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0099 - Gangster, Erben und Verwandte

0099 - Gangster, Erben und Verwandte

Titel: 0099 - Gangster, Erben und Verwandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erben und Verwandte Gangster
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mindestens noch dauern.«
    Ich überschlug kurz die Zeit, dann sagte ich:
    »Dann kümmern wir uns inzwischen mal um den Wagen mit der 333. Einverstanden?«
    Er stimmte freudig zu:
    »Klar! Aber es wird wohl nicht viel aus der Spur werden. Entweder war das Nummernschild falsch oder der ganze Wagen gestohlen. Gangster sind nicht für so auffällige Kennzeichen.«
    »Stimmt«, nickte ich. »Ich tue es auch nur, damit wir inzwischen was zu tun haben.«
    Er grinste.
    »Wenn ich nicht der Boß von diesem Verein hier wäre, wäre ich auch längst unterwegs zur Kraftfahrzeugregistratur.«
    »Wir sind es bereits!« sagte ich und tippte mit dem Zeigefinger an die Hutkrempe, einen Gruß, den Masters sofort erwiderte.
    Wir fuhren mit dem Jaguar zum Stadthaus. Unsere Dienstausweise vom FBI verschafften uns Sonderabfertigung. Wir ließen sämtliche Fahrzeuge aufschreiben, deren Kennzeichen hinten auf 333 endeten und die-Mercurys waren. Auf die weinrote Farbe legten wir uns nicht fest. Autos kann man umspritzen lassen.
    Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, dann hatten wir eine Liste von sechzehn Mercurys mit Endziffer 333. Von diesen waren vier weinrot. Insgesamt sechs Wagen waren der Kartei nach Modell 57, aber von diesen waren wieder nur zwei weinrot. Wir hatten uns alles schön aufschreiben lassen und zogen damit zur Kriminalabteilung der Stadtpolizei, Sektion Autodiebstähle.
    Ein junger sommersprossiger Bursche begrüßte uns und fragte nach unseren Wünschen. Ich zeigte wieder einmal meinen Dienstausweis vor und fragte dann, ob einer der mit vollem Kennzeichen auf unserem Zettel notierten Wagen in den letzten Tagen als gestohlen gemeldet worden wäre.
    »Ich werde nachsehen«, versprach er.
    Es dauerte gute fünf Minuten, da stand er wieder vor uns und sagte lächelnd:
    »Sie haben ’nen guten Riecher, was? Tatsächlich! Gestern mittag wurde auf dem Times Square der rote Mercury NY-3-X-333 entwendet. Leicht zu behalten, die Nummer, was?«
    »Ja. In der Tat. Wissen Sie was darüber, ob man den Wagen schon wieder gefunden hat?«
    Er zuckte die Achseln.
    »No. Aber gehen Sie drei Türen weiter zu Bill Cruse, der bearbeitet den Fall.«
    Wir bedankten uns und folgten seinem Rat. Bill Cruse war ein kleiner, rundlicher Mann von ungefähr fünfundvierzig Jahren. Er hörte sich unsere Frage an und antwortete:
    »Yeah, der Wagen wurde von einem Cop aus dem 76. Revier in der Nähe des Grand Central gefunden. Heute morgen gegen sieben. Ich habe die Fingerabdrücke am Steuer und auf dem Armaturenbrett sicherstellen lassen und mit den Prints des Eigentümers verglichen. Ein paar — ich glaube vier — blieben übrig, die nicht vom wahren Eigentümer des Fahrzeuges stammen. In unserer Fingerabdruckkartei wird zur Stunde noch gesucht, ob diese vier Fingerabdrücke etwas für uns sind.«
    »Könnten Sie Rückfrage halten, wie lange das Suchen noch dauern wird?«
    »Sicher. Fragen kostet ja nichts.«
    Er telefonierte und sagte anschließend, wieder zu uns gewandt:
    »Kann höchstens noch ein paar Minuten dauern. Sie sind mit den Karten gleich durch.«
    »Dürfen wir solange warten?«
    »Sicher doch! Setzen Sie sich ein paar Stunden.«
    Wir unterhielten uns ein bißchen über allerlei Fachfragen, dann schlug bei ihm das Telefon an. Er nahm ab und meldete sich. Sein Bäuchlein wölbte sich dabei schön über die Schreibtischkante, denn er telefonierte im Stehen, wie das manche Leute unbewußt tun.
    Als er den Hörer wieder auflegte, hatte er sich irgend etwas notiert, und er schwenkte jetzt vergnügt den Zettel: »Den haben wir schon so gut wie sicher! Alter Bekannter. Schon ein halbes Dutzend Male vorbestraft. Ein gewisser Rocky Black. In der Registratur sagt man, wenn Rocky nicht gerade wieder mal im Zuchthaus säße, müßte er in seiner Wohnung anzutreffen sein.«
    »Na, wenn er gestern einen Wagen stehlen konnte, kann er schlecht im Zuchthaus sitzen. Weiß man denn wenigstens seine Wohnung?«
    »Klar! Da er immer wieder in die gleiche Bude zieht, sobald er wieder einmal frische Entlassungspapiere in der Brieftasche hat, spricht sich das auch schließlich bis zur Polizei durch. 1823, 168. Straße.«
    »Danke«, sagte ich. »Wir fahren mal hin und werden uns diesen Mister Black einmal sehr genau ansehen. Der Mann steht nämlich, am Rande bemerkt, unter Mordverdacht.«
    ***
    Aus alter Routine fuhren wir erst einmal am Hause vorbei. Es war ein altes Mietshaus, schmutzig und ungepflegt. Vom Bürgersteig her führte eine ausgetretene

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