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0099 - Ein Freund der Menschen

Titel: 0099 - Ein Freund der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vieles schwieriger.
     
    *
     
    Die Oberfläche des Sees bot einen eigenartigen Anblick. Vom Grund leuchtete ein fahlgelbes Licht herauf, dessen Ursprung Crest nicht kannte. Tausende von Regentropfen schufen ineinanderlaufende Kreise, von deren Mittelpunkt kleine Spritzer hochsprangen. Es wirkte wie ein riesiges, lebendes Mosaikbild. Der Arkonide konnte sich trotz seiner schlechten Verfassung dem Zauber, der von diesem Anblick ausging, nicht entziehen. Das Leuchten schien noch ein Stück in die Luft hineinzureichen. Auf dem Grund mußte sich eine strahlende Substanz befinden. Ufgar hatte nichts davon erwähnt. Er war auch sicher nicht im strömenden Regen auf dem See herumgepaddelt.
    Das Boot trieb um die Biegung herum. Crest zog das Paddel herein. Wie durch einen Vorhang sah er die ferne Space-Jet am Ufer. Der Unither war nicht zu erkennen. Er hatte sich wahrscheinlich gut versteckt. Crest paddelte weiter hinaus. Er durfte sich dem Gegner nicht von der Flanke nähern.
    Dabei setzte er sich der Gefahr aus, vorzeitig entdeckt zu werden. Wenn er dagegen fast von der Mitte des Sees kam, konnte er vielleicht ungesehen im Rücken des Unithers landen. Glücklicherweise hatte sich das Wasser wieder beruhigt. Das Steuer folgte willig dem Druck der Hand, Je näher er seiner ehemaligen Station kam, desto größer wurde die Spannung in ihm. Sein Unternehmen war keine sinnlose Tat. Es war für das Volk der Terraner von eminenter Bedeutung, allein im Besitz dieser kleinen Raumer zu sein, die einen Hyperraumflug durchführen konnten. Wendig und schwer zu entdecken, boten sie unschätzbare Dienste bei Beobachtungen und Agenteneinsätzen. Es war verständlich, daß Perry Rhodan diesen Vorteil nicht so einfach aus der Hand geben wollte.
    Nun hing es von Crest ab, ob dieser Vorteil weiterhin bestehen bleiben würde. Das Bewußtsein stärkte ihn. Er war bereit, alles für den Erhalt des Kleinstraumschiffes zu tun.
    Langsam drehte er in die gefährliche Zone ein. Nichts geschah. Eintönig rann der Regen vom wolkenverhangenen Himmel. Das Wasser plätscherte leise, wenn es vom Paddel tropfte. Gebannt blickte Crest zum Ufer. Es war sinnlos, sich im Boot niederzuwerfen, wenn der Unither plötzlich anfinge zu schießen. Die Plastikwand würde wie Wachs zerschmelzen.
    Dem alten Mann wurde klar, daß er sich eine regelrechte Mausefalle ausgesucht hatte, aus der es keine Fluchtmöglichkeit gab. Da sah er den Feind! Er befand sich in dem Loch, das er zusammen mit seinen Artgenossen dicht neben der Space-Jet in die Erde gebrannt hatte. Sein Gesicht war dem Hang zugewendet. Ab und zu bewegte er ungeduldig den Rüssel. Unwillkürlich hielt Crest den Atem an. Von dieser Entfernung würde ein Treffer aus dem schwankenden Boot nur Zufall sein. Außerdem wußte er nur zu gut, daß er niemanden in den Rücken schießen konnte. Er hörte auf zu paddeln und ließ sich von den Wellen weitertreiben. Er nahm den Strahler auf. Wenn sich der Unither umdrehte, wollte er immerhin eine kleine Chance haben. Er sah nur den Kopf des Gegners, manchmal auch den beweglichen Rüssel. Was mochte in diesem halbkugelförmigen Schädel jetzt vorgehen?
    Der Wissenschaftler strich über seine regennasse Stirn. Allein die Berührung tat ihm weh. Dort drüben war die Space-Jet, greifbar nahe in ihrer diskusähnlichen Form. Zwischen ihr und Crest jedoch wartete der Tod.
    Das Boot lief auf und drehte am Heck ab. Alles geschah völlig geräuschlos. Die Spannung fiel von dem Arkoniden ab. Mit der Zunge fuhr er über die geschwollenen Lippen.
    Er wird hören, wenn ich hinausklettere, dachte Crest. Ich brauche beide Hände zum Aussteigen. Womit soll ich die Waffe auf ihn richten, wenn er sich umdreht?
    Das Schicksal schafft zu allen Zeiten ungewöhnliche Situationen. In diesem Augenblick hing das Leben eines Mannes von einer einzigen Kopfbewegung ab.
     
    *
     
    Golath fuhr herum. Das Knirschen im Sand traf ihn wie ein elektrischer Schock. Grenzenlose Enttäuschung nahm von ihm Besitz. Es war alles umsonst gewesen. Der Arkonide hatte ihn überlistet. Er war nicht über den Hang gekommen. Am Ufer schaukelte ein Boot auf den Wellen.
    Der alte Mann stand nur zehn Meter vor ihm. Er hatte einen unithischen Strahler auf ihn gerichtet. Es war unnötig, Golath von der verheerenden Wirkung einer solchen Waffe zu berichten.
    Der Greis lächelte. In dieser dünnen, zerlumpten Gestalt war noch genügend Kraft, so daß er stolz dastehen konnte - ein Arkonide aus der Herrscherkaste. Die gleiche

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