Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Hufschläge, die in der Ferne verhallten. Durch sein Eingreifen hatten sich die irische Ehefrau und der norwegische Ehemann entzweit. Die verehrte Goldene Kriegerin war niemand anderer als die Gemahlin des Wolfs, die Tochter des Ard-Righ.
    Nachdenklich setzte sich Friggid auf den steinigen Boden. ja, er hatte ein Schwert tief in Olafs Brust gebohrt. Eigentlich müsste ein Wikinger jeden töten, der einen solchen Verrat an ihm verübt hatte, mochte es ein Mann oder eine Frau sein, ein Fremder, ein Bruder oder die eigene Gattin. Aber der Wolf behandelte die Prinzessin erstaunlich milde. Liebte er sie mehr, als er es zugeben wollte? Schon vor urewigen Zeiten hatten die Götter bestimmt, alle Männer, auch die stärksten, müssten eine Schwäche haben. Nun glaubte Friggid, die Schwäche seines Feindes zu kennen. Er konnte sich Zeit lassen, in die Heimat zurückkehren, neue Truppen zusammentrommeln, warten, die Dinge beobachten - sorgfältig Pläne schmieden.
    Niemals durfte er hoffen, Olafs Macht gewachsen zu sein. Trotzdem würde er ihn zu Fall bringen. Zu diesem Zweck würde er die irische Königin noch einmal benutzen - mit größerem Erfolg denn je.
    O ja, der Schmerzensschrei des Wolfs würde von neuem erklingen.

     

Kapitel 19
    An die Heimreise erinnerte sie sich später kaum. Bilder glitten in ihr Gehirn und wieder davon - die Farbe des Himmels, die blendende Sonne, wenn sie die Augen öffnete und wieder schloss, um erneut Trost im Dunkel zu finden. Eine Droge, dachte sie vage, Mergwins Trank, eine geheime Mischung aus Kräutern, die Körper und Geist von allen Schmerzen befreite …
    Irgendwann erwachte sie in ihrem eigenen Bett. Sie spürte das weiche Kissen, duftende frische Laken, die Felldecken, und als sie die Lider hob, sah sie die seidenen Vorhänge, um die Pfosten drapiert. Sie war zu Hause …
    Nein, wie lächerlich, so etwas zu denken! Es war das Heim des Wolfs, des Eroberers, des Königs von Dubhlain. Er war nur so lange fort gewesen, dass sie begonnen hatte, dieses Haus als ihres zu betrachten. Wie viele Nächte lang hatte sie allein in diesem breiten Bett gelegen, sich an Olafs Liebkosungen erinnert, an die süßen Stürme der Leidenschaft …
    O Gott, warum war sie so dumm gewesen, das Haus zu verlassen? Warum hatte sie jene Männer verkannt. Anscheinend war sie von ihnen erwartet worden. Aber warum? Irgendetwas musste schiefgelaufen sein -’ etwas, an dem sie keine Schuld trug. Trotzdem würde Olaf ihr niemals glauben, denn die Tatsache, dass sie gegen ihn gekämpft hatte, blieb bestehen. Aber unwissentlich, dachte sie verzweifelt. Niemals würde ich mich bewusst gegen ihn stellen.
    In diesem Augenblick spürte sie, wie sehr sie ihn liebte, und diese Erkenntnis erfüllte sie mit bitterem Schmerz. Ohne Liebe war man stark, gefeit gegen körperliche Qualen, denn sie konnten die Seele nicht treffen. Aber wenn man liebte, war man verletzlich. Allein schon Olafs Worte taten ihr so weh, wie es sein Schwert niemals vermochte.
    Plötzlich spürte sie seine Anwesenheit. Ich werde ihn nicht mehr anflehen, mir zuzuhören, gelobte sie sich. Er darf nicht erfahren, welche Macht er über mich hat, sonst bin ich verloren … Langsam wandte sie den Kopf zur Seite und begegnete seinem Blick. Er stand am Fenster oberhalb des Hofs, prächtig in Rot und Schwarz gekleidet, einen weiten Umhang mit goldener Schließe um die Schultern.
    Als Erin sich aufsetzte, merkte sie, dass man ihr ein weißes Nachthemd aus feinem Leinen angezogen hatte. Unsicher griff sie sich an die Kehle. Die ruhige, kühle Miene ihres Mannes erschreckte sie, denn wie sie inzwischen wusste, war sein Zorn nicht so gefährlich wie seine Gelassenheit.
    »Du bist also erwacht«, sagte er leise. »Und du siehst frisch und munter aus.« Er wandte sich vollends vom Fenster ab und stützte ein Bein auf einen Stuhl, die Arme vor der Brust verschränkt. »Jetzt können wir miteinander reden.«
    »Da du mich ohnehin nicht anhören willst, habe ich dir nichts zu sagen.«
    »Lass dir was einfallen.«
    Mühsam versuchte sie, nicht auf ihr heftig pochendes Herz zu achten. »Ich wollte dir alles erklären. Aber du ziehst es vor, mich zu strafen, ohne die Wahrheit zu kennen, ohne Rücksicht auf Gerechtigkeit. Du verurteilst mich, und ich werde nie vergessen … « Wie du mir Handschellen angelegt und mich hinter deinem Pferd her geschleift hast, dachte sie, so wie ich dich - damals bei Carlingford Lough.
    »Wie grausam du von mir behandelt wurdest? Ich habe sehr

Weitere Kostenlose Bücher