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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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ein -, aber seine Mutter korrespondierte noch gelegentlich mit ihm. Eine Bemerkung, die sie irgendwann einmal machte, muß in Eddie die Vorstellung geweckt haben, daß Sie das Herz der Klinik sind und für ihre Weiterführung lebenswichtig.«
      Hannah nickte. »Das ist wahrscheinlich richtig. Es ist eine sehr spezialisierte Arbeit - wahrscheinlich wäre es schwierig, jemand anderen zu finden, der über die Qualifikationen verfügt, das Projekt zu leiten. Trotzdem, Miles hätte doch sein Vermögen auch jemand anderem hinterlassen können...«
      »Aber nicht, wenn er ohne Testament gestorben wäre. Vielleicht hatte Eddie auch schon einen Plan, wie er sich bei seinem Onkel einschmeicheln wollte. Er war ja ein sehr erfinderischer Mensch. Wie dem auch sei, ich glaube nicht, daß Miles Sterrett Sie lange überlebt hätte.«
      Hannah sah ihn bestürzt an. »Sie meinen, Miles auch?«
      Patrick legte ihr den Arm um die Schultern.
      »Warum nicht?« Kincaid zuckte die Achseln. Er machte seinen Regenschirm zu und schüttelte ihn aus. Der Regen hatte aufgehört. »Der gute Eddie verstand sowohl mit Schlafmitteln als auch mit stumpfen Gegenständen umzugehen. Ich könnte mir vorstellen, daß er bei dem Autounfall seiner Mutter ein bißchen nachgeholfen hat...«
      »Das hätten Sie aber niemals beweisen können«, bemerkte Patrick.
      »Nein. Ebensowenig, daß er Janet an dem Abend, an dem er Sebastian tötete, ein Schlafmittel gegeben hatte.«
      »Aber was ist mit Sebastian und Penny?«
      »Beide Opfer der Umstände und ihrer eigenen Veranlagung. Eddie hat uns gesagt, daß Sebastian ihn an dem fraglichen Abend in Ihr Zimmer gehen sah, Hannah. Vermutlich wollte Eddie rausfinden, ob es nicht ein Mittel gäbe, Sie so umzubringen, daß es nach einem Unfall aussah. Ich vermute, Sebastian konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihn mit dem, was er beobachtet hatte, ein bißchen zu hänseln, und Eddie konnte es nicht riskieren, daß nach vollbrachter Tat jemand eine Verbindung von ihm zu Ihnen herstellen würde.«
      »Und Penny?«
      Kincaid zögerte. Das Gefühl, an Pennys Tod Mitschuld zu tragen, war immer noch stark. »Das werden wir wohl nie mit Sicherheit wissen. Ich glaube, Penny sah Patrick und Eddie in Cassies Büro gehen.« Patrick nickte zustimmend. »Sie wollte fair sein und beiden die Gelegenheit geben, sich zu melden, ehe sie etwas sagte. Leider konfrontierte sie zuerst den falschen Mann mit ihrem Wissen. Eddie Lyle hielt sich nicht an die Spielregeln.«
      »Ich verstehe immer noch nicht, woher er wußte, daß ich in dieser Woche hiersein würde...«
      »Erinnern Sie sich an den Einbruch in Ihrer Wohnung? Sie sagten damals zu mir, Sie hätten sich vergewaltigt gefühlt.«
      »So lange hatte er das schon geplant?« Hannah starrte mit leerem Blick zum Friedhof hinaus, während sie überlegte. »Ja. Das war kurz nachdem ich den timeshare-Vertrag unterschrieben hatte. Ich weiß, daß ich den Eindruck hatte, meine Papiere seien durchwühlt worden, aber es fehlte nichts.«
      »Und Eddie hat sich nur ein paar Wochen später das Geld geliehen, um sich in das timeshare-Projekt einzukaufen«, sagte Kincaid.
      »Aber das waren doch alles nur Indizienbeweise«, sagte Patrick, bei dem der Anwalt durchkam.
      »Aber die Fingerabdrücke auf dem Taschentuch. Sie sagten doch...«
      Kincaid antwortete Hannah mit Behutsamkeit. »Die Befunde aus dem Labor sind immer noch nicht da, aber es ist höchst unwahrscheinlich, daß man etwas entdeckt hat. Das ist ein heikles Verfahren.«
      Hannah wurde blaß. »Das war nur Bluff?«
      Kincaid nickte. »Ich hatte keine andere Wahl.«
      Patrick machte ruckartig Hannahs Regenschirm zu und gab Kincaid die Hand. »Mit Ihnen möchte ich nicht pokern.« Er lächelte mit seinem routinierten Charme. »Ich warte auf dich, Hannah«, sagte er und ging den Weg hinunter davon.
      Hannah sah Kincaid lange schweigend an. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich muß Ihnen danken. Wenn Sie nicht gewesen...«
      »Es wäre mir lieber, Sie würden das lassen. Dankbarkeit ist keine gute Voraussetzung für eine Freundschaft. Glauben Sie, wir könnten uns vielleicht...« Kincaid verstummte, wußte selbst nicht recht, was er vorschlagen wollte. Gemeinsames Mittagessen, wenn sie einmal nach London kommen sollte? Ein höflicher Austausch von Glückwunschkarten zu Weihnachten? Hannah hatte lebenslange Erfahrung als ein Mensch, der alles mit sich allein ausmacht -

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