01- Die Normannenbraut
den Kopf zog. Ihre Handgelenke ließ er nur los, um die Ärmel herunterzuzerren, dann umschloss er sie wieder mit eiserner Kraft.
»Halt doch still!« bat er und schaute sie mit unschuldigen, arglosen blauen Augen an. »Ich möchte dir doch nur einen Liebesdienst erweisen.«
Sie versuchte aufzustehen, aber die Gefahr, ihr nackter nasser Körper könnte an seinen gepresst werden, belehrte sie eines Besseren. Also sank sie blitzschnell in die Wanne zurück. Als er zwischen ihren angezogenen Knien nach der Seife und dem Waschlappen tastete, schnappte sie nach Luft und zuckte zusammen.
»Entspann dich doch, Prinzessin«, murmelte er. »Nachdem dich dein barbarischer Ehemann geohrfeigt hat, muss er’s doch wiedergutmachen.«
Er trat hinter sie, hob ihr langes Haar hoch und begann, ihre Schultern einzuseifen. Wieder klammerte sie sich am Wannenrand fest, als wäre das die einzige Rettung vor einem Sturz in dunkle Abgründe. Seltsame Gefühle durchströmten sie. Was geschieht mit mir, fragte sie sich unglücklich. Seine Nähe hatte sie schon so oft gepeinigt, aber diesmal war es anders. Sie fand es unmöglich, ihn zu bekämpfen, sich zu wehren, konnte sich nicht bewegen, nicht einmal mehr denken. Olafs Hände, die jetzt über ihren Rücken glitten, schienen ihr Gehirn genauso einzulullen wie ihren Zorn.
Doch sie zwang sich, ihre Gedanken zu ordnen. Seine sanften Berührungen hatten ihr schon immer viel größere Angst eingejagt als seine Grobheit. Von Anfang an lauere te diese merkwürdige Spannung zwischen ihnen, schon seit jener Begegnung am Ufer des Bachs - eine Spannung, die sich stürmisch zu entladen versprach und jetzt nicht nur Erins Glieder zu lähmen drohte. Erneut lief sie Gefahr den Kopf zu verlieren. Eben noch war es ihr gelungen, einigermaßen klar zu denken. Und jetzt wurde sie immer tiefer in den Bann unwillkommener erotischer Gefühle gezogen.
Olaf wusste nicht, ob er von Göttern oder Dämonen verführt wurde. Es musste am reichlichen Weingenuss liegen, der seine Sinne verwirrte. Erins pechschwarzes Haar fühlte sich wie Seide zwischen seinen Fingern an. Genau wie die helle, zarte Haut an ihrem Hals. Er schöpfte Wasser auf ihre Schultern, ließ es über den Rücken laufen, seifte sie wieder ein und merkte, dass sie unter seinen liebkosenden Händen erschauerte. Dann neigte er sich hinab, presste seine Lippen auf ihren Nacken und spürte, wie sie sich versteifte - doch gleich darauf erzitterte sie wieder. Sein Mund wanderte zu ihrem Ohr, und sie spürte seinen warmen Atem. »Bebst du vor Angst, Prinzessin? Fürchtest du dich so sehr vor dem wilden Barbaren aus dem Norden?«
Er ließ die Seife ins Badewasser fallen, griff unter ihre Achselhöhlen und zog sie hoch. Als sie im Wasser stand, strich er mit beiden Händen über ihren Rücken und die sanft geschwungenen Hüften. Nun fühlte er Erins Zittern nicht nur, er konnte es sehen.
Seine Lippen wanderten ihren Rücken hinab, seine Zunge kitzelte ihre erhitzte Haut. »Nein, verdammt!« stöhnte sie kaum hörbar. Vergeblich versuchte sie, sich loszureißen, als sein Arm ihre Taille umschlang.
Während sie ihm ihren Körper zu entwinden suchte, drehte sie sich unwillkürlich zu ihm um. »Bitte … «, wisperte sie. Ein Blick in ihre verschleierten Augen genügte ihm, um triumphierend zu lächeln. Er wusste, wie sehr sie sich bemühte, seine Zärtlichkeiten gleichgültig über sich ergehen zu lassen. Doch das gelang ihr nicht. Das Feuer der Leidenschaft, das schon so lange in ihr schlummerte, war geweckt worden. Das erkannte er nur zu deutlich. Mochte sie ihn auch hassen, bis zu ihrem letzten Tag - nie wieder würde sie leugnen können, wie begierig ihre Sinnlichkeit auf seine Liebkosungen antwortete.
Er griff wieder nach der Seife, ließ sie über Erins Schenkel gleiten, dann über den Bauch, hinauf zu den Brüsten, die er aufreizend zu streicheln begann. Sein Daumen spielte mit den Spitzen, die sich sofort aufrichteten.
Reglos stand sie im Wasser, die Hände geballt, und er beobachtete den Puls, der heftig in ihrem Hals vibrierte. Während er fortfuhr, mit ihren Brüsten zu spielen, schaute er tief in ihre Augen, dann sah er, wie sich ihre Lippen öffneten, als wollte sie wieder eine Bitte aussprechen. Doch sie blieb stumm. Da neigte er sich zu ihr, sein Mund näherte sich ihrem. Wie verzaubert erlaubte sie es, aber als er sie küsste, versuchte sie ihm erneut zu widerstehen. Er umfasste ihren Nacken, während seine Zunge langsam zwischen ihre
Weitere Kostenlose Bücher