiber seinem Fell entströmen ließ, zurück.
    Gucky, rieb sich mit den Pfoten die Augen. Die Staubpartikel reizten seine Tränendrüsen, und gleich kleinen Bächen lief ihm das Wasser aus den Augen. Ununterbrochen hustete er. „Wasser!"
    Tako Kakuta teleportierte zur Kombüse, kam im Sprung mit Wasser zurück. Der Mausbiber stürzte es wie ein Verdurstender hinunter. „Oh, dieser widerliche Geschmack! - Was habe ich nur für Dreck geschluckt?" Aber Guckys Hustenreiz klang merklich ab. Das Tränen seiner Augen ließ ebenfalls nach. „Stink ich so?" fragte er plötzlich. „Wir sind es nicht!" donnerte Bully.
    Gucky war verschwunden, aber Marshall war ihm telepathisch auf der Spur geblieben. „Er nimmt ein Duschbad!"
    Triefend naß tauchte der Mausbiber aus dem Nichts wieder auf. „Oh, Perry ..." legte er los, „diesmal bin ich aber wirklich an allem unschuldig! Bestimmt. Ich habe keine Extratour unternommen!"
    „So? Dann berichten Sie einmal, Leutnant Guck! Sie wissen wohl, daß wir es Ihnen zu verdanken haben, abermals von der Fremdenpolizei verhört worden zu sein?"
    Gucky, der sonst zu zittern begann, wenn Perry Rhodan das Ypsilon an seinem Namen fehlen ließ und der auch gar nicht gern hörte, mit Sie und Dienstgrad angesprochen zu werden, hatte für Rhodans vorwurfsvolle Frage nur die Bemerkung übrig: „Kein Wunder, daß ich die Fremdenpolizei auf Trab gebracht habe..."
    „Zum Donnerwetter, Leutnant Guck, ich will Ihren Bericht hören und keine dummen Redensarten! Dieser Spaß ist ein für allemal zu Ende!" Und was tat Gucky? Er zeigte Perry Rhodan seinen Nagezahn und war über den Anpfiff nicht eine Spur erschüttert.
    Dann berichtete er, und er begann so: „Ein Neugeborenes kann nicht unschuldiger sein als ich, aber warum soll ich Beteuerungen von mir geben wenn ich es gar nicht nötig habe. Ich lasse Tatsachen sprechen, Erster Administrator des Solaren Imperiums ..."
    Bully brüllte los. Gucky ließ ihn brüllen. Er beachtete ihn nicht. Er hatte sich Marshall zugewandt, und während Bull noch tobte, sagte er dem Chef seines Korps: „Im Moment ist nichts mit Gedankenlesen bei mir, John. Du hast genauso auf meinen Bericht zu warten wie alle Nicht-Telepathen. Brüllt der Dicke noch ...?"
    Und dann kam endlich sein Bericht in dem Gucky nicht nur seine verwegenen Einsätze schilderte, sondern auch detaillierte Angaben über das Sicherheitssystem der Springer machte.
    Der Mausbiber fühlte sich als Herr der Lage. „Na, Perry, redest du mich jetzt immer noch mit Sie und Leutnant Guck an, du Erster Administrator des..."
    „Gucky, brauchst du nicht mehr zu husten, damit du endlich einmal den Mund hältst?" fragte ihn Rhodan und lachte mit seinem häßlichen Soltenergesicht, an dem jeder einzelne Bartzopf für sich vibrierte.
     
    *
     
    In 274 Kilometern Tiefe unter der zerstörten Hauptstadt des Planeten hatte sich Patriarch Cokaze durch das Arbeiterviertel fahren lassen, dabei kaum einen Blick nach rechts und links geworfen und sich nicht einmal darüber gewundert, wie gut seine auf dieser Welt seßhaft gewordenen Volksangehörigen es verstanden hatten, künstlich angenehme

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