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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wagte er auszusprechen, was er dachte. »Vielleicht ist das Kind schon tot. Das Krummbein würde nicht zögern, ein so zartes Leben auszulöschen. In seinem Hass gegen Euch ist er zu allem fähig.«
    Schmerzlich verzerrten sich Olafs Züge, aber er erwiderte mit ruhiger Autorität: »Das glaube ich nicht. Wenn Friggid meinen Sohn tötete, wäre seine Rachsucht nur teilweise befriedigt, und ich würde immer noch leben. Nein - durch meinen Erben will er mich treffen … «
    Er unterbrach sich, als es an der Tür klopfte. Ein Wachposten meldete, in der Halle warte ein Bote von Friggid dem Krummbeinigen. Olaf stürmte aus der Waffenkammer, und sein nur mühsam bezähmter Zorn ließ den Dänen zusammenzucken.
    »Versichert mir, dass mein Kind lebt!« herrschte der Wolf ihn an und packte ihn am Halsausschnitt der Tunika. »Sonst werdet Ihr hier und jetzt sterben!«
    Das Gesicht des Boten, von den Narben unzähliger Kämpfe übersät, färbte sich dunkelrot. »Wenn ich nicht zurückkehre, wird Friggid Euren Sohn erstechen, Herr der Wölfe. «
    Besänftigend berührte Eric die Schulter seines Bruders, der den Dänen widerstrebend losließ.
    »Nun, dann sprecht!«
    »Wenn Ihr das Kind wiederhaben wollt, müsst ihr im Morgengrauen zum südlichen Wald reiten. Nehmt nur einen einzigen Krieger mit, der Euren Sohn nach Hause bringen kann. «
    »Das werde ich nicht tun. Falls Friggid mit mir fechten will, erwarte ich ihn am Stadttor von Dubhlain - allein. Sobald mein Sohn in Sicherheit ist, werden sich meine Männer zurückziehen. Dieser Kampf betrifft nur mich und das Krummbein, weder Norweger noch Iren oder Dänen. Es hat schon zu viele Menschenleben gekostet. Richtet diese Botschaft Eurem Anführer aus und kehrt mit der Antwort hierher zurück. «
    »Nein!« Ein Schrei hallte vom Oberstock herab.
    Olaf drehte sich um und sah Erin am Treppenabsatz stehen, das Geländer umklammert, das Haar wild zerzaust. Im nächsten Augenblick rannte sie herunter und wandte sich an den Dänen. »Diese Nachricht dürft ihr Friggid nicht überbringen. Sagt ihm, ich komme zu ihm - wohin immer er will, wenn er mein Kind freigibt. Ich bin eine viel bessere Geisel, denn ich reite gut und werde ihn nicht behindern. Richtet ihm aus … «
    »Erin!« fiel Olaf ihr mit donnernder Stimme ins Wort, packte ihren Arm und schrie den Boten an: »Verschwindet aus meiner Halle, oder ich lasse Euch die Nase und beide Ohren abschneiden! Und berichtet dem Jarl, was ich angeordnet habe - nicht diese kreischende Furie … «
    So schnell die Beine ihn trugen, rannte der Däne zum Ausgang, denn er bezweifelte nicht, dass der Herr der Wölfe seine Drohung wahr machen würde.
    »Überbringt Friggid meine Botschaft!« rief Erin ihm nach, ohne zu wissen, ob er sie noch gehört hatte, ehe die Tür ins Schloss fiel.
    Sie fand keine Zeit, darüber nachzudenken, denn Olaf schüttelte sie mit aller Kraft. »Musst du immer wieder Verrat an mir üben? Du Närrin! Du kennst diesen Dänen nicht! Nur um Leith vor meinen Augen die Kehle zu durchschneiden, ehe er mich hinrichtet, will er mich in diesen Wald locken. Du glaubst, er wird dich gegen das Kind eintauschen? O nein, er wird euch beide behalten. Bist du so versessen darauf, von ihm vergewaltigt zu werden?«
    Wütend starrte sie ihn an. »Ein Wikinger ist wie der andere. Für die Iren macht es keinen Unterschied, ob Norweger oder Dänen in ihr Land eindringen.«
    Sofort bereute sie ihre harten Worte, als sie den Schmerz in Olafs Augen sah. Außerdem musste sie ihm recht geben. Sein Feind würde ihn ebenso töten wie Leith. Nur sie allein konnte Friggid mittels einer List bewegen, das Kind freizulassen - und wenn sie sich selbst opfern musste. Dazu war sie bereit, denn ihr Sohn und ihr Mann würden am Leben bleiben.
    Sie hatte Mergwin weisgemacht, sie würde schlafen, sorgsam ihren Plan geschmiedet, aber nicht mit dem ganzen Ausmaß von Olafs Zorn gerechnet. Er stieß sie von sich, so dass sie nach hinten taumelte und gestürzt wäre, hätte Sigurd sie nicht festgehalten. »Legt meine Frau in Ketten!« befahl der Wolf.
    »Ich werde die Königin in ihr Zimmer bringen … «
    »Nein!« schrie Olaf. »Ins Verlies! Denn diese verräterische Hexe versteht es nur zu gut, Männer zu umgarnen und ihren Willen durchzusetzen.«
    Der rothaarige Riese hielt Erin an den Schultern fest und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Olaf, ich … «
    »Ihr werdet sofort gehorchen! Ich weiß, was ich tue.«
    »Nein!« protestierte Erin

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