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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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die Freundin, drückte sie an sich und schloss die Augen, versuchte das grauenvolle Bild aus ihrem Kopf zu verbannen. So standen sie eine ganze Zeit, hielten sich fest, versuchten sich gegenseitig Halt und Trost zu geben.
    »Laura, wir müssen die Polizei anrufen«, sagte Cassy nach einer Weile, und machte sich vorsichtig los. »Aber nicht hier, wir dürfen hier nichts anfassen, lass uns nach unten gehen.«
    Unter Tränen nickte Laura, sie gingen zusammen nach draußen und Cassy schloss die Tür ab.
    Mit weichen Knien stiegen sie langsam die Treppe hinunter. Völlig verstört und mit kreidebleichem Gesicht ließ Laura sich in einen Sessel fallen, während Cassy zum Telefon griff und den Notruf wählte.
    Gelangweilt hörte er zu, was der Bewährungshelfer ihm erzählte, während er an die letzte Nacht dachte.
    Es war nicht seine Absicht gewesen, ihr etwas zu tun. Wie gewohnt hatte er leise das Zimmer betreten, und sich lautlos umgesehen, nach ihrem Schlüsselbund gesucht. Es hatte nur Sekunden gedauert, bis er ihn gefunden hatte. Geschickt hatte er die Schlüssel nacheinander in das Silikon gepresst, war schon fast fertig gewesen mit seiner Arbeit, als sie aufgewacht war. Sie hatte das Licht angeknipst und ihn angestarrt. Geschrien hatte sie nicht, sein Gesicht war ihr schließlich nicht völlig fremd gewesen, aber sie war aufgestanden und auf ihn zugekommen. Sie hätte ihn nicht berühren dürfen. Es wäre alles gut gegangen, wenn sie nicht versucht hätte, ihn anzufassen. Er hatte es ihr extra noch gesagt, doch sie hatte ihre Hand nach ihm ausgestreckt. Als sie nicht aufhören wollte, hatte er seine Waffe herausgeholt und abgedrückt. Es war gar nicht so schwer gewesen, eine kleine Bewegung mit dem Zeigefinger hatte gereicht, und sie war wie ein nasser Sack zu Boden gefallen. Reue empfand er keine, sie war selbst schuld - sie hätte ihn in Ruhe lassen sollen.
    Das Einzige, was ihm leidtat war, dass seine Mühe dieses Mal völlig umsonst gewesen war. Bestimmt hatten sie die Leiche schon entdeckt, und es wäre für seinen Kumpel zu gefährlich, jetzt noch ihr Haus auszuräumen. Doch dann sagte er sich, dass es noch mehr als genug Gelegenheiten geben würde, und lächelte seinen Bewährungshelfer zufrieden an.
    Fast gleichzeitig mit der Polizei und dem Krankenwagen traf auch Jayden ein.
    »Was ist denn hier los?«, fragte er verwundert, als er die Halle betrat.
    Stockend berichtete ihm Cassy, was passiert war, und sein Gesicht verfinsterte sich kurz..
    »Geht es dir gut?«, fragte er besorgt und zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. »Gott, ich bin froh, dass dir nichts passiert ist.«
    »Ja, alles okay«, nickte Cassy zaghaft und kuschelte sich an ihn, genoss die Sicherheit und Geborgenheit seiner starken Arme.
    Liebevoll hielt er sie fest, während Laura immer noch wie in Stein gemeißelt im Sessel saß.
    Irgendwann kam einer der Polizisten zu ihnen.
    »Sie sind die Besitzer der Pension?«, fragte er, und Cassy nickte.
    »Miss Ashford hier«, sie deutete auf Laura, »und ich, und das hier ist Jayden Turner, unser Hausmeister.«
    »Gut, die Leiche wurde gerade abtransportiert, das Zimmer ist versiegelt, wir schicken dann noch die Spurensicherung, vorher darf der Raum unter keinen Umständen betreten werden«, erklärte er sachlich. »Wer hat die Leiche gefunden?«
    »Das waren wir beide«, murmelte Cassy unglücklich.
    »Dann brauchen wir von Ihnen Fingerabdrücke und Speichelproben fürs genetische Labor, ebenso von Ihrem Personal und allen Gästen.«
    »In Ordnung.«
    »Hören Sie, es wäre schön, wenn sich das Ganze so diskret wie möglich erledigen lässt«, mischte Jayden sich jetzt ein. »Sie können sich ja vorstellen, wie sich so etwas auf das Geschäft auswirkt, wir können uns negative Publicity nicht wirklich leisten.«
    Der Polizist starrte ihn einen Moment an, dann nickte er.
    »Natürlich habe ich Verständnis dafür, aber ich muss Sie trotzdem alle bitten, mit aufs Revier zu kommen, das kann ich Ihnen nicht ersparen. Wir erledigen dort die nötigen Dinge, und Sie müssen natürlich Ihre Aussagen zu Protokoll geben.«
    »Können wir uns wenigstens darauf einigen, dass die Presse aus dem Spiel bleibt?«, bat Jayden eindringlich. »Das Letzte was wir gebrauchen können, ist ein Rudel Reporter, die das Hotel belagern.«
    »Wenn nicht einer der Gäste auf die Idee kommt, bei irgendeiner Zeitung anzurufen, müssen Sie sich darum keine Gedanken machen«, versprach der Beamte.
    Cassy überlegte

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