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0099 - Gangster, Erben und Verwandte

0099 - Gangster, Erben und Verwandte

Titel: 0099 - Gangster, Erben und Verwandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erben und Verwandte Gangster
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wurde.
    Das Telefon klingelte. Mr. High nahm den Hörer und meldete sich. Eine ganze Weile hörte er schweigend zu, dann deckte er die Hand über die Sprechmuschel und sagte:
    »Die Stadtpolizei ruft an. In der Garage eines Hauses in der 172. Straße wurde die Leiche des ermordeten Druckereibesitzers John Henderlin gefunden. Der Mann ist ganz zweifellos erschossen worden.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Sehr bedauerlich, aber was haben wir damit zu tun? Einfacher Mord innerhalb der Stadtgrenzen — eindeutige Sache für die Stadtpolizei.«
    Mister High nickte ernst.
    »Die Mordkommission der Stadtpolizei ist auch längst am Tatort. Nur hat man dort inzwischen eine Kleinigkeit ermittelt, die es dem Leiter der Mordkommission angeraten erscheinen ließ, den FBI anzurufen.«
    Ich horchte interessiert auf.
    »Und was ist das für eine Kleinigkeit?«
    »Mister Henderling war der Stiefbruder von Mister Blewfield!«
    ***
    Unnötig zu sagen, daß unser Interesse mit einem Schlage geweckt war. Wir verließen Mister High sofort und fuhren mit unserem Jaguar weit hinauf in den Norden von Manhattan, wo die 172. Straße liegt. Wir brauchten nicht lange zu suchen, denn wir hatten bald an einer verrußten Backsteinwand den Firmennamen Henderling gefunden. Vor dem Hause waren insgesamt sechs Fahrzeuge geparkt, von denen eines der große Einsatzwagen einer Mordkommission war. Die anderen Wagen waren die üblichen Dienstfahrzeuge der Stadtpolizei.
    Einige Cops standen herum und versuchten, Menschenansammlungen zu vermeiden. Da es vor dem Hause absolut nichts zu sehen gab, fiel ihnen diese Aufgabe nicht allzu schwer.
    Wir stiegen aus und gingen auf eine Einfahrt zu, die von zwei stämmigen Cops bewacht wurde.
    »Wo wollen Sie hin?« fragte einer und trat uns in den Weg.
    »Da hinein!« grinste Phil.
    »Tut mir leid, Sir. Ich darf Sie nicht hineinlassen.«
    »Nein?« fragte ich und hielt meinen FBI-Ausweis hoch. Der Cop warf nur einen kurzen Blick darauf, dann trat er zurück und salutierte.
    »Okay, okay«. Phil nickte freundlich. »Nur nicht so zackig, Mister. Ich bin nicht der Präsident der Vereinigten Staaten.«
    Wir schritten langsam die Toreinfahrt hinein. Sie war ungefähr vier Yards breit und etwa fünfmal so lang. Vorn wölbte sich über der Einfahrt ein halbrundes großes Schild mit der Aufschrift: Druckerei und Verlag Henderling.
    »Druckerei und Verlag«, wiederholte ich nachdenklich. »Weit kann es damit aber nicht her sein. Keine gutgehende Firma würde hier in dieser verkommenen Gegend ihr Domizil aufschlagen.«
    Wir gingen die Einfahrt langsam nach hinten. Papierschnipsel, leere Zigarettenschachteln, Kaugummihüllen und Bananenschalen lagen herum. Von Sauberkeit schien man hier in der ganzen Gegend noch nichts zu wissen, denn auf dem Nachbarhof sah es nicht besser aus, wie wir über die niedrige Mauer hinweg erkennen konnten.
    An der Stelle, wo die Einfahrtsstraße auf den rückwärtigen Hof mündete, standen ein paar Mülleimer herum. Zwei Männer beschäftigten sich damit, die Eimer zu durchwühlen. Sie hatten Gummihandschuhe an und konnten dem nach nur zur Mordkommission gehören. Weiter hinten lehnte ein junger Mann von vielleicht fünfundzwanzig Jahren mit dem Rücken an der Hauswand und rauchte gelassen eine Zigarette. Er sah hinüber zu einer Garagenreihe, deren mittleres Tor offenstand.
    Stromkabel führten aus einem Fenster des Vorderhauses hinüber zu der mittleren Garage. Dort hatte man mehrere Standscheinwerfer aufgestellt, die das Innere des nicht sehr großen, fensterlosen Raumes taghell erleuchteten. Ein paar Männer gingen dort umher, aber man konnte ihre Tätigkeit nicht genau erkennen, denn sie wurden meistens von dem alten Ford verdeckt, der in der Garage stand.
    Als wir den Hof betraten, stieß sich der junge Mann von der Hauswand ab und kam rasch auf uns zu. Er warf seine Zigarette weg, tippte grüßend mit dem Zeigefinger an die Krempe seines Hutes und sagte:
    »Guten Morgen, Gentlemen. Darf man fragen, wo es hingehen soll?«
    Wir erwiderten den Gruß und ich fügte hinzu:
    »Zu dem Drucker Henderling.«
    Er schob interessiert die Unterlippe vor und betrachtete uns gründlich. Nach einer Weile sagte er:
    »Haben Sie einen bestimmten Grund für diesen Besuch?«
    Ich grinste.
    »Ja. Die Stadtpolizei teilte uns nämlich mit, daß er ermordet wurde. Hier mein Dienstausweis: Cotton vom FBI. Das ist mein Kollege Decker.«
    »Oh«, sagte der junge Mann, »erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen. Ich bin

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