01 - Im Netz der Luegen
Eltern damals bei dem Autounfall ums Leben gekommen waren, hatten sie sich immer wieder um sie gekümmert.
»Ich freue mich drauf, deine Eltern wiederzusehen«, lächelte sie.
Owen machte sich auf den Weg zur Arbeit, und ratlos saßen Laura, Cassy und Jayden in der Küche.
»Und was sollen wir jetzt machen? Es sind keine Gäste mehr da, und wer weiß, wann wieder welche kommen«, sagte Cassy trübsinnig.
»Also ich werde die Gelegenheit nutzen, um drüben in der Küche mal Großputz zu machen.« erklärte Laura, »Ich kann hier nicht herumsitzen und gar nichts tun, sonst flippe ich aus.«
»Gute Idee, ich helfe dir«, bot Cassy an.
Jayden verzog schmunzelnd das Gesicht. »Dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als den Rasen zu mähen.«
Wenig später standen Laura und Cassy in der Küche und begannen mit ihrer Putzaktion. Sie räumten die Schränke auf, schrubbten die Kacheln, die Möbel und den Fußboden.
Als sie gerade die letzten Handgriffe erledigten, hörten sie eine Frauenstimme nach Laura rufen.
»Mom.« Freudig stürzte Laura ihren Eltern entgegen und fiel ihnen um den Hals, Cassy folgte ihr und wurde von Lauras Eltern ebenfalls liebevoll begrüßt.
Wenig später saßen sie im Wohnzimmer und unterhielten sich.
»Eine schreckliche Sache«, sagte Harry Ashford kopfschüttelnd, »Nur gut, dass euch beiden nichts passiert ist.«
»Ja«, nickte Laura, »das war ein ganz schöner Schock, wir sind fix und fertig.«
Prüfend schaute Olivia Ashford ihre Tochter an.
»Das Beste wäre, wenn ihr einmal für ein paar Tage hier raus kämt, ein bisschen Abstand würde euch guttun. – Warum fahrt ihr nicht übers Wochenende ins Landhaus?«
»Ach Mom, du weißt doch, dass wir hier nicht so einfach weg können«, seufzte Laura.
»Naja, so wie es aussieht, habt ihr doch im Moment keine Gäste und dein Vater und ich könnten hier bleiben und uns kümmern«, schlug Olivia vor.
»Meinst du wirklich?« Zweifelnd schaute Laura Cassy an. »Lust hätte ich schon, denkst du das geht?«
»Sicher, feste Reservierungen haben wir erst wieder ab nächster Woche.«
Sie beratschlagten noch eine Weile, dann ging Laura zum Telefon und rief Owen an.
»Gut, Owen ist auch einverstanden, also fahren wir«, entschied sie, als sie aufgelegt hatte.
Cassy zögerte, sie war sich nicht sicher, ob sie mitfahren sollte, sie wollte nicht das fünfte Rad am Wagen sein.
Doch da zwinkerte Laura ihr schon zu. »Du wirst uns natürlich begleiten, und ich gehe jetzt Jayden suchen und werde ihn überzeugen, dass er auch mitfährt.«
Er hatte keinerlei Lust auf dieses Wochenende zu viert, er hasste es jetzt schon, hasste den Gedanken, sie die ganze Zeit in seiner Nähe ertragen zu müssen. Doch ihm blieb nichts anderes übrig, es hätte komisch ausgesehen, wenn er nicht mitgefahren wäre. Außerdem gab es für ihn momentan sowieso nichts zu tun, die Pension war leer. Zähneknirschend packte er ein paar Sachen ein, und versuchte den Ärger zu unterdrücken, der ihn ihm aufstieg, wenn er daran dachte, dass er ihre Anwesenheit zwei lange Tage über sich ergehen lassen musste.
Gegen Abend erreichten sie das Landhaus von Lauras Eltern. Es war ein kleines, gemütliches Häuschen, romantisch gelegen in der Nähe eines kleinen Bachs, etwas außerhalb eines kleinen Dörfchens namens Millsend.
Im Erdgeschoss gab es einen großen Wohnraum mit einem alten Kamin und eine offene Küche, im Obergeschoss zwei Schlafzimmer und ein Bad.
Cassy kannte das Haus, ihr war klar, dass Laura zusammen mit Owen schlafen würde, und sie fragte sich, wie Jayden reagieren würde, wenn ihm bewusst wurde, dass er sich mit ihr ein Zimmer teilen musste.
Nervös folgte sie Laura nach oben und hielt die Luft an, als diese auch gleich unbekümmert herausplatzte: »Es macht euch doch nichts aus, wenn ihr zusammen in einem Zimmer schlaft, oder? Ich würde nur sehr ungern auf Owen verzichten.«
Owen grinste, während Jayden zusammenzuckte.
»Nein, nein, das passt schon«, murmelte er zurückhaltend, und fixierte angelegentlich einen imaginären Punkt an der Wand.
»Gut, lasst uns auspacken, und wir treffen uns dann wieder unten«, schlug Laura vor.
Wenig später stand Cassy mit Jayden im Zimmer.
»Ich … es tut mir leid, dass du so damit überfallen wurdest«, sagte sie zaghaft, während sie ihre Sachen in die Kommode räumte.
Jayden verstand sofort, wovon sie sprach und verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln. »Schon gut, ich werde es überleben«,
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