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01_Der Fall Jane Eyre

01_Der Fall Jane Eyre

Titel: 01_Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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draußen in
    Landens Garten. Da Boswell ziemlich angetrunken war, verfrachtete
    ich ihn in ein Taxi und schickte ihn ins Finis. Paige Turner hatte sich
    dem Saxophonisten an den Hals geworfen – seit mindestens einer
    Stunde hatte die beiden niemand mehr gesehen. In einem stillen
    Moment drückte ich Landens Hand und fragte: »Hättest du eigentlich
    Daisy wirklich geheiratet, wenn Briggs nicht eingegriffen hätte?«
    »Ich habe die Antworten auf deine Fragen, Schätzchen!«
    »Dad?«
    Er trug die Paradeuniform eines Colonels der ChronoGarde.

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    »Ich habe über deine Worte nachgedacht und ein paar
    Erkundigungen eingezogen.«
    »Tut mir leid, Dad, aber ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Weißt du nicht mehr, wir haben doch vor zwei Minuten erst
    miteinander gesprochen?«
    »Nein.«
    »Verflixt!« rief er. »Dann bin ich offenbar zu früh. Verfluchte
    Chronographen!«
    Er tippte auf das Zifferblatt und verschwand ohne ein weiteres Wort.
    »Dein Vater?« fragte Landen. »Hattest du nicht gesagt, er sei auf der
    Flucht?«
    »Das war er, ist er und wird er vermutlich auch immer bleiben. Du
    weißt schon.«
    »Schätzchen!« rief mein Vater. »Na, erstaunt? Mit mir hast du wohl
    nicht gerechnet?«
    »Das kann man so nicht sagen.«
    »Ich wünsche euch beiden alles Gute!«
    Ich blickte mich um; die Party war nach wie vor in vollem Gange.
    Die Zeit stand nicht still. Es konnte nicht lange dauern, bis die
    ChronoGarde auftauchte, um ihn zu verhaften.
    Mein Vater erriet, was ich dachte. »Zum Teufel mit SO-12,
    Thursday!« sagte er und nahm einem Kellner im Vorbeigehen ein
    Glas vom Tablett. »Ich wollte meinen Schwiegersohn kennenlernen.«
    Er wandte sich zu Landen um, ergriff seine Hand und musterte ihn
    eingehend von Kopf bis Fuß.
    »Wie geht es dir, mein Junge? Hast du dich sterilisieren lassen?«
    »Äh, nein«, antwortete Landen leicht verlegen.
    »Dann vielleicht ein böses Foul beim Rugby?«
    »Nein.«

    - 385 -
    »Ein wohlgezielter Huftritt ins Gemächt?«
    »Nein.«
    »Und wie steht es mit einem Kricketball in die Klöten?«
    »Nein!«
    »Gut. Dann gehen aus diesem kläglichen Fiasko ja vielleicht ein
    paar Enkelkinder hervor. Es wird höchste Zeit, daß die kleine
    Thursday ein paar kräftige Junge wirft, statt wie ein wildes Bergferkel
    durch die Gegend zu toben …« Er hielt inne. »Was guckt ihr so
    komisch?«
    »Du warst doch vor kaum einer Minute erst hier.«
    Er runzelte die Stirn, zog eine Augenbraue hoch und blickte
    verstohlen um sich.
    »Wie ich mich kenne , immer vorausgesetzt es war tatsächlich ich,
    halte ich mich irgendwo ganz in der Nähe versteckt. Ja, seht ihr? Da
    drüben!«
    Er zeigte auf einen Winkel des Gartens, wo sich eine Gestalt im
    Schatten hinter dem Gewächshaus verbarg. Er kniff die Augen
    zusammen und versuchte den logischen Gang der Ereignisse zu
    rekonstruieren.
    »Moment. Ich habe dir vermutlich einen Gefallen getan und bin ein
    wenig zu früh wieder zurückgekommen; in meinem Beruf nicht
    ungewöhnlich.«
    »Um was für einen Gefallen sollte ich dich denn gebeten haben?«
    fragte ich, nach wie vor etwas verwirrt, aber durchaus bereit, mich auf
    sein Spielchen einzulassen.
    »Ich weiß nicht«, sagte mein Vater. »Eine brennende Frage, über die
    zwar seit Ewigkeiten gestritten wird, die aber bislang unbeantwortet
    geblieben ist.«
    Ich dachte einen Augenblick nach. »Ging es eventuell um die
    Autorenschaft der Shakespeare-Dramen?«
    Er lächelte. »Gute Idee. Ich will sehen, was sich machen läßt.«

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    Er leerte sein Glas. »Also, noch mal alles Gute, ihr beiden; ich muß
    los. Die Zeit wartet auf niemand, wie es bei uns so schön heißt.«
    Er lächelte, wünschte uns viel Glück für die Zukunft und
    verschwand.
    »Kannst du mir vielleicht erklären, was hier los ist?« fragte Landen
    gründlich verwirrt, nicht so sehr durch die Ereignisse an sich, sondern
    vielmehr durch ihre sonderbare Reihenfolge.
    »Ich glaube nicht.«
    »Bin ich weg, Schätzchen?« fragte mein Vater, der sein Versteck
    hinter dem Gewächshaus verlassen hatte.
    »Ja.«
    »Gut. Also, ich habe herausbekommen, was du wissen wolltest. Ich
    bin ins London des Jahres 1610 gereist und habe mich ein wenig
    umgehört; Shakespeare war nur ein unbedeutender Schauspieler, der
    nebenbei einen kleinen Getreidehandel in Stratford unterhielt, was
    ihm so peinlich war, daß er es verschwieg. Kein Wunder – wer täte
    das nicht?«
    Das war allerdings interessant.
    »Und wer hat die Stücke nun

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