01- Die Normannenbraut
Lippen glitt.
Mit einem halberstickten Seufzer protestierte sie, aber der Kuss war zu fordernd, zu überwältigend, und ihr blieb nichts anderes übrig, als sich von der verführerischen Strömung mitreißen zu lassen. Erst als seine Hand zwischen ihre Schenkel glitt und das weiche Fleisch aufwühlend liebkoste, begann sie, sich wieder zu ehren, stemmte beide Hände gegen seine Schultern - nur um sich dann kraftlos an ihm festzuklammern.
Olaf hob sie aus dem Wasser, trug sie zum Bett, das mit Felldecken übersät war. Behutsam ließ er sie auf das weiche Lager gleiten, und sein Blick wanderte über ihren Körper, die elfenbeinweißen Brüste mit den dunklen, harten Spitzen, den flachen Bauch, die weichen Rundungen der Hüften das verlockende ebenholzschwarze Dreieck zwischen den Beinen, das ein unbekanntes Glück zu verheißen schien, die langen, wohlgeformten Beine …
Mageens Worte kehrten zurück, um ihn zu peinigen.
Aber obwohl er sich schwor, Fennen mac Cormac zu töten, sollte er Erin nicht unberührt finden, glaubte er der Unschuld, die ihre verwirrten Augen widerspiegelten.
Das Feuer seines eigenen Körpers drohte außer Kontrolle zu geraten, trotzdem ertrug er die wachsende süße Qual seines Verlangens, starrte seine Frau an, glaubte, ihre Schönheit trinken zu müssen.
Eine seltsame Trägheit überkam Erin, und doch fühlte sie sich, als sollten große Kräfte in ihr freigelassen werden. Fast unmerklich waren sie in ihrem Inneren entstanden, und nun wuchsen sie wie ein Feuersturm, der süße Schmerzen bereitete und ihre Glieder schwächte. Olaf hielt sie nicht mehr fest. Sie hätte aufspringen und fliehen können, doch sie vermochte, nur reglos dazuliegen und ihn anzuschauen. Nicht einmal, als er davonging, brachte sie die Kraft auf, die Flucht zu ergreifen. Sie beobachtete, wie er eines der Fläschchen holte, die auf der Truhe neben der Tür standen. Erst als er zu ihr zurückkehrte, wollte sie fliehen, doch da war es zu spät.
Rittlings setzte er sich auf ihre Hüften, hielt sie nicht nur mit seinen starken Schenkeln fest, sondern auch mit der blauen Glut seiner Augen, die ein wenig spöttisch schillerten, aber gleichzeitig eine sonderbare Zärtlichkeit ausstrahlten. Alles, was in Erin vorging, schienen sie zu erkennen und zu ergründen.
»Niemals käme ich auf den Gedanken, einen Dienst von dir zu verlangen, den ich dir nicht auch erweisen würde, meine liebe Frau«, erklärte er, verteilte etwas Öl zwischen seinen Handflächen und stellte das Fläschchen auf den Boden. »Kein Sandelholz, sondern nur Blumenessenz . . «
Abwehrend hob sie die Hände, die er mühelos ergriff. Sanft begann er, ihre Finger einzuölen, dann die Handflächen. »Olaf … Lass mich! Ich … « Sie versuchte, sich aufzurichten, aber er umfasste ihre Schultern und drückte sie ins Kissen zurück.
»Lieg still!« befahl er.
Seine Augen … Erin konnte ihn einfach nicht bekämpfen, wenn er sie so anschaute. Sie wollte sich gegen ihn stemmen, doch dazu fehlte ihr die Kraft, und jene eigenartige Trägheit floss wieder durch ihren Körper. Verwirrt schloss sie die Augen, um nachzudenken, doch sie vermochte, nur mehr zu empfinden. Olafs Hände, die nun
über ihre Arme glitten, raubten ihr die letzten zusammenhängenden Gedanken. Beinahe schrie sie auf, als er das duftende Öl auf ihren Brüsten verteilte. Immer wieder umkreisten seine Finger die harten dunklen Spitzen. Dann widmete er seine betörenden Liebkosungen ihren Hüften, ihrem Bauch, wo ein flüssiges Feuer zu brennen begann.
Sie schloss die Augen, und sie hoffte, dadurch könnte sie der Zauberkraft seiner Augen entgehen, das Verlangen bekämpfen, das sie zu überwältigen und mitzureißen drohte wie eine stürmische Meereswelle.
Olaf drehte sie auf den Bauch, und sie spürte seine Hände auf ihren Schultern, auf dem Rücken, und jede Bewegung seiner Finger schien sie noch tiefer in die Flut ihrer Gefühle hinabzuziehen.
Er strich den Rosenduft auf ihre Schenkel, ihre Waden, massierte sie in die Füße ein. Dann drehte er sie wieder auf den Rücken, stand neben dem Bett und betrachtete sie. Sie öffnete die Augen, aber ihre Lider waren so schwer.
Lächelnd sah er, dass sie ein Knie leicht angewinkelt hatte, ein letzter Ausdruck ihres Selbstschutzes, aber er ahnte, dass sie keinen Widerstand leisten würde.
Eine innere Stimme warnte Erin, und sie wusste, dass sie Olaf Einhalt gebieten musste. Doch sie brachte kein Wort hervor, konnte ihn nur anstarren, seinen
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