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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie hatte offenbar mehr für ihn empfunden, obwohl sie wusste, dass er an keine ernsthafte Bindung dachte. Nun, es gab Gefühle, die sich nicht kontrollieren ließen, so wie seine Trauer um Grenilde - oder jene Faszination, die ihn zu seiner schönen irischen Ehefrau lockte, wenn sie ihn auch ständig ärgerte.
    Plötzlich erinnerte er sich an Mageens Worte. Fennen mac Cormac - der irische König, mit dem Erin in der Halle geflüstert hatte. Ein junger, hübscher Mann, die Augen voll schmerzlicher Sehnsucht, wann immer er die Königin in der Halle beobachtete …
    Olaf hatte ihr befohlen, nicht mehr mit mac Cormac zu sprechen, und sie gehorchte, aber nur, weil sie den Iren keiner Gefahr aussetzen wollte.
    Heiße, unwillkommene Wut stieg in Olaf auf. Wenn die Anklage nun der Wahrheit entsprach? Sicher nicht. Aed hätte ihm seine Tochter nicht angeboten, wäre sie mit Fennen zu vertraut gewesen. Aber Väter wussten nicht alles …
    Liebte sie diesen Iren? Plante sie, mit ihm zu fliehen? Hatte sie in seinen Armen gelegen, die smaragdgrünen Augen von Leidenschaft verschleiert?
    Diese Vision schürte Olafs Zorn ebenso wie die Erinnerung an die Nächte, wo sie entsetzt zurückzuckte, wann immer er sie versehentlich berührte.
    Er zwang sich, seine Wut zu bezähmen. Wie lächerlich, die Eifersucht auf eine Frau, die ihm immer nur Schwierigkeiten bereitet hatte! Andererseits war er ein König und Krieger, ein Wikinger, ein sehr besitzergreifender Mann. Er glaubte nicht an die Brehon-Gesetze, betrachtete seine Frau als sein Eigentum, und das würde er mit aller Macht schützen. Sollte er herausfinden, dass man ihn betrog, würde er zuerst mac Cormac töten und dann seine Hände um Erins schönen, elfenbeinweißen Hals legen. Und dann musste er leise lachen. Es war wohl besser, wenn mac Cormac die Stadt verließ. Vielleicht sollte man seine Abreise ein wenig beschleunigen.

     

Kapitel 14
    Kurz vor der abendlichen Mahlzeit betrat er die große Halle, die sich bereits gefüllt hatte. Würde Erin diesmal ihre Pflichten als Königin wahrnehmen? Natürlich, nachdem er ihr einen Wunsch erfüllt hatte, würde sie es nicht wagen, ihn von neuem zu erzürnen. Er sah sie am Feuer stehen, wo sie sich mit ihrem Bruder Leith unterhielt.
    Als sie ihren Mann entdeckte, ging sie ihm anmutig entgegen und begrüßte ihn freundlich. »Sigurd und Moira werden heiraten, bevor ich das Essen auftragen lasse, damit alle an der Zeremonie teilnehmen können. Ich hoffe, du bist damit einverstanden.«
    In ihren Augen sah er ein Glitzern, das ihre respektvollen Worte Lügen strafte. Stets würde sie seine Anordnungen befolgen - und ihn gleichzeitig herausfordern, wo sie nur konnte.
    »Sehr schön«, entgegnete er. »Dann soll die Hochzeit beginnen.«
    Moira und Sigurd wurden von einem christlichen Mönch getraut, und danach feierte man in übermütiger Stimmung. Wein und Ale flossen in Strömen. Belustigt beobachtete Olaf, wie sein großer rothaariger Feldherr manchmal wie ein kleiner Junge errötete. Und seine irische Braut vergoss immer wieder Freudentränen.
    Er selbst trank viel zuviel, und das ärgerte ihn genauso wie die majestätische Haltung seiner Frau, die lächelnd neben ihm saß. Wann immer er ihren Blick auffing, ließ sie ihn spüren, wie überlegen sie sich ihm fühlte. Aber er würde sie schon noch in die Knie zwingen.
    Plötzlich grinste er boshaft und hob seinen Kelch. »Trink mit mir, teure Gemahlin, auf deinen Sieg! Eine glückliche Verbindung zwischen einem Norweger und einer Irin!«
    Wie erwartet, gehorchte sie und prostete ihm zu, aber ihr Lächeln erreichte ihre Augen nicht.
    Und dann erinnerte er sich wieder an Mageens Anschuldigung, Fennen mac Cormac sei Erins Geliebter .. Der beschwipste Sigurd lenkte ihn ab, indem er ihm seine bärenstarken Arme um die Schultern schlang. Lachend schob Olaf ihn von sich und wünschte ihm augenzwinkernd eine erfolgreiche Hochzeitsnacht. Dann wandte er sich wieder zur anderen Seite, aber seine Frau war verschwunden.
    Eine Zeitlang blieb er noch am Tisch sitzen, dann stand er auf. In seinen Schläfen pochte es schmerzhaft. Letzte Nacht hatte er schlecht geschlafen, dann mehrere Stunden auf dem Kampfplatz mit seinen Männern verbracht und schließlich auch noch alberne häusliche Probleme lösen müssen. jetzt sehnte er sich nach einem erholsamen Bad.
    Müde verließ er die Halle und befahl Rig, die Wanne nach oben zu bringen. Als er das Schlafzimmer betrat, lag Erin noch nicht im Bett. Sie

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