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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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mußte. Ganz langsam dämmerte es Monroe, was hier vorging. Mehrere Faktoren wirkten zusammen, vornehmlich war es aber die Zeit, die ihm half, die Dinge zu verstehen.
    »Was hat er getan?« fragte Maria.
    »D-d-die wollten uns umbringen, genau wie die anderen, aber er hat die beiden erschossen.«
    Meine Güte, dachte Monroe. Jetzt machte es klick in seinem Kopf.
    »Paula?«
    »Ja?«
    »Haben Sie eine Pamela Madden gekannt?«
    Langsam hob und senkte sie den Kopf, während sie sich weiter auf die Straße konzentrierte. Nun war die Wache in Sicht.
    »Gott sei Dank«, zischte der Polizist. »Paula, biegen Sie rechts in den Parkplatz ein. Fahren Sie hinten ran... so ist's brav, Mädchen... Sie können gleich hier anhalten, fein.« Der Wagen blieb mit einem Ruck stehen, und Paula fing jämmerlich zu heulen an. Er konnte nichts weiter tun, als ein paar Minuten zu warten, bis sie über das Schlimmste hinweg war. Monroe bekam nun Angst um die Mädchen, nicht um sich. »Okay, nun möchte ich, daß Sie mich rauslassen.«
    Sie öffnete ihre Tür und dann die hintere. Der Cop brauchte Hilfe, um auf die Beine zu kommen, und sie half ihm.
    »An den Wagenschlüsseln hängt auch einer für die Handschellen. Können Sie die öffnen, Miss?« Nach drei Versuchen bekam sie seine Hände frei. »Vielen Dank.«
    »Hoffentlich ist es die Mühe wert!« knurrte Tom Douglas. Das Telefonkabel streifte das Gesicht seiner Frau und weckte sie ebenfalls auf.
    »Sergeant hier ist Chuck Monroe, Western District. Ich habe drei Zeuginnen zum Fontänenmord.« Er hielt inne. »Ich glaube, ich habe auch zwei weitere Leichen, die noch auf das Konto des Unsichtbaren gehen. Er hat mir eingeschärft, ich soll nur mit Ihnen reden.«
    »Hah?« Das Gesicht des Kriminalbeamten zuckte in der Dunkelheit zusammen. »Wer?«
    »Der Unsichtbare. Möchten Sie nicht herkommen, Sir? Ist eine lange Geschichte«, sagte Monroe.
    »Reden Sie mit niemandem sonst. Keinem anderen, verstanden?«
    »Das hat er mir auch gesagt, Sir.«
    »Was war das eben, Liebling?« sagte Beverly Douglas, nun so hellwach wie ihr Mann.
    Acht Monate waren seit dem bedauerlichen Tod eines Mädchens namens Helen Waters vergangen. Dann Pamela Madden. Darauf Doris Brown. Jetzt würde er die Schufte kriegen, sagte sich Douglas - voreilig.
    »Was willst du hier?« fragte Sandy den Mann, der neben ihrem Wagen stand, den er vor kurzem repariert hatte.
    »Mich für eine Weile verabschieden«, meinte Kelly leise.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich muß verschwinden. Ich weiß nicht, für wie lange.«
    »Wohin?«
    »Das kann ich dir wirklich nicht sagen.«
    »Wieder nach Vietnam?«
    »Vielleicht. Ich weiß es nicht. Ganz ehrlich.«
    Jetzt war nicht die richtige Zeit, dachte Sandy. Als ob es das je wäre. Es war früh am Morgen, sie mußte um halb sieben bei der Arbeit sein, und obwohl sie nicht spät dran war, verfügte sie nicht über die notwendigen Minuten, um das mitzuteilen, was gesagt werden mußte.
    »Wirst du zurückkommen?«
    »Wenn du willst, ja.«
    »O ja, John.«
    »Danke, Sandy . . . Ich hab vier rausgeholt«, sagte er noch.
    »Vier?«
    »Vier Mädchen so wie Pam und Doris. Die eine ist drüben an der Ostküste, die anderen drei befinden sich hier in der Stadt auf einer Polizeiwache. Kannst du dafür sorgen, daß jemand sich um sie kümmert?«
    »Ja.«
    »Egal, was dir zu Ohren kommt, ich komme wieder. Bitte glaube mir.«
    »John!«
    »Keine Zeit, Sandy. Ich komme wieder«, versprach er und ging.
    Weder Ryan noch Douglas trugen eine Krawatte. Beide schlürften Kaffee aus Styroporbechern, während die Leute von der Spurensicherung wieder ihre Arbeit erledigten.
    »Zwei in den Körper«, sagte einer gerade, »eine in den Kopf - das ist garantiert tödlich. Die Tat eines Profis.«
    »Eines echten«, flüsterte Ryan seinem Kollegen zu. Es mußte eine .45er gewesen sein. Nichts sonst richtete so eine Schweinerei an und außerdem lagen sechs Messinghülsen auf dem Holzboden, alle für den Fotografen mit Kreide umrahmt.
    Die drei Frauen befanden sich in einer Zelle in der Polizeiwache unter ständiger Aufsicht eines uniformierten Beamten. Er und Douglas hatten gerade lange genug mit ihnen gesprochen, um sich davon überzeugen zu lassen, daß ihnen für den Mordprozeß gegen einen gewissen Henry Tucker nun Zeuginnen zur Verfügung standen. Name, Personenbeschreibung, sonst nichts, aber das war schon sehr viel mehr, als sie noch vor wenigen Stunden gehabt hatten. Erst würden sie ihre eigenen

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