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0,1 % - Das Imperium der Milliardäre

0,1 % - Das Imperium der Milliardäre

Titel: 0,1 % - Das Imperium der Milliardäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Krysmanski
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d’Europe (UNICE); Mafia.
    Research Centers: Adam Smith Institute, British American Project for the Successor Generation (BAP), International Institute of Strategic Studies (IISS), Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Mont Pèlerin Society, Royal Institute of International Affairs (RIIA).
    Außerdem sind nach Auffassung von UT Banken, Konzerne, Hochschulen und Geheimdienste zu berücksichtigen, wenn man nach den Netzwerken der Macht fahndet.
    Rein äußerlich betrachtet ist, wie gesagt, das Besondere am Habitus der europäischen Geldelite und ihres Geldmachtapparats die Renaissance feudaler Muster. Keine andere Region kann in solchem Maße auf derartige Patterns zwecks Organisierung elitärer Macht rekurrieren. Diese Muster sind selbstverständlich heute vielfach gebrochen und Teil der virtuellen oder Simulationskultur. Frühmittelalterliche Rollenmodelle und Metaphern beherrschen die Welt der Computerspiele, sie bestimmen aber auch schon seit den Fünfzigern das Selbstbild von Jungmanagern und superreichen Familiendynastien. 25 Es ist beispielsweise der europäische Hochadel , welcher der Geldelite und ihren Entouragen die sozial aufgeladenen Tummelplätze verschafft, die für ein »bonding« innerhalb der Oberschicht unerlässlich sind. Schlösser und exklusive Areale sind der Raum für diese Think-Tanks, Stiftungen, Business Councils und andere Eliteinstitutionen, Clubs und Bünde geworden.
    Jean Ziegler: »In den letzten Jahrzehnten sind auf der Erde unglaubliche Reichtümer entstanden, der Welthandel hat sich in den letzten zwölf Jahren mehr als verdreifacht, das Welt-Bruttosozialprodukt fast verdoppelt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist der objektive Mangel besiegt, und die Utopie des gemeinsamen Glückes wäre materiell möglich. Und gerade jetzt findet eine brutale, massive Refeudalisierung statt. Die neuen Kolonialherren, die multinationalen Konzerne – ich nenne sie Kosmokraten – eignen sich die Reichtümer der Welt an. Diese neue Feudalherrschaftist tausendmal brutaler als die aristokratische zu Zeiten der Französischen Revolution … Die Legitimationstheorie der Konzerne ist der Konsensus von Washington. Danach muss weltweit eine vollständige Liberalisierung stattfinden: Alle Güter, alles Kapital und die Dienstleistungsströme in jedem Lebensbereich müssen vollständig privatisiert werden. Nach diesem Konsensus gibt es keine öffentlichen Güter wie Wasser. Auch die Gene der Menschen, der Tiere und Pflanzen werden in Besitz genommen und patentiert. Alles wird dem Prinzip der Profitmaximierung unterworfen. Dabei setzen die Konzerne zwei Massenvernichtungswaffen ein, den Hunger und die Verschuldung. Das Resultat ist absolut fürchterlich … Diese kannibalische Weltordnung von heute ist das Ende sämtlicher Werte und Institutionen der Aufklärung, unter denen wir bisher gelebt haben, das Ende der Grundwerte, der Menschenrechte. Entweder wird die strukturelle Gewalt der Konzerne gebrochen. Oder die Demokratie, diese Zivilisation, wie sie heute in den 111 Artikeln der UNO-Charta oder im deutschen Grundgesetz fixiert ist, ist vorbei, und der Dschungel kommt.« 26
    Auch der in London lebende amerikanische Soziologe Richard Sennett hat schon vor einigen Jahren in einer grundsätzlichen Kritik gesagt, der moderne Kapitalismus sei in seiner Grundtendenz antidemokratisch. Er führe zu einer weichen Spielart des Faschismus, zu einem soft fascism . In modern organisierten Unternehmen werde die Macht von einer immer kleiner werdenden Zahl von Spitzenmanagern ausgeübt. Politische Macht wandere ab in die Finanzsphäre und in die Hände einer neuen Managerklasse, die sehr genau weiß, wie man mit den neuen Strukturen umgeht, und sich in zumeist informellen Netzwerken organisiert. Sennett: »Diese Netze geben Managern heute die Freiheit, Dinge zu tun, die innerhalb der offiziellen Strukturen eines Unternehmens völlig unmöglich wären. Macht entzieht sich in dieser Weise ganz einfach der Wahrnehmung und wird unsichtbar. Die Bürger haben in der politischen Sphäre keinen Platz mehr.« 27
    Zugespitzt formuliert: Die herkömmlichen politischen Systeme als solche werden immer bedeutungsloser. Und auch für die Leistungs- und Wissenseliten und sogar für die Manager wird die Situationimmer prekärer. Die Geldeliten verselbständigen sich, sie beginnen im wahrsten Sinne des Wortes, auf eigene Faust mit Söldnerarmeen, privaten Polizei- und Geheimdiensten zu operieren. Klimawandel, Ressourcenprobleme und

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